Immer tiefere Beziehungen machen lutherische Kirchengemeinschaft greifbar

19 Juni 2015
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Pfr. Dr. Martin Junge stellt dem Rat seinen Bericht vor. Foto: LWB/Helen Putsman

Pfr. Dr. Martin Junge stellt dem Rat seinen Bericht vor. Foto: LWB/Helen Putsman

Generalsekretär Junge legt LWB-Rat Bericht vor

Genf, 19. Juni 2015 (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) muss seine dynamische Arbeit weiter ausbauen, die es den Mitgliedskirchen ermöglicht, Millionen Menschen weltweit zu helfen und ihre Beziehungen zu vertiefen, durch die die Kirchengemeinschaft greifbar wird, so der Aufruf von LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge.

Junge legte dem Rat, der das höchste Entscheidungsgremium des LWB zwischen den Vollversammlungen ist und vom 18. bis 22. Juni tagt, zur Eröffnung der Tagung seinen Bericht vor. In diesem Bericht erklärte der Generalsekretär, es gebe keinen Grund für den LWB, in seinem Wachstum innezuhalten.

„Weil wir wissen, dass Millionen Augen auf den LWB als Quelle von Hoffnung und Selbstbestimmung gerichtet sind, gibt es keinen Grund für uns, uns von ihnen abzuwenden und uns zunehmend mit uns selbst zu beschäftigen“, erklärte Junge.

In seinem breit gefächerten Bericht zu der vom LWB im Lauf des vergangenen Jahres geleisteten Arbeit stellte der Generalsekretär Höhepunkte aus den verschiedenen Bereichen vor, die das lebendige Zeugnis der Kirchengemeinschaft in der Welt illustrieren. Viele Kirchen, so Junge, stünden vor der Herausforderung, angesichts sich verändernder Realitäten und Kontexte LaiInnen und Geistliche theologisch aus- und weiterzubilden, was innovative Lösungen erfordere.

Junge stellte fest, er habe im Rahmen seiner vielfältigen Besuche bei Mitgliedskirchen zahlreiche Kirchenglieder, StipendiatInnen, Ehrenamtliche und Kirchenleitende getroffen, deren Begegnung mit dem LWB ihr Leben verändert und Wachstum in ihrem Glauben bewirkt habe.

„Der LWB ergänzt die Erfahrung als glaubender Mensch und das Sein der Kirche um einen höchst fundamentalen Aspekt. Der LWB eröffnet eine Dimension, die Kirchen und Einzelne für sich allein nicht sehen und erfassen könnten“, betonte Junge.

Zunehmende Gegenseitigkeit

Zur humanitäre Hilfe und langfristigen Entwicklungsarbeit, die der LWB leistet, erklärte Junge, mit dem Dienst an Flüchtlingen und Menschen, die von Krisen in Ländern wie dem Südsudan, Syrien und der Zentralafrikanischen Republik betroffen seien, habe man zwei Millionen Leben verändert, was einer Steigerung um 80 Prozent innerhalb von zwei Jahren entspreche. Die Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern, insbesondere mit dem Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), sei intensiviert worden. Darüber hinaus habe man mit Organisationen wie Islamic Relief Worldwide neue Kooperationsvereinbarungen geschlossen.

In dieser von einer Ausweitung der humanitären Arbeit geprägten Zeit unterstützte die lutherische Kirchengemeinschaft gleichzeitig auch den Kapazitätsaufbau und Entwicklungsprogramme für Mitgliedskirchen. Insgesamt unterstützte der LWB Projekte in 54 Kirchen.

Die Kirchengemeinschaft sei voller Leben und die LutheranerInnen schuldeten Gott dafür Dank, so Junge: „Wie sonst lässt sich die wachsende Gegenseitigkeit zwischen den Mitgliedskirchen erklären, ihre Zusammenarbeit im Dienst an Flüchtlingen, Heimatlosen und Ausgegrenzten?“

Reformationsjubiläum

Der Bericht des Generalsekretärs behandelt weiterhin auch die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem 500. Reformationsjubiläum und der Zwölften Vollversammlung. Junge verwies auf die laufende Initiative „Frauen in Bewegung“, die den Beitrag von Frauen zur Reformation in den Blick nehme, sowie das Globale Netzwerk junger Reformatorinnen und Reformatoren, dessen internationale Konferenz im August dieses Jahres stattfinden werde.

Der Generalsekretär dankte den ökumenischen Partnern des LWB für die kontinuierliche Zusammenarbeit in den bilateralen Dialogen und für ihre Unterstützung des LWB in seinem Entschluss, „an das Reformationsjubiläum im Bewusstsein für seine ‚ökumenische Verantwortung‘ heranzugehen“.

Herausforderungen, Ausblick

Natürlich gebe es auch finanzielle und die Beziehungen betreffende Herausforderungen, mit denen der LWB weiterhin konfrontiert sei, räumte Junge ein. Vom Auguste Victoria-Krankenhaus in Ostjerusalem berichtete er, die finanzielle Situation habe sich erheblich verbessert. Junge betonte es sei notwendig, dem Problem der Volatilität an den Finanzmärkten, die die Stabilität des LWB gefährde, aktiv entgegenzuwirken.

Es sei wichtig, kontinuierlich das Augenmerk auf die Vitalität der lutherischen Kirchengemeinschaft zu richten, auch wenn sich unterwegs Herausforderungen stellten. „Weil wir bis hierher schon einen weiten Weg zurückgelegt haben und Schritt für Schritt weiter wachsen und täglich dynamisch in Bewegung sind, gibt es keinen Grund, jetzt die Pausetaste zu drücken“, unterstrich Junge.

Der Generalsekretär verwies weiterhin auf eines der Dokumente, die der Rat im Rahmen seiner Tagung diskutieren wird: „Das Selbstverständnis der lutherischen Kirchengemeinschaft“

 

LWF Communication