COVID-19-Soforthilfe: „Niemand soll auf der Strecke bleiben“

7. Feb. 2022
Outdoor-Workshops für junge Menschen, die in besonderem Maße von den Lockdown-Maßnahmen betroffen waren. Foto: Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik

Outdoor-Workshops für junge Menschen, die in besonderem Maße von den Lockdown-Maßnahmen betroffen waren. Foto: Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik

Rund 1,1 Millionen Euro an 181 Projekte von Mitgliedskirchen in 53 Ländern verteilt

GENF, Schweiz (LWI) – Durch den Soforthilfe-Fonds des Lutherischen Weltbundes (LWB) konnte die Gemeinschaft ihre Unterstützung bündeln und Mitgliedskirchen und deren örtliche Gemeinden angesichts der beispiellosen Herausforderungen der Corona-Pandemie direkte und indirekte Unterstützung gewähren.

„Dies steht für das Bekenntnis zu gemeinsamer Solidarität und zu der Verpflichtung der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen, gemeinsam sicherzustellen, dass niemand auf der Strecke bleibt.“ So die Worte von Rebekka Meissner, LWB-Programmreferentin für die Projekte von Mitgliedskirchen, bei der Vorstellung der Ergebnisse des LWB-Covid-19-Soforthilfe-Fonds im Jahr 2020 und 2021. Mehrere Mitgliedskirchen, Partner und private Gebende beteiligten sich an Projekten, die in drei Phasen durchgeführt werden, um Kirchengemeinden und örtlichen Gemeinden in Afrika, Asien, Europa sowie Lateinamerika und der Karibik in ihren großen Nöten beizustehen.

Insgesamt stellte der LWB kurzfristig Zuschüsse in Höhe von 1.142.919 Euro für 181 Projekte zur Verfügung, die von 87 Mitgliedskirchen in 53 Ländern durchgeführt wurden, und gewährte so Tausenden von Menschen direkte und indirekte Unterstützung.

Überblick über die Beträge für Soforthilfe-Projekte, die von 34 LWB-Mitgliedskirchen in Asien, 25 in Afrika, 12 in Europa und 16 in Lateinamerika und der Karibik durchgeführt wurden.

Die Maßnahmen reichten von der Verteilung von Lebensmitteln über die Bewusstseinsförderung für Schutzmaßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen, bis hin zum Aufbau von Existenzgrundlagen und zur Unterstützung von Schulkindern. Viele Kirchen thematisierten auch die Zunahme geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt. Einige Kirchen investierten in Kommunikationsmittel für Online-Gottesdienste und sorgten für eine psychosoziale und seelsorgerliche Betreuung.

Zwar sollte die Unterstützung ursprünglich eine Soforthilfe sein, aber an vielen Orten wirkte sie über die Versorgung von Grundbedürfnissen hinaus, so Meissner. Sie führte Beispiele aus den verschiedenen Regionen an. Bei einer Covid-19-Aufklärungskampagne durch die Lutherische Brüderkirche Kameruns wurden Handwasch-Sets in Kirchengemeinden, Kirchen und Kirchenbüros, Moscheen und an anderen öffentlichen Plätzen verteilt. Das Projekt habe über 50.000 Menschen mit unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen und Hintergründen erreicht und sei ein deutliches Zeichen für religionsübergreifende Solidarität.

Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik organisierte Fortbildungen und Arbeitseinsätze für junge Menschen, die in besonderem Maße von den Lockdown-Maßnahmen betroffen waren. Outdoor-Workshops im Wald waren eine kreative Möglichkeit, die theoretischen und praktischen Fähigkeiten zu stärken und Reflexion und spirituelles Wachstum durch Morgenandachten, Gemeinschaftsversammlungen und Peer-to-Peer-Diskussionen zu fördern.

In Indonesien initiierte die Protestantisch-Christliche Batak-Kirche (HKBP) ein Fischzucht-Projekt, um die Ernährungssicherheit für Familien zu fördern, die von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen waren. An den Aktivitäten waren Gruppen von Jugendlichen und Frauen aus christlichen und muslimischen Gemeinden beteiligt.

In Argentinien bot die Evangelische Kirche am La Plata (IERP) Frauen, die nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis unter Hausarrest standen und so vom allgemeinen Arbeitsmarkt abgeschnitten waren, eine Ausbildung an. Durch die Fähigkeiten im Backen, in Management, Verwaltung und Buchhaltung hatten sie einen besseren Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten, und die Lebensbedingungen ihrer Familien verbesserten sich.

„Der Soforthilfe-Fonds zeigt, wie Kirchen in dieser schweren Zeit lebendiges Zeugnis ablegen, dadurch dass sie auf die Bedürfnisse der anderen eingehen, und durch die Botschaft von Hoffnung und Solidarität“, so Meissner anschließend.

Der Covid-19-Soforthilfe-Fonds wurde im April 2020 eingerichtet. Ziel ist die Unterstützung von LWB-Mitgliedskirchen in besonders schwierigen Lagen, die während der Pandemie dringend Hilfe benötigen.

Von LWB/P. Mumia. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller