Glaube, Dienst und Solidarität
(LWI) – Verpflichtung und Engagement für besonders hilfsbedürftige Menschen: Das LWB-Länderprogramm in Nepal kann diesen Monat auf 40 Jahre Dienst an Menschen in Not zurückblicken. In einer Botschaft hat sich das Team bei seinen wichtigsten Partnern für ihre langjährige Unterstützung bedankt und die Erfolge gefeiert, die das Länderprogramm über vier Jahrzehnte in Nepal erreicht hat.
„Anlässlich unseres 40-jährigen Jubiläums empfinden wir tiefe Dankbarkeit und Freude, die aus dem Herzen kommt“, sagte Dr. Bijaya Bajracharya, Leiterin des LWB-Länderprogramms in Nepal. Dieser Meilenstein markiert vier Jahrzehnte Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenwürde in 18 von 77 Distrikten in Nepal. „Er ist ein Zeugnis für unseren kollektiven Einsatz, für Krisenfestigkeit und Engagement.“
Wunderschönes Land – niedriger Entwicklungsindex
Das LWB-Länderprogramm in Nepal wurde 1984 ins Leben gerufen, um die Entwicklung marginalisierter Gruppen in unterentwickelten Gebieten zu unterstützen. „In Reiseführern oft als abgelegenes Märchenland an den Ausläufern des Himalaja-Massivs beschrieben, zeigt Nepal ein differenzierteres Bild, wenn es an Entwicklungsindices wie dem Pro-Kopf-Einkommen, der Lebenserwartung, der Kindersterblichkeit und der Alphabetisierung gemessen wird“, schrieb der erste gebietsansässige LWB-Vertreter in Nepal, Gerrit ten Verlde, in dem 1984 erschienenen Nepal-Jahresbericht des LWB.
„Die Erschließung von Wasserressourcen im Distrikt Baglung, der Aufbau einer Seidenraupenzucht im Distrikt Ilam und unser Krisenmanagement nach dem Erdrutsch in Dolakha haben dem LWB zu diesem Zeitpunkt den Zugang zu dem Land ermöglicht“, erinnert sich Gopal Dahal, Manager des LWB-Länderprogramms in Nepal. Im ersten Jahr stand dem Programm ein Budget von USD 184.000 zur Verfügung.
Das Länderprogramm hat seine Arbeit in den darauf folgenden Jahren erweitert und dabei den Schwerpunkt auf die am stärksten benachteiligten Gemeinschaften gelegt. Dazu gehörten die Angehörigen niedriger Kasten (Dalits), aus der Schuldknechtschaft entlassene Arbeitskräfte (Haliyas, Kamaiyas und Kamlaris) und marginalisierte indigene Gemeinschaften sowie traditionell benachteiligte Gruppen wie Frauen, junge Erwachsene und Menschen mit Behinderungen.
Katastrophenhilfe
In den vergangenen 40 Jahren war das Team bei fast allen Notfällen zur Stelle, besonders auch nach Naturkatastrophen. Dazu gehörten die schweren Erdbeben 1988, 2015 und 2023, wiederholte Überschwemmungen und Erdrutsche und die Covid-19-Pandemie 2019. Seit 1991 unterstützt der LWB Nepal Geflüchtete aus Bhutan und anderen Ländern.
Nach dem Erdbeben von 2015 hat der LWB Nepal in Partnerschaft mit Caritas Internationalis mit der Wiederaufbauarbeit entsprechend der in Malmö unterzeichneten Absichtserklärung begonnen. 2021 stellte der LWB eine Farming-App für landwirtschaftliche Kleinbetriebe vor. Im Rahmen der Universellen Periodischen Überprüfungsverfahren wurde ein Beitrag zur intensiven Advocacy-Arbeit im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen geleistet.
Zwar sorgen Erdbeben und Überflutungen für Schlagzeilen und Finanzhilfen, aber die wahre Stärke des Länderprogramms besteht grundsätzlich in der langfristigen Entwicklungsarbeit in marginalisierten, geographisch oft abgelegenen Gemeinschaften. Dahal berichtet: „Unser Ziel ist es, die Vorbereitung dieser Gemeinschaften auf den nächsten Ernstfall auf sozio-ökonomischer Ebene zu verbessern, indem wir Existenzgrundlagen sichern, auf Notlagen vorbereiten und uns mit Lobby- und Advocacy-Arbeit für den besseren Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen einsetzen.“
Es ist mir eine Ehre, an Ihrer Seite zu stehen, von Ihnen zu lernen und Sie auf Ihrem Weg zu einer gerechteren und ausgewogeneren Welt zu begleiten.
- Dr. Bijaya Bajracharya, Landesdirektor des LWB Nepal, vor lokalen Gemeinschaften
„Meilenstein unseres Wegs“
Im Jahre 2023 hat der LWB Nepal mit seiner Arbeit 41.971 Menschen erreicht, davon 63 Prozent Frauen – ein Beweis unserer unbeirrbaren Verpflichtung zu Gendergerechtigkeit in einer von Traditionen geprägten Gesellschaft. Das Programm ist bezeichnend für die Zusammenarbeit und Vertrautheit des LWB mit den Gemeinschaften, in denen er im Einsatz ist: „Ihre Stärke, Ihre Widerstandskraft und Ihr Mut inspirieren uns täglich. Es ist uns eine Ehre, Ihnen beizustehen, von Ihnen zu lernen und mit Ihnen gemeinsam einen Weg zu gehen, der uns in eine gerechtere Welt führt“, sagt die Leiterin des Länderprogramms, Bijaya Bajracharya.
Dieser seit vier Jahrzehnten laufende Einsatz für Menschen in Not, so Bajracharya, sei nur mit der Unterstützung zahlreiche Partner möglich gewesen, und sie bedankte sich bei der Regierung Nepals, den örtlichen Gemeinschaften, den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und dem Personal sowie den Geldgebern.
„Danke dafür, dass Sie die Meilensteine auf unserem Weg sind“, sagte sie. „Ihre Unterstützung, Ihre Partnerschaft und Ihr Glaube waren unverzichtbar für unsere Aufgabe, Menschen in Not zu helfen, den Unterdrückten beizustehen und das Durchhaltevermögen in Krisen zu stärken. Ihr Glaube an unsere Motivation hat uns in die Lage versetzt, das Leben unzähliger Menschen zu verbessern und den Menschen in marginalisierten und vulnerablen Gemeinschaften in Nepal Hoffnung zu bringen und Veränderungen zu bewirken.“
„Unsere Reise ist noch lange nicht zu Ende, und mit Ihrer Unterstützung werden wir weiterhin vieles für die nachfolgenden Generationen bewirken“, fügt die Leiterin des Länderprogramms, Bijaya Bajracharya, hinzu. „Dies ist die Anerkennung für 40 Jahre Glaube, Dienst, Solidarität und viele weitere Jahre transformative Wirkung.“
Das Nepal-Programm des LWB wird unterstützt von ACT Alliance, Australian Aid, Australian Lutheran World Service, Cordaid, Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika, Finnische Evangelisch-Lutherische Mission, Deutsches Nationalkomitee des LWB. Hilfs- und Entwicklungsfonds des Primas, Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR).