Ratstagung beendet: Strategie, Studienprozesse und öffentliche Erklärungen beschlossen

19. Jun. 2024

Die erste Volltagung des neuen LWB-Rats ist beendet. Es wurden eine neue Strategie, neue theologische Studienprozesse und Erklärungen zu Themen von öffentlichem Interesse und zu ökumenischen Angelegenheiten beschlossen. 

Teilnehmende der LWB-Ratstagung, die vom 13. bis 18. Juni in Chavannes-de-Bogis bei Genf stattfand. Die Ratstagung stand unter dem Thema „Reich an Hoffnung“

Teilnehmende der LWB-Ratstagung, die vom 13. bis 18. Juni in Chavannes-de-Bogis bei Genf stattfand. Die Ratstagung stand unter dem Thema „Reich an Hoffnung“. Foto: LWB/Albin Hillert

Erste Volltagung des neuen LWB-Leitungsgremiums 

(LWI) – Das neue Leitungsgremium des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat seine erste Volltagung mit wichtigen Beschlussfassungen zur Arbeit der Kirchengemeinschaft in den Bereichen Theologie, ökumenische Beziehungen und Advocacy zu globalen Krisen wie Kriegen und Konflikten, Religionsfreiheit, Frieden, Gerechtigkeit sowie verantwortungsvolles Leitungs- und Führungswirken beendet. 

Der Rat tagte vom 13. bis 18. Juni in Chavannes-de-Bogis in der Nähe von Genf unter der Überschrift „Reich an Hoffnung – Röm 15,13“. 

Hoffnung ist Kernelement neuer Strategie 

Das LWB-Leitungsgremium hat für 2025 bis 2031 einstimmig eine neue Strategie mit dem Titel „Sharing Hope“ (Hoffnung machen) verabschiedet. Sie baut auf den Resolutionen der Dreizehnten Vollversammlung auf und wurde nach mehrmonatigen Konsultationen mit Kirchenleitenden, Vertreterinnen und Vertretern von Partnern des LWB und Mitarbeiten formuliert. 

Darüber hinaus hat der Rat Programm- und Haushaltspläne für die kommenden Jahre beschlossen – darunter ein Budget von EUR 184,2 Millionen für 2025. 

Lutherisch-orthodoxe Erklärung zum nizänischen Glaubenskenntnis 

Von der Gemeinsamen lutherisch-orthodoxen Kommission hat der LWB-Rat zwei Erklärungen entgegengenommen: eine Erklärung zum Heiligen Geist und eine Erklärung zum ‚filioque‘-Zusatz (ein Zusatz zum nizänischen Glaubensbekenntnis im westlichen Christentum). Die ‚filioque‘-Frage war die Kommission im Sinne eines „differenzierten Konsens“ angegangen. Das Ergebnis dieser Gespräche könnte entscheidende Auswirkungen auf das Verhältnis der Kirchen der östlichen und der westlichen Glaubenstradition haben. 

Öffentliche Erklärungen zu Religionsfreiheit, Konflikten und Kriegen sowie verantwortungsbewusstem Leitungswirken 

Der LWB-Rat hat fünf Öffentliche Erklärungen beschlossen: zu Religions- und Glaubensfreiheit, zu Gerechtigkeit und Frieden vor dem Hintergrund globaler Konflikte, zum Krieg in der Ukraine, zur Krise im Gazastreifen, den besetzten palästinensischen Gebieten und Israel und zu transparentem, partizipativem und verantwortungsbewussten Leitungswirken. 

Studienprozesse zur Theologie des Kreuzes und Frieden und Versöhnung 

Der Rat hat zudem zwei neue Studienprozesse angestoßen: einen zur Theologie des Kreuzes im Kontext des 21. Jahrhunderts und einen zu Frieden und Versöhnung vor dem Hintergrund von Konflikten und Kriegen. Des Weiteren billigte er die Einrichtung von zwei Arbeitsgruppen zur Erarbeitung eines Rahmenkonzepts für die Mitgliedskirchen für deren gegenseitige Verantwortlichkeit (Mutual Responsibility Framework) einerseits und andererseits zur Erarbeitung von Grundsatzpapieren zu zwei Themen, die von der Vollversammlung als Arbeitsschwerpunkte festgelegt wurden: Generationengerechtigkeit und Klimagerechtigkeit. 

Der Rat begrüßte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland als eigenständige Mitgliedskirche im LWB. Bisher war die Kirche als Mitglied im Bund der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) Mitglied im LWB.

 

Ratstagung 2024

Die LWB-Ratstagung 2024 findet vom 13. bis 18. Juni 2024 in Chavannes-de-Bogis, nahe Genf statt. Sie steht unter dem Motto „Reich an Hoffnung“ (Römer 15,13).

LWB/P. Mumia