Wirbelsturm Mocha hat in den Lagern für Binnenvertriebene und in den Dörfern in Myanmars Bundesstaat Rakhine verheerende Verwüstungen hinterlassen. Mitarbeitende des LWB, deren Häuser ebenfalls durch den Sturm beschädigt wurden, kümmern sich in kooperativer Zusammenarbeit mit anderen Akteuren um Notfallhilfe.
Steigende Zahl an Todesopfern, zerstörten Häusern und Bedürfnissen
(LWI) – Eine Woche, nachdem Wirbelsturm Mocha die Küste von Myanmar verwüstet hat, kommen die Schäden immer deutlicher zum Vorschein.
„Annähernd 80 Prozent der Unterkünfte in den Rohingya-Vertriebenenlagern wurden zerstört und der Rest muss repariert werden“, sagt Hari Awasthi, LWB-Gebietskoordinator für den Bundesstaat Rakhine in Myanmar. „Etliche Menschen haben Familienmitglieder verloren. Die vertriebenen Familien haben sich mit Planen behelfsmäßige Unterstände gebaut oder schlafen in ihren beschädigten Unterkünften oder in der Moschee. Die Frauen und Mädchen fühlen sich in dieser Situation nicht sicher.”
Der LWB koordiniert seine Tätigkeiten, um die bedürftigen Menschen zu erreichen. Doch es ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Regenzeit steht vor der Tür. Planen und beschädigte Unterkünfte werden keinen ausreichenden Schutz gegen die heftigen täglichen Regenfälle bieten, die diese Saison mit sich bringt.
LWB Myanmar arbeitet in den Lagern für binnenvertriebene Rohingya und binnenvertriebene Rakhine sowie in deren Gastgebergemeinschaften an 58 Orten im Bundesstaat Rakhine. Es seien noch immer nicht alle Verluste erfasst, sagt Awasthi.
„Die Menschen sind verzweifelt“
Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Lager kamen während des Sturms bei Verwandten, in Moscheen, Klöstern oder an anderen sicheren Orten unter. Bei ihrer Rückkehr fanden sie ihre Hütten zerstört vor, das Vieh war umgekommen und die Lebensmittelreserven waren verdorben. „Wir harrten bei Verwandten auf höherem Gelände aus. Wir hatten Angst, der Sturm würde uns alle umbringen“, sagt Frau Raw Bi Mar Har Tu aus dem Stadtgebiet Pauktaw. Als sie zurückkam, lag das Heim ihrer neunköpfigen Familien in Trümmern. Die Familie hatte, wie so viele andere Bewohnerinnen und Bewohner des Lagers, alles verloren.
Awasthi und sein Team machen sich Sorgen, dass sich in den noch immer überschwemmten Lagern Krankheiten über das Wasser ausbreiten. „Die Gemeinden in den Lagern brauchen dringend Unterkünfte, sicheres Trinkwasser, Essen, medizinische Artikel und medizinische Versorgung“, sagt Awasthi. „Die Menschen sind verzweifelt – sie brauchen dringend Hilfe.“
„Mit unserem humanitären Beistand begann wir 2008, nachdem der Wirbelsturm Nargis Myanmar getroffen und verheerende Auswirkungen auf das Land gehabt hatte. Jetzt mitzuerleben, wie es erneut passiert ist, zerreißt uns das Herz“, sagt David Mueller, LWB-Länderrepräsentant für Myanmar.
„Wir machen uns Sorgen wegen der langfristigen Folgen, die dieser Wirbelsturm für so viele Menschen im Land haben wird. Der Sturm hat auch hunderte unserer Mitarbeitenden hart getroffen. Ihre Häuser wurden ebenfalls schwer beschädigt und sie versuchen die Arbeit unter diesen herausfordernden Umständen so gut es geht zu unterstützen.“