Welttag der humanitären Hilfe: LWB würdigt humanitäres Personal

18 Aug. 2015
Image
Im Rahmen einer Impfkampagne wird der Hund dieses Flüchtlingskinds im Lager Dosseye (Tschad) von einem LWB-Mitarbeiter geimpft. Am Welttag der humanitären Hilfe macht der LWB auf die von seinen Mitarbeitenden weltweit geleistete Arbeit aufmerksam. Foto: LWB/C. Kästner

Im Rahmen einer Impfkampagne wird der Hund dieses Flüchtlingskinds im Lager Dosseye (Tschad) von einem LWB-Mitarbeiter geimpft. Am Welttag der humanitären Hilfe macht der LWB auf die von seinen Mitarbeitenden weltweit geleistete Arbeit aufmerksam. Foto: LWB/C. Kästner

„Wir wissen um das Engagement jedes und jeder Einzelnen von Ihnen und danken Ihnen dafür“

Genf, 18. August 2015 (LWI) – Die Mitarbeitenden in den Länderprogrammen des Lutherischen Weltbundes (LWB), die Flüchtlingen und Vertriebenen lebensrettende Hilfe leisten, zeichne ihr Mut und ihr Mitgefühl aus, hat der Generalsekretär des LWB betont.

Anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am 19. August dankte Pfr. Dr. Martin Junge in einem Schreiben allen Mitarbeitenden für ihre herausragende Arbeit im Auftrag der LWB-Kirchengemeinschaft.

Das Personal der Abteilung für Weltdienst (AWD) ist an humanitären Hilfsmassnahmen in 23 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas beteiligt. Im Jahr 2014 hat sich der LWB bei den vier grössten und komplexesten Krisen weltweit engagiert.

In einer Videobotschaft an alle Mitarbeitenden dankte Weltdienstdirektorin Maria Immonen insbesondere den Mitarbeitenden, die bereit sind, besonders belastende Arbeitsorte, weit entfernt von ihrer Familie und ihrem Freundeskreis, und gefährliche Situationen auf sich zu nehmen: „Wir wissen um das Engagement jedes und jeder Einzelnen von Ihnen und danken Ihnen dafür.“

Die Abteilung für Weltdienst engagiere sich unermüdlich und ohne Ansehen der Person für Flüchtlinge, egal an welchem Ort sie sich befinden.

„In diesem Sinne hat in den letzten Jahren unsere Arbeit jährlich um ca. 10 Prozent an Reichweite und Umfang gewonnen. Neue Länderprogramme und Nothilfemassnahmen wurden eingerichtet, die sicherstellen, dass unsere Arbeit relevant bleibt und sich diesen Krisen in aller Welt stellt“, so Immonen.

Junge seinerseits betonte, die LWB-Kirchengemeinschaft würdige und wertschätze die geleistete Arbeit und sei stolz auf sie. „Wir beten weiterhin für Ihre Sicherheit und die Sicherheit Ihrer Familien. Wir beten dafür, dass Ihnen Ihr Engagement, Ihr Mut, Ihre Kreativität, Ihre Kompetenz und Weisheit und - ja, auch die Freude an Ihrer Arbeit! – erhalten bleiben in der weiteren Verwirklichung Ihrer Berufung, den Nächsten in Not zu dienen.“

Trotz der Anstrengungen des humanitären Personals in aller Welt war die Not weiterhin grösser als die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Laut Junge seien die Mitarbeitenden im Bereich der humanitären Hilfe über ihre Kapazität hinaus gefordert und nicht in der Lage, dem Bedarf entsprechend zu reagieren.

Nach Angaben des UNHCR sind weltweit 60 Millionen Menschen aufgrund von Konflikten, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen auf der Flucht.

„Das Ausmass des Leidens und die erforderliche Hilfe überwältigen das System. Auch beim LWB machen wir diese Erfahrung“, stellte Junge fest. Die Abteilung für Weltdienst unterstütze Opfer der Gewalt unter anderem aus Syrien, dem Südsudan, dem Sudan, aus Somalia, dem Irak, dem Jemen, der Zentralafrikanischen Republik, aus Mali, der Demokratischen Republik Kongo, aus Burundi, Äthiopien, Kenia, Uganda, Myanmar, Kolumbien und Mittelamerika.

Der Preis der humanitären Arbeit

Die Kampagne zum diesjährigen Welttag der humanitären Hilfe will die Menschen weltweit inspirieren, mitzuarbeiten an einer menschlicheren Welt.

Der Welttag erinnert auch an die Opfer, die die humanitäre Hilfe fordert. 2014 wurden 329 humanitäre Mitarbeitende Opfer von Übergriffen, so das Ergebnis unabhängiger Fachleute im Aid Worker Security Report 2014. Diese Zahl liegt etwa 30 Prozent unter dem Rekord des Vorjahres, trotzdem bewerten die OrganisatorInnen des Welttags die Häufigkeit derartiger Vorfälle als alarmierend.

Junge betonte, die Mitarbeitenden der Länderprogramme seien jeweils in einem schwierigen und gefährlichen Umfeld tätig: „Keiner der Orte, an denen Sie arbeiten, ist ein sicherer Ort. Manche aber sind hinsichtlich der Sicherheit besonders problematisch. Ich bin kontinuierlich in grosser Sorge um Ihr Wohl und Ihre Sicherheit.“

Es sei unannehmbar, dass humanitäre Hilfe Leistende und Empfangende zu Zielscheiben und Opfern würden. Der LWB wolle diese Problematik noch lauter und deutlicher anprangern und die Völkergemeinschaft müsse entscheidende Schritte gegen die TäterInnen unternehmen, so Junge.

Immonen erklärte, angesichts sich verschärfender Sicherheitsprobleme investiere die AWD verstärkt in Massnahmen, die eine grösstmögliche Sicherheit ihrer Programme gewährleisten. Es sei alles Mögliche getan worden, um in schwierigen Situationen die Sicherheitslage zu verbessern.

Die AWD werde weiter ihre Anstrengungen intensivieren, um noch mehr Notleidende zu erreichen, Hilfe in bestmöglicher Qualität zu leisten und Rechenschaft abzulegen über die ihr anvertrauten Mittel.

„Als Organisation mit religiösem Hintergrund besteht unsere Motivation darin, dass wir in jedem Menschen das Angesicht Gottes sehen – einmalig, wertvoll und unersetzlich“, so Immonen.

 

Sandra Cox