In dieser Publikation teilen einige aktuelle LWB-Stipendiatinnen und Stipendiaten Erkenntnisse aus ihren jeweiligen Kontexten heraus und wie das Studium der Theologie ihre Gedanken, ihr Leben und ihren Glauben verändert hat.
Neue Publikation thematisiert theologische Bildung aus Sicht von Studierenden
(LWI) – In einer neuen Publikation berichten neun Stipendiatinnen und Stipendiaten der Theologie aus dem Stipendienprogramm des Lutherischen Weltbundes (LWB) von ihrem eigenen Bildungsweg und wie ihre Erfahrungen zu einem Weg der Verwandlung für ihr Leben und ihren Glauben wurden.
Journeys from the Crossroads: Stories on living, studying, and doing theology zeigt den spezifischen Blickwinkel von Studierenden, der die globalen Diskussionen des LWB über theologische Bildung bereichern und die mehr akademisch ausgerichteten Studiengänge und Forschungen ergänzen soll.
Die Verfasserinnen und Verfasser der einzelnen Beiträge kommen aus den LWB-Mitgliedskirchen in Chile, Äthiopien, Indien, Malaysia, Südafrika, Tansania und Simbabwe. Sie erörtern ihre Erfahrungen mit Hierarchien und Autoritäten, die Wahrnehmung ihres jeweiligen Kontextes, das Auseinandersetzen mit Lehrkräften und Mitstudierenden, die Verkörperung von Werten und die Stärkung durch Anstrengung.
Die Idee, die Erfahrungen der Studierenden in einer Publikation zu sammeln, ergab sich aus der seit 2021 laufenden „Coming-Together“-Online-Meeting-Reihe, erläutert Pfarrerin Katariina Kiilunen, LWB-Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung. „Stipendiatinnen und Stipendiaten merkten, dass die Studierenden das Bedürfnis hatten, selbst mit in die Diskussionen des LWB über theologische Bildung eingebunden zu werden. Durch die Reflexion ihrer eigenen Erfahrungen wollten sie Erkenntnisse von ihrem Weg bieten und zeigen, wie das Studium der Theologie ihre Gedanken, ihr Leben und ihren Glauben verändert hat.“
Kiilunen, die Mitherausgeberin von Journeys from the Crossroads, betonte, dass der LWB sich der theologischen Bildung verpflichtet fühlt, die „nicht nur die einzelnen Menschen verändert, sondern auch die Kirchen und die Welt, in der wir leben.“ Der Schreibprozess sei eine gute Gelegenheit gewesen, um gemeinsame Faktoren zu finden, die einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie Bildung wahrgenommen wird, sagte sie. „Ich hoffe, dass diese Beiträge die theologischen Lehrkräfte dazu veranlassen zu untersuchen, wie diese Aspekte vermehrt berücksichtigt und auf die theologische Bildung in der lutherischen Gemeinschaft angewendet werden können“, fügte sie hinzu.
In einer der Beiträge spricht Pastorin Witness Issa Maratu, eine Doktorandin der Tumaini-Universität Makumira in Arusha, Tansania, über die Wirkung ihres Studienwegs. „Bevor ich mich der Theologie zuwandte, teilte auch ich [die] ungleichberechtigte Ansicht von Geschlechterrollen, doch durch das Begreifen der Imago Dei wendete sich mein Denken gegenüber jeglicher unterdrückenden Rhetorik in Gesellschaft und Kirche. Mit meinem Glauben wuchs auch das Verständnis, dass Männer und Frauen in den Augen des Schöpfers gleich viel Wert besitzen.“
Der Mitherausgeber der Publikation, Hans-Christoph Thapelo Lange, spricht über die zentralen Fragen, denen die einzelnen Autorinnen und Autoren nachgingen, und wie sie mit dem LWB-Studienprozess im Zusammenhang stehen. Die Studierenden „bringen eine weitere Ebene für Überlegungen“ in die Diskussionen über das Verständnis des geistlichen Wirkens der Kirche, den Zusammenhang zwischen Rechtfertigung und Gerechtigkeit, Gottesdienst und Kultur sowie – neben weiteren Themen – die Rolle der Kirche im öffentlichen Raum ein.
Die theologische Bildung werde häufig als Rückgrat der Kirche bezeichnet, denn „darauf zu achten, auf welche Weise sich Menschen während des Studiums verändern, ist ausschlaggebend dafür, dass die Kirche vorankommen kann“, so Lange, der an der Stellenbosch-Universität in Südafrika einen Masterstudiengang belegt.
Journeys from the Crossroads: Stories on living, studying, and doing theology wurde herausgegeben von Pfarrerin Katariina Kiilunen und Hans-Christoph Thapelo Lange und ist sowohl online als auch als Druckausgabe verfügbar. Weitere Informationen per E-Mail unter [email protected]