Onkologie und andere Spezialbehandlungen für die Menschen im Westjordanland
(LWI) – Qualitativ hochwertige medizinische Behandlungen für das palästinensische Volk im Westjordanland: Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus hat eine Praxis in Ramallah eröffnet, um an Krebs erkrankte und dialysepflichtige Menschen im Westjordanland besser behandeln zu können. Das Krankenhaus in Ostjerusalem ist spezialisiert auf Krebs- und Nierenerkrankungen. Grenzkontrollpunkte und Reisebeschränkungen hatten es bisher immer schwieriger für Patienten und Patientinnen außerhalb Jerusalems gemacht, dort eine lebensrettende Behandlung zu erhalten.
Qualitativ hochwertige Behandlung sichern
Die Praxis solle Patientinnen und Patienten den Zugang zu Diagnostik und Medizinern vor Ort in Ramallah ermöglichen, erklärt Sieglinde Weinbrenner, LWB-Länderrepräsentantin in Jerusalem. Sie biete Konsultationen und medizinische Untersuchungen an, und gebe Patienten und Patientinnen die Möglichkeit, ihre Behandlungspläne zu erörtern, so Weinbrenner weiter. „Die Patientinnen und Patienten würden sonst nach wie vor zu jedem Termin in das Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Jerusalem kommen müssen.“
Die neue Klinik wird die Behandlung unserer Patienten erleichtern und ihre Kontinuität auch in den schwierigsten Zeiten des Landes sicherstellen.
Dr. Fadi ATRASH, leitender Direktor desAuguste-Viktoria-Krankenhauses
„Die neue Praxis ermöglicht einen problemloseren Behandlungsverlauf für unsere Patienten und Patientinnen und sorgt für Kontinuität in der medizinischen Versorgung auch in schwierigen Zeiten“, ergänzt Dr. Fadi Atrash, leitender Direktor des Krankenhauses. „Die Patienten und Patientinnen haben das Recht auf den Zugang zu Behandlungen und Pflege und auf ein persönliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin.“
„Mitgefühl und Liebe“
Jedes Jahr behandelt das Auguste-Viktoria-Krankenhaus rund 7.100 Krebs- und Nierenpatienten und -patientinnen aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen. Für Palästinenserinnen und Palästinenser aus dem Westjordanland ist es seit Jahren mit hohen bürokratischen Hürden verbunden, eine Reiseerlaubnis für Krebstherapien oder Dialyse in Jerusalem zu bekommen. Seit dem Ausbruch des Krieges im Gaza im Oktober 2023 ist dies noch schwieriger geworden. Das Passieren von Grenzkontrollpunkten im Westjordanland ist jetzt noch schwieriger, es wurden zusätzliche Checkpoints eingerichtet, und die Siedlergewalt macht es für Patienten und Patientinnen und das Krankenhauspersonal immer gefährlicher, das Krankenhaus auf dem Ölberg in Ostjerusalem zu erreichen. Krebs- und Nierenkranke aus Gaza haben seit Ausbruch des Krieges gar keine Möglichkeit mehr, sich im Auguste-Viktoria-Krankenhaus behandeln zu lassen.
„Heute ist uns Jerusalem mit seinem Mitgefühl und seiner Liebe nähergekommen und bietet medizinische Versorgung und Behandlungen für die Menschen an, die sie aufgrund der Besatzung nur unter Schwierigkeiten erhalten können“, sagte Issa Kassis, der Bürgermeister von Ramallah. „Damit haben Patienten und Patientinnen ein Stück weit die Möglichkeit einer Behandlung ohne langwierige Grenzübergänge und Reisebeschränkungen.“