“Ort der Begegnung und des Austauschs“.
(LWI) - Die deutsche Theologin Dr. Anna Krauss hat ihr neues Amt als Direktorin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Wittenberg angetreten. LWB-Führungskräfte begrüßen ihren Beitrag zur „Vertiefung der Gemeinschaft“ und zur Verbindung von Menschen aus aller Welt.
Krauss wurde am Sonntag, den 4. Oktober 2024, in einem Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Marien in der Lutherstadt Wittenberg in ihr Amt eingeführt. An der Amtseinführung nahmen auch Kirchenleitende aus aller Welt teil, die sich anlässlich der diesjährigen LWB-Klausurtagung für neu gewählte Führungskräfte (RoNEL) in der Lutherstadt aufhielten.
In ihrer Ansprache hob Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, LWB-Vizepräsidentin für Mittelwesteuropa und Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des LWB, Krauss' breite ökumenische Erfahrung hervor. Sie betonte Krauss „theologische Neugier“ und ihre Offenheit, von Menschen weltweit zu lernen.
„Mit ihrer ansteckenden Energie, ihrer menschlichen wie theologischen Neugier auf Menschen aus der ganzen Welt und Offenheit für deren Erfahrungen mit dem christlichen Glauben wird sie sicher viel dazu beitragen, unsere Gemeinschaft im Lutherischen Weltbund und darüber hinaus theologisch fundiert zu vertiefen“, so Kühnbaum-Schmidt, die Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist.
In ihrer Predigt betonte Krauss die Bedeutung der Vielfalt als eine Gabe zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Sie sei begeistert von der möglichen Rolle des Zentrums bei der Förderung von Einheit und Zusammenarbeit innerhalb der weltweiten lutherischen Gemeinschaft des LWB.
Das Wittenberg-Zentrum sei mehr als nur ein Büro, sagte Pfarrer Dr. Ireneusz Lukas, LWB-Regionalsekretär für Europa. In seinem Grußwort im Namen des LWB-Gemeinschaftsbüros beschrieb er es als einen Ort der „Begegnung und des Austauschs“ zwischen verschiedenen Kulturen und kulturellen Hintergründen.
Er überreichte Krauss ein Abendmahlsgeschirr, das von der Taizé-Gemeinschaft für den LWB hergestellt wurde. Die Glasur wurde aus Sand hergestellt, der aus Flüchtlingslagern in Kenia und Jordanien stammt, wo der LWB humanitäre Hilfe leistet. „Diese Geschenke erinnern uns daran, dass die Arbeit des LWB und der Kirche untrennbar mit dem Dienst an Menschen in Not verbunden ist“, sagte er.
Krauss wurde im bayerischen Kulmbach geboren und studierte Theologie in Neuendettelsau und Heidelberg (Deutschland) sowie in Aberdeen (Schottland). Sie war Generalsekretärin des Coucil of Lutheran Churches in Great Britain und Vorstandsmitglied in der Society for Ecumenical Studies.