Der tansanische Bischof Fredrick Shoo über die Förderung von Glauben, Jugend und Natur
(LWI) – „Das Wichtigste ist, dass sich die Einstellung der Menschen geändert hat”, sagt Bischof Fredrick Onael Shoo von der Norddiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT) über die von ihm selbst 2005 ins Leben gerufene Aufforstungsinitiative.
Die Gemeindeglieder haben anfangs nicht verstanden, warum Christinnen und Christen Bäume pflanzen sollten. „Wir mussten ihnen erklären, dass wir Teil von Gottes Schöpfung sind und es zu unserem Glauben gehört, dass wir uns um unsere Umwelt und die lebenswichtigen natürlichen Ressourcen kümmern.“ Das Ergebnis dieser langen Überzeugungsarbeit ist für die Bevölkerung und die Kirchengemeinden am Fuße des Kilimandscharo nun deutlich sichtbar: Millionen Jungbäume wurden dort in den letzten zwei Jahrzehnten gepflanzt.
Die Mitglieder der ELKT sind von den Veränderungen der Umwelt in der Kilimandscharo-Region direkt betroffen.
Für den Wasserkreislauf in der Region spielen die Bäume eine wichtige Rolle
Laut einem Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP) aus dem Jahr 2016 sind die Wälder am Kilimandscharo eine wichtige Wasserquelle für die umliegenden Städte und die gesamte Region. Durch die Bäume wird das Wasser aus den Wolken aufgefangen, und das Wasser aus den Bergen speist einen der größten Flüsse Tansanias, den Pangani. So versorgt es weite Teile Ostafrikas mit Nahrung, Brennmaterial und Baustoffen.
Der UNEP-Bericht mit dem Titel „Sustainable Mountain Development in East Africa in a Changing Climate” (Nachhaltige Entwicklung von Bergregionen in Ostafrika im Kontext des Klimawandels) stellt fest, dass mit den durch den Klimawandel gestiegenen Temperaturen die Waldbrände auf dem Kilimandscharo zunehmen und damit die Zerstörung der Wälder beschleunigt wird. Aufgrund der geringeren Anzahl von Bäumen, die das Wasser aus den Wolken auffangen, ist die jährliche Taumenge am Kilimandscharo um 25 Prozent zurückgegangen.
Unter anderem leidet die Stadt Moshi am Fuße des Kilimandscharo unter der Wasserknappheit, da die Flüsse austrocknen und landwirtschaftliche Flächen in der Region, in der die Niederschläge ohnehin bereits dramatisch zurückgegangen sind, nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt werden.