Neupfarrerin will sich für Hoffnung und Wandel engagieren
San José (Costa Rica)/Genf, 6. April 2016 (LWI) – Mit der Ordination ihrer langjährigen Mitarbeiterin Teresa Guadamuz erlebte die Lutherische costa-ricanische Kirche (ILCO) am 3. April ein historisches Ereignis.
„Doña Teresa“, wie die engagierte Evangelistin und Sozialarbeiterin liebevoll genannt wird, dankte anlässlich ihrer Ordination Gott und der Gemeinschaft in der ILCO: „Für mich bedeutet [die Ordination] eine Vertiefung des Engagements in meiner Beziehung zu Gott – die gute Nachricht weiterzugeben, die voll Hoffnung ist und einen grundlegenden Wandel im Leben der Menschen verheisst – um der Gemeinschaft der Glaubenden in der Lutherischen costa-ricanischen Kirche willen.“
Pfr. Gilberto Mora Quesada, Präsident der ILCO, beglückwünschte Guadamuz und stellte fest, die Kirche habe sie nach einem langen und bisweilen schwierigen Prozess, in dessen Verlauf sie immer standhaft geblieben sei und nie aufgegeben habe, aufgrund ihrer „Verdienste und Reife“ ordiniert. „Ich freue mich sehr, dass die Synode diese Entscheidung unterstützt hat, und ich danke Gott dafür, dass er Doña Teresa berufen hat. Die Kirche bekommt damit nicht nur eine weibliche Hirtin, sondern vor allem eine, deren Herzenswunsch sich nach langen Jahren erfüllt hat.“
Guadamuz ist zukünftig zuständig für den Missionsstandort der Kirche bei den indigenen Quitirrisí im Nordwesten des Landes.
Für mich bedeutet die Ordination eine Vertiefung meines Engagements, die gute Nachricht weiterzugeben, die voll Hoffnung ist und einen grundlegenden Wandel im Leben des Menschen verheisst. – Pfarrerin Teresa Guadamuz (Costa Rica)
Bischof Timothy M. Smith von der North Carolina-Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika stand der Ordinationszeremonie vor, es assistierten Quesada und weitere Geistliche der ILCO.
Guadamuz ist seit über 20 Jahren in der Kirche engagiert. Sie leistete Missions- und Evangelisationsarbeit in ländlichen Gebieten sowie bei indigenen Bevölkerungsgruppen. Weiterhin koordinierte sie einkommenschaffende Projekte für Frauen in der Region Cabagra im Süden Costa Ricas. Die ILCO begleitete sie während der mehrjährigen theologischen Ausbildung an der Universidad Bíblica Latinoamericana in San José, die sie berufsbegleitend absolvierte.
Gegründet wurde die ILCO 1988 von einer Gruppe lutherischer und anderer ChristInnen, die sich eine Kirche wünschten, deren ganzheitliche Arbeit nicht nur die geistlichen Bedürfnisse der Menschen berücksichtigt, sondern auch denen Chancen auf ein Leben in Würde eröffnet, die am Rand der Gesellschaft stehen. Heute gehören der relativ kleinen Kirche etwa 500 Glaubende an. Sie gehört zu den engagiertesten Organisationen in dem mittelamerikanischen Land mit einer Bevölkerung von ca. 4,1 Millionen Menschen. Die anwaltschaftliche und diakonische Arbeit der ILCO gilt marginalisierten Gruppen wie Indigenen, von HIV und AIDS Betroffenen sowie Flüchtlingen und MigrantInnen aus Kolumbien, El Salvador und Nicaragua.
Pfarrerin Dr. Patricia Cuyatti, Gebietsreferentin des Lutherischen Weltbundes (LWB) für die Region Lateinamerika und die Karibik, erläuterte, Guadamuz‘ Ordination sei ein Ergebnis des wichtigen, 1995 initiierten Prozesses in der Kirche, der Frauen die Mitwirkung im kirchlichen Amt eröffnet hat. „Es handelt sich um eine Anerkennung der Frauen im ordinierten Leitungsamt und in ihrem Fall auch um die Würdigung eines herausragenden Beitrags in den vergangenen zwei Jahrzehnten.“
Die ILCO ist seit 2002 Mitglied im LWB. Sie ist landesweit in sieben Gemeinden und neun Missionsstandorte strukturiert. Quesada als Kirchenoberhaupt arbeitet zusammen mit sieben weiteren PfarrerInnen, darunter zwei Frauen - Guadamuz und die 2013 ordinierte Geraldina Alvarez.