LWB-Soforthilfefonds unterstützt diakonische Arbeit
PEMATANG SIANTAR, Indonesien/GENF (LWI) – Das Diakonat der Protestantisch-Christlichen Simalungun-Kirche (GKPS) brauchte nicht lange, um zu erkennen, welche finanziellen Auswirkungen der Lockdown infolge der Coronavirus-Pandemie auf die Gemeinschaften in ihrem Synodenbezirk haben würde.
Die fehlende Arbeit, meistens im Bereich Handel und Transport, hat besonders die Familien der Rikscha-Fahrer in ihrer Existenz bedroht. Hier konnte die GKPS schnell helfen.
Feiertage und Feste wie das islamische Fastenbrechen, Angestellte aus den Regierungsvierteln und der Tourismus sorgen für die typische Kundschaft der Rikscha-Fahrer in Indonesien. Abstandsregeln und der Lockdown im Land hatten zur Folge, dass die Rikschas vieler der mehr als 300 Fahrer in Pematang Siantar stillstanden.
Jepri Tarigan, ein 55 Jahre alter Rikscha-Fahrer, erzählt, dass er vor der Coronavirus-Pandemie etwa 60.000 indonesische Rupien am Tag verdient habe, das entspricht USD 4.00 oder EUR 3.70. Nun kommt Tarigan nicht mehr auf seine normale Anzahl von 10 bis 12 Passagierfahrten am Tag, ist aber dankbar, dass seine Rikscha ihm selbst gehört, so dass er sich wenigstens kein Sorgen um die Rückzahlung eines Kredits machen muss, den andere zur Finanzierung ihrer Fahrradrikschas aufnehmen.
Da Tarigan keine anderen Möglichkeiten hat, Geld zu verdienen, ist er für die Unterstützung durch die GKPS dankbar. Diese beruht zum Teil auf Zuwendungen aus dem COVID-19-Soforthilfefonds des LWB und hat die Ausgabe von Lebensmittel an ihn und 52 weitere Rikscha-Kollegen ermöglicht.
Die GKPS gehört zu den 42 Kirchen, die bis Juni finanzielle Mittel aus dem COVID-19-Soforthilfefonds des LWB erhalten haben. Der im April gegründete Fonds unterstützt zahlreiche Mitgliedskirchen der Gemeinschaft, deren Situation währen der Krise besonders kritisch geworden ist. Nach Genehmigung eines Projektantrags kann eine Kirche eine Beihilfe in Höhe von EUR 5.000 aus diesem Fonds beziehen, der von Partnern der LWB-Mitgliedskirchen überall auf der Welt unterstützt wird.
Die GKPS hat außerdem Lebensmittel an ältere Menschen und an 180 Familien verteilt, die zur Gemeinde Bangun Panei gehören. Dieses Gebiet war aufgrund außerordentlicher Corona-Präventionsmaßnahmen mehrere Wochen lang komplett abgeriegelt.
Mit Hilfe von Geldern aus dem COVID-19-Soforthilfefonds war die Kirche auch in der Lage, eine Kamera zu kaufen und Gottesdienst-Videos zu produzieren, die über den YouTube-Kanal der GKPS ausgestrahlt werden. Durchschnittlich 4.200 Gläubige nehmen an Sonntagen an diesen Gottesdiensten teil. Darüber hinaus geben die Pfarrer und Pfarrerinnen das Gottesdienstmaterial über eine eigens dafür eingerichtete WhatsApp-Gruppe an ihre lokale Gemeinde weiter.
Sicherheit und Prävention sind Teil der Antwort der Kirche auf COVID-19. Die indonesische Kirche hat 2.000 Gesichtsmasken auf öffentlichen Märkten und weitere 3.100 Masken an Ärzte und Ärztinnen und Pflegepersonal im GKPS Bethesda Hospital in der Stadt Saribudolok verteilt.