Lutherischer Weltbund: Versorgung der PatientInnen in Ostjerusalem weiterhin gesichert

10 Febr. 2014
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Eines der neuen Krankenzimmer im Ostjerusalemer Auguste Viktoria-Krankenhaus. Foto: LWB/M. Brown

Eines der neuen Krankenzimmer im Ostjerusalemer Auguste Viktoria-Krankenhaus. Foto: LWB/M. Brown

Kirchengemeinschaft zutiefst besorgt über Finanzsituation im Auguste Viktoria-Krankenhaus

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) ist entschlossen alles zu tun, um den Betrieb des Auguste Viktoria-Krankenhauses (AVK) in Ostjerusalem weiterhin aufrecht zu erhalten. Die lückenlose Versorgung der PatientInnen muss gewährleistet bleiben. Die Kirchengemeinschaft zeigt sich jedoch zutiefst besorgt über die aktuelle finanzielle Situation des Krankenhauses.

Ende Januar 2014 beliefen sich die Aussenstände des AVK auf 18 Millionen Euro. Sie sind ausstehenden Behandlungsgebühren für PatientInnen geschuldet, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) an das Krankenhaus überwiesen werden. Die PA hatte zugesagt, die Behandlung dieser PatientInnen zu zahlen, war 2013 aber nicht in der Lage, dieser Verpflichtung nachzukommen.

Grundpfeiler des palästinensischen Gesundheitssystems

Das AVK wird effizient und erfolgreich geführt. Wären seitens der PA sämtliche Gebühren beglichen worden, hätte es einen Überschuss erwirtschaftet. Der LWB ist entschlossen, das AVK auch in Zukunft für seine PatientInnen zu erhalten.

Das Krankenhaus ist ein Grundpfeiler des palästinensischen Gesundheitssystems und eine wichtige Institution in der sozialen Infrastruktur Palästinas. Das Krankenhaus bietet lebensrettende medizinische Versorgung für PalästinenserInnen im Westjordanland und in Gaza an, darunter auch spezialisierte Behandlungen in seinen Zentren für Onkologie, Diabetologie und Pädiatrie. Die hervorragende medizinische Versorgung und Pflege im AVK geniessen breite Anerkennung von behördlicher und kirchlicher Seite und wurden im Mai 2013 von der „Joint Commission International“ (JCI) ausgezeichnet.

Bitte um internationale Unterstützung

Der LWB verhandelt derzeit mit der Autonomiebehörde. Er bittet gleichzeitig einzelne Staaten sowie die Europäische Union (EU) um eine Unterstützung der Behörde, damit diese ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann. Die EU hat bereits Finanzhilfen für die PA und die in Ostjerusalem angesiedelten Krankenhäuser zugesagt. Die endgültigen Entscheidungen sind jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu erwarten. Die versprochene Hilfe ist höchst willkommen, bietet damit aber keine Lösung für die akute finanzielle Krise.

Der LWB arbeitet in dieser schwierigen Situation eng mit dem Aufsichtsrat und den Mitarbeitenden des Krankenhauses zusammen. Gemeinsam bitten sie die Partner des AVH , sich verstärkt für eine Lösung der derzeitigen finanziellen Krise einzusetzen.

Im Jahr 2012 wurden vom AVK stationär und ambulant fast 28.000 PatientInnen versorgt. In den Spezialzentren wurden ambulant mehr als 13.200 Dialysen, nahezu 10.000 Chemotherapien und über 14.000 Strahlentherapie-Behandlungen durchgeführt.

Der LWB betreibt das AVK seit 1948. Patienten werden unter anderem durch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) überwiesen.

LWF / C. Kästner
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