LWB-Länderprogramme feiern den Internationalen Frauentag

8. Mär. 2024

 

Die LWB-Länderprogramme feiern weltweit den Internationalen Frauentag. Mit Festen, Medienpanels und anderen Veranstaltungen zeigen sie, wie sich der LWB mit seiner Arbeit für die Selbstermächtigung von Frauen einsetzt und Aufklärungsarbeit zu Themen wie Diskriminierung und Ungerechtigkeit leistet. 

Die LWB-Länderrepräsentantin in Burundi, Martine Nibasumba (2 v.l.), mit ihrer Gesprächsrunde auf dem nationalen Fernsehsender

Die LWB-Länderrepräsentantin in Burundi, Martine Nibasumba (2 v.l.), mit ihrer Gesprächsrunde auf dem nationalen Fernsehsender. Foto: LWB 

Selbstermächtigung von Frauen wichtigstes Thema 

(LWI) – Die humanitären Programme des Lutherischen Weltbundes nehmen in zahlreichen Ländern den Internationalen Frauentag zum Anlass, um in Gesprächen mit örtlichen Gemeinschaften und Behörden über die Rechte von Frauen aufzuklären. Zu den gemeinsamen Themen aller LWB-Länderprogramme in Afrika, Asien und Lateinamerika und der Karibik gehören die Förderung der Inklusion und der Gendergerechtigkeit, ohne die es keinen Schutz oder eine sinnvolle Entwicklung geben kann. Viele beteiligen sich auch an der internationalen Kampagne „Invest in Women“ („In Frauen investieren“) der Internationalen Arbeitsorganisation, die ebenfalls von der UN-Frauenrechtskommission (CSW) gefördert wird.
„Es ist inspirierend zu beobachten, wie intensiv sich die LWB-Länderprogramme für die Selbstermächtigung von Frauen überall auf der Welt engagieren“, sagt Lokiru Yohana, der regionaler LWB-Programmkoordinator und gleichzeitig Ansprechperson für Genderfragen ist. „Das entspricht der Verpflichtung des LWB, sich für Gendergerechtigkeit einzusetzen – eine Voraussetzung für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt.“  

Burundi: Podiumsdiskussion im nationalen Radio 

Bereits am 5. März war die Stimme des LWB-Länderprogramms in Burundi im nationalen Radio zu hören: LWB-Länderrepräsentantin Martine Nibasumba sprach mit Expertinnen und Experten für Gendergerechtigkeit von der Regierung und der Zivilgesellschaft über Frauenrechte und die sozioökonomische Ermächtigung von Frauen. 

Die Volkswirtschaft Burundis beruht auf der Landwirtschaft; Frauen stellen 70 % der landwirtschaftlichen Erwerbsbevölkerung. Sie gelten auch als wichtige Hoffnungsträgerinnen für die Entwicklung des Landes. Der LWB in Burundi arbeitet mit den Frauen der ländlichen Gemeinschaften in dörflichen Spar- und Darlehensgruppen zusammen. „Eine Frau, die ihre Rechte kennt und wirtschaftlich auf eigenen Beinen steht, leistet einen wertvollen Beitrag zu Gesellschaft“, sagte Nibasumba. „Es gehört zu unserer Rolle als Frau, unsere Schwestern zu inspirieren und zu beeinflussen und ihre Denkweise zu verändern damit sie verstehen, dass eine Frau alle Fähigkeiten hat, um ihre Träume zu leben.“ 

Jordan und Uganda: „Zähle auf sie“ 

2024 ist die ökonomische Emanzipation ein wichtiges Thema. LWB Uganda und die Uganda Women‘s Parliamentary Association haben am 6. März 2024 einen nationalen Eventdialog mit dem Thema „Zähle auf sie – schnellere Geschlechtergleichstellung durch wirtschaftliche Emanzipation“ veranstaltet. Die LWB-Länderrepräsentantin Adriana Chitanana sprach über die Situation der aus Uganda geflüchteten Frauen, die von der Politik der offenen Tür des Landes profitieren, aber mit Ungleichheit, Diskriminierung und geschlechtsspezifischer Gewalt konfrontiert werden.  

„Für geflüchtete Frauen gibt es zusätzliche Barrieren auf dem Weg zur wirtschaftlichen Emanzipation – begrenzter Zugang zu formeller Beschäftigung, kaum Möglichkeiten für den Erwerb von Land, Einschränkungen der Reisefreiheit, fehlende Sicherheiten für Kredite und nur begrenzte Marktchancen“, sagte Chitanana und forderte starke Partnerschaften, um diesen Herausforderungen begegnen zu können. Der LWB in Uganda arbeitet in den großen Geflüchtetenlagern im Südwesten und Norden des Landes, ergreift dort Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt und abträgliche traditionelle Praktiken und sorgt dafür, dass Frauen und Männer eine Perspektive haben, um ihr Existenz zu sichern. 

Die LWB-Länderrepräsentantin in Jordanien, Ameera Khamees (links), überreicht dem Bürgermeister von Deir Abi Saeed in Irbid, Adel Bani Issa, eine Auszeichnung für seine Unterstützung von Frauen und für geleistete humanitäre Arbeit

Die LWB-Länderrepräsentantin in Jordanien, Ameera Khamees (links), überreicht dem Bürgermeister von Deir Abi Saeed in Irbid, Adel Bani Issa, eine Auszeichnung für seine Unterstützung von Frauen und für geleistete humanitäre Arbeit. Foto: LWB/Ali Al-Samra 

In Jordanien hat das Team „inspirierenden Frauen“ zu einem Aktionsthema gemacht. Zwei von ihnen werden in den sozialen Medienkanälen des Länderprogramms vorgestellt: eine Politikerin und ein der ersten weiblichen Installateure in Jordanien. LWB Jordanien hat sich für eine öffentliche Veranstaltung am 7. März in der jordanischen Hauptstadt partnerschaftlich mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche des Guten Hirten zusammengetan. In Irbid haben der LWB und die Kirche mit gleichgesinnten Partnerorganisationen und der Stadt zu einer Podiumsdiskussion über die wirtschaftliche Ermächtigung der Frauen eingeladen. 

Der LWB Jordanien ist in den syrischen Geflüchtetengemeinschaften in den Zaatari-Geflüchtetencamps und in den besonders gefährdeten jordanischen Gemeinschaften in Irbid im Einsatz. Das Länderprogramm arbeitet mit den Frauen in Irbid u. a. in einer Gemeinschaftsküche zusammen. 

Haiti: Forderung nach einem Ende der Gewalt 

Das gemeinsame Büro der LWB Diakonie Katastrophenhilfe und der Norwegischen Kirchenhilfe in Haiti ließ in seiner Botschaft keinen Zweifel an der Situation der Frauen und Mädchen in diesem von Bandenkriegen und Gewalt zerrissenen Land. Die Krise in Haiti hat verheerende Auswirkungen auf Millionen von unschuldigen Frauen und Mädchen. 

Cherismene Done, eine „Madan Sara“ in Haiti

Cherismene Done, eine „Madan Sara“ in Haiti. Foto: LWB Raymond 

„Ohne Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung und konfrontiert mit Unsicherheit und Gewalt ist ihr tägliches Leben ein furchtbarer Kampf um das Überleben und die eigene Würde“, sagt Naomie Beaujour, Managerin des LWB-Länderprogramms. „Hinter jeder Statistik stehen Gesichter, Namen und herzzerreißende Geschichten von Frauen, die gezwungen waren, ihre Träume aufzugeben, aus ihrer Heimat zu fliehen und zu kämpfen, um ihre Kinder zu beschützen.“

Der LWB arbeitet auf Haiti mit ländlichen Gemeinschaften zusammen, in denen Frauen eine wichtige Rolle für das Funktionieren der Schattenwirtschaft spielen.

Kamerun: Gemeinsam gegen den Klimawandel

Der LWB in Kamerun setzt sich besonders mit der Rolle der Frauen im Kampf gegen den Klimawandel auseinander. Das Thema hat einen engen Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Emanzipation, da der LWB Frauen darin unterwiesen hat, Holzkohle und besonders energieeffiziente Herde herzustellen. Auf diese Weise will man das Abholzen von Wäldern vermeiden, den Zeitaufwand der Frauen für tägliche Arbeiten wie Kochen und das Sammeln von Feuerholz verringern und der Gefahr entgegenwirken, allein im Wald angegriffen zu werden. 

Das LWB-Büro in Yaoundé wird eine Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema durchführen. Der LWB in Kamerun arbeitet mit großen Geflüchtetenpopulationen im Norden und Westen des Landes und auch mit den Aufnahmegemeinschaften zusammen. 

Kenia und Südsudan: Schutz von Frauen und Mädchen

In vielen Länderprogrammen bietet der 8. März auch die Gelegenheit, die Kompetenzen und den Erfindungsreichtum von Frauen zu feiern, ihre Arbeit zu zeigen und über die Bedeutung von Bildung und Ausbildung zu informieren. Weibliche Führungspersönlichkeiten werden die Feierlichkeiten in den Geflüchtetenlagern Dadaab und Kakuma in Kenia leiten und über sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt aufklären. 

In Kenia ist der LWB als eine der wenigen Organisationen bekannt, in der Frauen Führungspositionen besetzen. Am 8. März erhält Carolyne Wainania, LWB-Programmmanagerin für die Kakuma Area, eine offizielle Anerkennung für ihre Arbeit. 

In den Geflüchtetenlagern von Maban im Südsudan wird viel für die Bildung von Mädchen getan. Der LWB ist in beiden Ländern für die Bildung in den Geflüchtetenlagern zuständig. In Maban war der Einsatz für den Schulbesuch der Mädchen erfolgreich. In den meisten Schulen dort sind die Hälfte Kinder in den Grundschulen weiblich.  In Kinderrechtsclubs und Eltern-Lehrer-Ausschüssen werden Familien für geschlechtsspezifische Gewalt sensibilisiert. Das LWB-Außenbüro hat Frauen dazu motiviert, sich für Jobs zu bewerben und berufstätige Mütter zu unterstützen. 

LWF/C. Kästner-Meyer