LWB evakuiert Personal
JUBA,SÜDSUDAN/GENF, 15. Juli 2016 (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) zeigt sich besorgt über die erneuten Konflikte im Südsudan. Ende letzter Woche brachen besonders in der Nähe der Hauptstadt Juba gewaltsame Auseinandersetzungen aus. Ein Waffenstillstand zwischen den beiden Konfliktparteien ist seit Montag, 11. Juli, in Kraft und wird bislang eingehalten.
John Damerell, stellvertretender Direktor und internationaler Programmkoordinator in der Abteilung für Weltdienst des LWB, berichtet, dass die Arbeit des LWB in Juba sehr erschwert wird. Personal musste nach Hause geschickt oder abgezogen werden. Am vergangenen Mittwoch wurden vier internationale Mitarbeitende von Juba nach Nairobi, Kenia, evakuiert.
„Dieser Ausbruch von Gewalt ist wieder eine Tragödie. Wir sorgen uns über dessen Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung, die die Leidtragenden dieses Konfliktes sind. Auch die Arbeit von Hilfsorganisationen, die den Gemeinschaften im Südsudan und den Flüchtlingen beistehen, ist stark beeinträchtigt“, so Damerell. Der LWB beobachte die Situation, um baldmöglichst seine Arbeit wieder aufzunehmen.
Projekte des LWB in Jonglei, Maban und Ajoung Thok sind momentan nicht unmittelbar gefährdet, dennoch ist die Lage in diesen Gebieten angespannt. Der LWB hat daher seine Sicherheitsvorkehrungen verstärkt und bleibt in Alarmbereitschaft, um auf eine Verschlechterung der Situation reagieren zu können. Die Steuerung für das Büro in Juba und die allgemeine Leitung der Arbeit im Südsudan wurde vorübergehend nach Nairobi verlegt.
Hilfe für 260.000 Menschen
Sowohl im Südsudan, als auch in den Nachbarländern Äthiopien, Kenia und Uganda, leistete der LWB im Jahre 2015 Hilfe für 260.000 Menschen, die von den gewaltsamen Auseinandersetzungen betroffen waren. Der LWB führt im Südsudan Programme in vier Gebieten, nämlich in Juba, Jonglei, Maban und Ajoung Thok, durch. Schwerpunkte dieser Arbeit sind Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen, Bildung, Schutz und psychosoziale Unterstützung.
Der stellvertretende Weltdienst-Direktor Damerell wiederholte den Appell des LWB an die Konfliktparteien „die Gewalt einzustellen und auf ein friedliches Miteinander in dieser jungen Nation hinzuwirken.“