Myanmar: Hilferuf nach Wirbelsturm Mocha

15 Mai 2023

Wirbelsturm Mocha richtete am Sonntag, 14. Mai, in den Küstenregionen von Myanmar Überschwemmungen und Verwüstungen an. Mit am schlimmsten betroffenen sind die Vertriebenengemeinden am Meer in Rakhine.

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Ein Lager für Binnenflüchtlinge im Bundesstaat Rakhine, Myanmar

Ein Lager für Binnenflüchtlinge im Bundesstaat Rakhine, Myanmar. Offiziellen Angaben zufolge wurden die Bewohner dieser Lager in Notunterkünfte evakuiert. Foto: LWB/C. Kästner-Meyer

„Verheerende Verwüstung“ in Sittwe

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat einen dringenden Spendenaufruf herausgegeben, nachdem Wirbelsturm Mocha auf die Küste von Myanmar getroffen war. Eine Sturmflut überschwemmte Binnenvertriebenen-Camps und die Küstengebiete von Sittwe. Viele Mobilfunktürme und Strommasten sind umgestürzt, sodass Teile des Bundesstaats Rakhine keinen Strom, kein Internet und keine Mobilfunkverbindung haben. Die Behörden und humanitären Hilfsgruppen sind noch dabei, Opferzahlen und Schäden abzuschätzen. Bislang wurden sechs Tote gemeldet.

Bilder in den Sozialen Medien zeigen umgeknickte Mobilfunktürme und Strommasten, eingestürzte Hausdächer, entwurzelte Bäume und überschwemmte Straßen. Laut ersten Berichten entstanden schwere Schäden an Häusern und der Infrastruktur in den Stadtgebieten von Sittwe und Gwa.

LWB-Team umgesiedelt

Der Wirbelsturm hatte sich vergangene Woche im Golf von Bengalen gebildet und Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Stundenkilometern erreicht, bevor er in Sittwe auf die Küste stieß. Eine Sturmflut überschwemmte am Meer gelegene Gemeinden, darunter auch Camps für Binnenvertriebene. Laut offiziellen Quellen wurden über 100.000 Menschen von der Regierung evakuiert und in Sturmschutzbunkern untergebracht. Außerdem zogen einige Mitglieder des LWB-Teams, die in Risikogebieten leben, aus der Geschäftsstelle in Sittwe ins LWB-Büro in Mrauk-U.

„Wir rechnen mit schweren Schäden an Häusern, Schulen und der Infrastruktur, einschließlich unserer Dienststellen“, sagt Hari Awasthi, LWB-Bezirkskoordinator für den Bundesstaat Rakhine. „Wir hören von schweren Schäden im gesamten Bundesstaat, doch wegen der mangelhaften Kommunikation erfahren wir kaum Einzelheiten.“ Das LWB-Team beabsichtigt, die Lage in den Camps und Gemeinden, in denen es seit Jahren tätig ist, einzuschätzen, sobald es die Wetterbedingungen zulassen.

Größte Sorge: durch Wasser übertragene Krankheiten und Landminen

„Bis jetzt wissen wir, dass es einen enormen Bedarf an Notunterkünften, Nahrungsmitteln, Hilfsgütern wie Decken und Kochutensilien sowie Wasser und sanitären Einrichtungen gibt“, sagt Susan Muis, Regionalprogrammkoordinatorin für Asien. Der LWB konzentriert sich auf die Errichtung von sicheren Unterkünften, die Lieferung von Hilfsgütern und die Wiederherstellung von Lebensgrundlagen. Außerdem wird er seine pädagogische Arbeit fortsetzen. Es ist geplant, die beschädigten Unterrichtsräume wieder aufzubauen und schulisches Material an Kinder zu verteilen, deren Heime und Schulen zerstört wurden.

Besondere Sorgen bereitet dem Team, dass durch Wasser übertragene Krankheiten ausbrechen können. Außerdem geht Gefahr aus von Landminen und Blindgängern, die sich durch Erdrutsche und heftige Niederschläge möglicherweise verschoben haben.

Der LWB ist seit dem Wirbelsturm Nargis 2008 in Myanmar vor Ort und unterstützt dort die sozial schwachen Gemeinden in den Binnenvertriebenen-Camps in Rakhine und anderen Bundesstaaten. Außerdem arbeitet der LWB mit dem örtlichen Amt für Katastrophenschutz zusammen und schult Freiwillige aus der Gemeinde für extreme Wetterereignisse wie Tropenstürme. „Wir hoffen, dass wir zusammen mit den lokalen Behörden den bedürftigen Menschen schnell und effizient Hilfe leisten können“, sagt Muis abschließend.

 

LWB/C. Kästner-Meyer. Deutsche Übersetzung: Tonello-Netzwerk, Redaktion: LWB/A. Weyermüller
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Myanmar
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