Drei lutherische Gläubige berichten von Teilnahme an ökumenischem Forum, das wichtige neue Stimmen in den Dialog einbringt
(LWI) – „Wenn wir uns gegenseitig von unserem Glauben erzählen, bauen wir Brücken.“ So fasst Pfarrerin Danielle Dokman von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Suriname das vierte Globale Christliche Forum (GCF) in Accra, Ghana, für sich zusammen. Sie war Teil einer 15-köpfigen Delegation des Lutherischen Weltbundes (LWB), die an der Tagung unter der Überschrift „That the World May Know“ (Damit alle Welt innewerde) teilgenommen hat.
Für Dokman, die derzeit ihr Promotionsstudium am Luther Seminary in Minnesota (USA) durchführt, war es das erste globale ökumenische Forum. Sie empfand es als sehr „eindrucksvoll“. „Es war eine andere Art der Begegnung“, erläutert sie. „Ich saß mit mehr ökumenischen Partnern an einem Tisch als je zuvor; einige – wie die unabhängigen und Migrationskirchen – kannte ich gar nicht, wusste nicht einmal, dass es sie gibt.“
Die Tagung vom 15. bis 19. April habe sich weniger mit Lehrfragen beschäftigt, berichtet sie weiter, sondern habe vielmehr 250 Teilnehmende aus vielen verschiedenen christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften zusammengebracht, um „durch unsere gemeinsame Identität in Christus ein Zusammengehörigkeitsgefühl herzustellen“. Insbesondere, sagt sie, „war es sehr hilfreich für mich, weil wir uns in Suriname, wo es sehr viele verschiedene religiöse Glaubensrichtungen und Praktiken gibt, darum bemühen, die Pfingstkirchen und charismatischen Kirchen an einen Tisch mit den etablierten Kirchen zu bringen“.
„Die Frage, wessen Stimmen eigentlich in den Gesprächen vertreten sind, ist eine sehr wichtige und ich nehme sie auch für mich mit nach Hause“, sagt auch Pfr. Dr. Johannes Zeiler von der Schwedischen Kirche, der ebenfalls Mitglied der lutherischen Delegation in Ghana war. „Ich habe das erste Mal an einem Globalen Christlichen Forum teilgenommen, aber ich finde, es spiegelt die Methodik wider, die wir auch in der Arbeit der internationalen lutherisch-pfingstkirchlichen Dialogkommission angewandt haben; dort bin ich nämlich auch Mitglied“, sagt er.
Zeiler weist auf die Tatsache hin, dass das GCF in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiere und bewiesen habe, „dass es sehr gut funktioniert, nicht gegen die anderen Netzwerke, sondern weil es neue Dimensionen dessen freisetzt, was es heißt, neue Partner in die Gespräche einzubinden. Das bedeutet zum Beispiel, evangelikale Kirchen und Pfingstkirchen einzubinden, und es bedeutet, lutherische und andere traditionelle Kirchen in verschiedene Arten von Gesprächen zu führen.“
Zeiler ist einer der Domherren der Kathedrale in Linköping im südlichen Schweden und vergleicht die Gespräche am runden Tisch, die er in Ghana erlebte, mit seiner Lehrtätigkeit für junge Erwachsene in seiner Ortsgemeinde. „Mir ist klar geworden, dass die Werkzeuge und Instrumente, die wir für unseren Glaubensunterricht für Erwachsene verwenden, genauso wichtig für die Arbeit des GCF sind: Wir beginnen mit unserem eigenen Leben, unseren eigenen Geschichten und Erlebnissen und hören einander in einer Atmosphäre des Lernens und der gegenseitigen Unterstützung respektvoll zu.“