„Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ kann Heilungsprozess unterstützen
(LWI) – Kirchenleitende der lutherischen Kirchen in Peru sind überzeugt, dass das gemeinsame Nachdenken über die katholisch-lutherische Veröffentlichung „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, die als Grundlage für das gemeinsame Gedenken zum 500. Reformationsjubiläum 2017 dient, hilfreich sein kann, um die gesellschaftlichen Spaltungen in Peru zu überwinden.
Zu diesem Schluss kamen VertreterInnen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Peru (ILEP) am 31. Oktober während eines ökumenischen Dialogs am Reformationstag, welcher unter dem Motto „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ gestanden hatte und von der Pastoralkonferenz der ILEP in der peruanischen Hauptstadt organisiert worden war. Pfarrerin Adita Torres und Pfarrer Pedro Bullon von der ILEP erklärten, die Publikation der Lutherisch/Römisch-Katholischen Kommission für die Einheit aus dem Jahr 2013 könnte hilfreich sein, um die sozialen Spaltungen des Landes zu überwinden.
„Sie kann als ein Element unseres gemeinsamen Zeugnisses für unseren Glaubens dienen, um angesichts der zersplitterten sozialen Situation den demokratischen Dialog zu stärken“, erklärten die VertreterInnen der ILEP. „Das Dokument kann helfen, das soziale Netz weiter zu knüpfen, welches durch die Auswirkungen der politischen Gewalt zwischen 1980 und 2000 verwüstet worden war, und dessen Wunden sehr schwer zu heilen sind.“
Der lutherisch-katholische Dialog in Peru fiel 2014 mit dem 15. Jahrestag der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre zusammen, welche im Jahr 1999 vom Lutherischen Weltbund (LWB) und der Römisch-Katholischen Kirche unterzeichnet wurde. Gleichzeitig war es auch die erstmalige offizielle Entgegennahme der Publikation „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, die 2013 die Zustimmung des LWB gefunden hatte und zum Studium empfohlen worden war.
„Dies ist eine Gelegenheit für beide Kirchen, schwierige kirchliche Themen anzugehen und die historische Realität der Reformation, ihre Ergebnisse und ihre Fragen und Antworten, gemeinsam zu untersuchen, sodass wir gemeinsam Wege finden können, für eine Zukunft der Hoffnung zusammenzuarbeiten“, so die Pastoralkonferenz.
Die peruanische Kirche, welche 1 300 Mitglieder zählt und seit 2005 Mitglied im LWB ist, freue sich auf das Reformationsjubiläum, weil es Gelegenheit biete, den Dialog mit katholischen Gläubigen zu vertiefen, erklärten die lutherischen Kirchenleitenden.
Schwester Elena Salas, eine römisch-katholische Nonne, Mitplanerin und Teilnehmerin an der ILEP-Veranstaltung, sagte, sie hoffe, dass sich mehr Katholikinnen und Katholiken in Peru für „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ interessieren werden. „Die Mehrheit der Katholikinnen und Katholiken kennen das Dokument nicht, sie sind sich der langen Bemühungen und des grossartigen Resultats nicht bewusst.“
In seiner Botschaft an die Versammelten unterstrich LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge den Ansatz der lutherischen Gemeinschaft, das Reformationsjubiläum 2017 ökumenisch verantwortlich feiern zu wollen.
„Wir wollen uns der Früchte des ökumenischen Dialogs bewusst werden [...] und gemeinsam die Fortschritte anschauen, sowie auch die noch verbleibenden Differenzen, über welche wir uns weiterhin austauschen wollen. Noch wichtiger ist aber, gemeinsam herauszufinden, wie wir uns weiterhin von einem Konflikt zu einer Gemeinschaft entwickeln können“, fügte er hinzu.