75 Jahre LWB: Bildband zeigt lutherisches Zeugnis und Dienst

Der LWB hat ein Buch zum 75-jährigen Jubiläum herausgegeben, das all jenen gewidmet ist, die die Arbeit der Gemeinschaft ermöglicht haben. Jedes Foto steht für ein Jahr der 75 Jahre Zeugnis und Dienst.

„In Gemeinschaft“ zeigt die Geschichte des LWB anhand von 75 Fotos   

(LWB) – Als Teil der Veranstaltungen in diesem Jahr veröffentlicht der Lutherische Weltbund (LWB) ein Buch zum Jubiläum, um die 75 Jahre seit der Gründung der Gemeinschaft zu feiern.  

Unter dem Titel In Gemeinschaft - der Lutherische Weltbund 1947-2022 werden Momente aus der reichen Geschichte der Gemeinschaft aus siebeneinhalb Jahrzehnten beleuchtet. LWB-Generalsekretärin Pfarrerin Anne Burghardt stellte das Buch am Reformationstag, dem 31. Oktober, im ökumenischen Zentrum in Genf vor. 

Während der Präsentation, die auch online übertragen wurde, betonte Burghardt, dass die vier Pfeiler, auf denen die Arbeit des LWB gegründet wurde, nach wie vor aktuell seien und es „unsere ständige Aufgabe ist, sie in das gegenwärtige Leben und Wirken der Gemeinschaft zu übersetzen“. Sie sagte, die Grundpfeiler - Hilfe für Menschen in Not, Unterstützung der Kirchen in der Mission, gemeinsame Anstrengungen in der Theologie und gemeinsames Engagement für die Einheit der Christen - würden ständig Fragen zu den konkreten Maßnahmen der theologischen Arbeit des LWB aufwerfen, wie sich die Kirchen im öffentlichen Raum zeigen und die Liebe Christi durch den Dienst am Nächsten und das Eintreten für Gerechtigkeit weitergeben.  

„Mit dem Buch bieten wir 75 Einblicke in die Arbeit des LWB auf der ganzen Welt“, sagte Arni Danielsson, Leiter der Kommunikationsabteilung des LWB, der das Buch zusammen mit Pauline Mumia, LWB-Redakteurin, erarbeitet hat. „Es zeigt deutlich, wie Menschen, die zusammenkommen, um etwas für unsere Welt zu bewirken, die Arbeit des LWB leisten“, fügte er hinzu. „Wir freuen uns auch, dass wir es zunächst als E-Book und später in gedruckter Form anbieten können. Für mich verdeutlicht das, wie sich die Kommunikation in diesen sieben Jahrzehnten verändert hat und wie der LWB immer versucht hat, an vorderster Front mitzuwirken.“ 

Fürsprache, Menschen in Not dienen  

Das Buch enthält mehrere Fotos zur humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit des LWB. Darüber sprach Bobby Waddel, Globaler Finanzierungskoordinator des LWB. Er lud Teilnehmende dazu ein „sich selbst in die Lage eines Menschen zu versetzen“, der vor einem Konflikt flieht „und nicht weiß, was kommen wird.“ Er sagte, durch den Weltdienst konnte der LWB für weltweit Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen, von Menschen in Not Unterkunft, Nahrung, Wasser, sanitäre Anlagen, Schutz, Bildung, Gesundheit und vieles mehr bereitstellen. Dies sei nach wie vor ein wichtiger Pfeiler der Arbeit des LWB in 28 Ländern, mit dem sich der LWB für die Rechte von Gemeinschaften in einigen der unsichersten und unzugänglichsten Orte der Welt einsetzt.  

Im Buch werden verschiedene Aktivitäten der lebendigen Arbeit von LWB-Mitgliedskirchen vorgestellt. Isaiah Toroitich, Leiter für Globale Advocacy-Arbeit, sagte, der LWB verfolge „einen ganzheitlichen Missionsansatz, der Verkündung, Dienst und Fürsprache miteinander verbindet.“ Das könne man unter anderem in der Arbeit zum Krieg in der Ukraine, der Lobbyarbeit bei den Vereinten Nationen (UN) einschließlich der jährlichen Klimakonferenzen und des UNO-Menschenrechtsrats, der Umsetzung des LWB-Grundsatzpapiers zu Gendergerechtigkeit und der Arbeit der Jugendlichen innerhalb des Global Young Reformers Network sehen. 

Gemeinsame Anstrengungen in der Theologie, Arbeiten für die Einheit   

Die LWB-Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung, Katariina Kiilunen, verwies auf Beispiele dafür, dass der LWB den Schwerpunkt auf die Theologie legt, indem er Menschen, Kirchen und Bildungseinrichtungen miteinander verbinde, um Veränderungen zu bewirken. Statt nur tieferes religiöses Verständnis zu suchen, „stärkt unser Glaube uns darin, gemeinsam für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt zu denken und zu handeln.“ Sie fügte hinzu, dass sich die Art, wie wir Theologie leben und betreiben, „auf Jesus Christus und Gottes bedingungslose Gnade stützt“. 

Der Reformationstag sei eine Gelegenheit, sich an Luthers Wunsch zu erinnern, die Kirche seiner Zeit zu reformieren, zu erneuern und dem Evangelium gemäß zu gestalten, stellte Dirk Lange, Assistierender Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen, fest, als er auf die Meilensteine der Ökumene im Buch und die Zugkraft verwies, die aus dem Engagement des LWB mit anderen christlichen Traditionen erwachsen sei. „Für die Einheit im Leib Christi zu arbeiten bedeutet, die Einheit, die Gott uns bereits geschenkt hat, immer wieder neu zu entdecken und mit Freude immer intensiver daran zu arbeiten, sie nicht nur unter den Kirchen, sondern auch in der Menschheitsfamilie und mit der ganzen Schöpfung zu vertiefen“, sagte er.   

Einer globalen Gemeinschaft angehören    

In dem Buch seien die letzten 12 LWB-Vollversammlungen abgebildet, obwohl sie nicht zu den Grundpfeilern gehörten, erklärte Ireneusz Lukas, LWB-Regionalreferent für Europa. Denn sie würden die Bedeutung der gemeinsamen globalen Versammlungen von Vertreterinnen und Vertretern aller Mitgliedskirchen hervorheben, die alle sechs bis sieben Jahre zusammenkommen, um Gottesdienst zu feiern und Entscheidungen über die Ausrichtung der Arbeit des LWB zu treffen. Im Vorfeld der Dreizehnten Vollversammlung im September 2023 in Krakau, Polen, „können wir uns auf die eine Veranstaltung freuen, an der wir am besten erleben können, dass wir zu einer globalen Gemeinschaft aus unterschiedlichen Kontexten, Ländern, Kulturen und Sprachen gehören“, schloss er. 

Das Buch zum 75. Jahrestag kann unter heruntergeladen werden. Bis zum Ende dieses Jahres wird es in gedruckter Form vorliegen.