Peru: Gute Führung stärkt eine zukunftsfähige Kirche und Gemeinschaft 

In Peru hat eine vom LWB unterstützte Initiative ein Schulungsprogramm zur Stärkung von Führungsqualitäten und der Kontinuität geistlicher Arbeit aufgelegt.

03 Jan. 2025
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Laienvorsitzender Ernesto Huayta Girón (vordere Reihe rechts), Vorsitzender der Gemeinde Cristo Salvador der Lutherischen Kirche Perus, mit anderen Kirchenmitgliedern. Foto: ILP  

Laienvorsitzender Ernesto Huayta Girón (vordere Reihe rechts), Vorsitzender der Gemeinde Cristo Salvador der Lutherischen Kirche Perus, mit anderen Kirchenmitgliedern. Foto: ILP  

LWB unterstützt Projekt für bessere Lösung interner und externer Herausforderungen  

(LWI) – Ernesto Huayta Girón berichtet, dass sein Leben als Angehöriger des indigenen Quechua-Volkes von „Ausdauer und Anpassung an neue Lebensumstände“ bestimmt worden sei. Geboren in der südperuanischen Region Ayacucho, hat der 86 Jahre alte Ernesto in unterschiedlichen Bezirken der Hauptstadt Lima gelebt: La Victoria, San Miguel und jetzt San Juan de Miraflores, wo er Vorsitzender der Gemeinde Cristo Salvador der Lutherischen Kirche Perus (Iglesia Luterana del Perú - ILP) ist.  

Der Laienvorsitzende sprach darüber, wie wichtig die Ausbildung zur Verbesserung von Führungsqualitäten in seiner Gemeinde sei, die in erster Linie aus „älteren Erwachsenen" bestehe und sich jetzt dafür einsetze, junge Führungskräfte zu gewinnen und „damit Kontinuität in den kommenden Jahrzehnten sicherzustellen.“   

Dienst an der Gemeinschaft   

„Meine Beziehung zu Cristo Salvador verdanke ich meiner Frau, denn die Gemeinde befindet sich in der Nähe unseres Hauses. Wir haben beide beschlossen, uns im lutherischen Glauben konfirmieren zu lassen“, erinnert er sich. „Das war ein wichtiger Moment in meinem Leben, denn damit habe ich mich nicht nur zu meinem Glauben bekannt, sondern auch eine Gemeinschaft gefunden, der ich dienen kann“, sagte er. Im Laufe der Zeit übernahm er Führungsverantwortung zunächst als stellvertretender Vorsitzender und später als Vorsitzender.   

Die Wahrnehmung von Führungsaufgaben war jedoch angesichts interner Spannungen, Spaltungen und wirtschaftlicher Herausforderungen nicht immer einfach. Die Zukunft der Gemeinde war ungewiss, und es gab nach einem Wechsel in der Führung und den damit verbundenen Komplikationen der Gemeinderegistrierung Zweifel daran, ob dieser „Ort des Glaubens und der Gemeinschaft“ bewahrt werden kann.  2024 hat die ILP ein Schulungsprogramm für die „seelsorgerische Begleitung“ vorgeschlagen, das der Lutherische Weltbund (LWB) mit seinem Programm Projekte von Mitgliedskirchen unterstützt hat.    

Girón gehörte zu den Führungskräften der Gemeinde, die für Aufgaben in der Verwaltung, für gerichtliche Verfahren, Beratungen und andere Tätigkeiten ausgebildet wurden und die seiner Überzeugung nach für die Gemeinde Cristo Salvador Schlussstrich und Neuanfang gleichermaßen bedeuten. Es sei wichtig gewesen zu lernen, dass ordnungsgemäß geführte Unterlagen wie Mitgliederlisten und Protokolle eine Voraussetzung dafür waren, schließlich „die gesetzliche Registrierung unserer Gemeinde zu erreichen und ich damit die erforderliche Sicherheit hatte, erneut Führungsaufgaben zu übernehmen“, erinnerte er sich.  

Sicherung der Kontinuität  

„Letztlich hat bei dieser Ausbildung nicht nur der bürokratische Aspekt im Vordergrund gestanden“, erklärte der Vorsitzender der ILP-Gemeinde. „Es ging vielmehr darum, die Kontinuität unserer geistlichen Arbeit und eine stabile Zukunft für unsere Kirche zu sichern und damit ein Beispiel für andere lutherische Gemeinden zu geben.“ Girón fügte hinzu, dass es in seinem Alter nicht nur darum gehe, „Führungsverantwortung zu übernehmen, sondern auch darum, zu dienen, mit der Zeit zu gehen und eine solide Zukunft für alle Menschen aufzubauen, die Teil dieser Glaubensgemeinschaft sind.“  

Er bedankte sich für die Unterstützung des LWB und erklärte, dass das seelsorgerische Begleitprogramm eine Ermutigung gewesen sei, „über die Zukunft nachzudenken und den Boden für nachfolgende Generationen zu bestellen, auf die wir noch nicht heute, aber in Zukunft angewiesen sein werden und die damit einen Ort haben werden, um Verantwortung zu übernehmen.“ Zwar sind junge Führungskräfte noch nicht aktiv beteiligt, „aber wir verfügen jetzt über die Möglichkeiten, ihnen attraktive Angebote zu machen, sie auszubilden und sie bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Auf diese Weise stellen wir die Kontinuität innerhalb unserer Gemeinde für die kommenden Jahrzehnte sicher“, stellte er abschließend fest. 

Das Engagement des LWB im Rahmen der Projekte von Mitgliedskirchen vermittelt Kirchen innerhalb unserer Gemeinschaft die Fähigkeiten, lokale Herausforderungen zu bewältigen und neue Chancen zu nutzen. Kirchenleitende erhalten auf diese Weise eine grundlegende Ausbildung und Materialien für ihren Dienst als Beitrag für wichtige Veränderungen auf Ebene der Gemeinden und Gemeinschaften.  

Das Projekt hat gezeigt, „wie Hoffnung im besonderen Kontext einer Gemeinde vermittelt werden kann, wenn profane Themen wie die Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Registrierung und strategische Investitionen in Führungsqualitäten für die Zukunft ein Gefühl der Sinnhaftigkeit geben“, erklärte Rebekka Meissner, LWB-Programmreferentin für Projekte von Mitgliedskirchen.

LWB/P. Mumia