ELKA: 45 Jahre Frauenordination

26 Nov. 2015
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Pfarrerin Taryn Montgomery zeichnet ihrer Tochter in der Lutherischen Brot des Lebens-Gemeinde in Minot (North Dakota, USA) ein Kreuz auf die Stirn. Foto: ELKA

Pfarrerin Taryn Montgomery zeichnet ihrer Tochter in der Lutherischen Brot des Lebens-Gemeinde in Minot (North Dakota, USA) ein Kreuz auf die Stirn. Foto: ELKA

Leitende Bischöfin Eaton dankt Gott für Frauen im geistlichen Amt

Chicago (USA)/Genf, 25. November 2015 (LWI) – Anlässlich von 45 Jahren Frauenordination in der lutherischen Kirche in den USA hat die Leitende Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), Elizabeth A. Eaton, Gott gedankt „für meine Schwestern, die die ersten Pfarrerinnen waren“.

Eaton übt als erste Frau das Amt der Leitenden Bischöfin aus und wurde selbst 1981 ordiniert. 11 Jahre vor ihr hatte die Lutherische Kirche in Amerika, eine der Vorgängerkirchen der ELKA, Elizabeth A. Platz zur Pfarrerin ordiniert.

„Schon als Kind fühlte ich die Berufung, in der Kirche zu dienen, den Dienst an Wort und Sakrament auszuüben“, erinnerte sich Eaton, die dem Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) angehört. „Angesichts teilweise vehementen Wiederspruchs habe ich sie infrage gestellt. Meine Ordination war kein feministisches Statement, sondern Antwort auf einen unwiderstehlichen Ruf Gottes zum Dienst.“

Die 3,7 Millionen Mitglieder zählende ELKA feiere im Lauf des Novembers das Jubiläum und stelle dabei die Gaben in den Mittelpunkt, die Frauen in die LWB-Mitgliedskirche einbringen, erläuterte Pfarrerin Cherlyne Beck, Programmdirektorin für die Begleitung hauptamtlicher ELKA-Mitarbeitender.

Aktuell sind 35 Prozent der in der ELKA im aktiven Dienst stehenden Geistlichen Frauen. In den vergangenen fünf Jahren waren von den neu Ordinierten 49 Prozent weiblich, bei den derzeit in der Ausbildung befindlichen angehenden PfarrerInnen sind die Anteile von Frauen und Männern etwa gleich stark.

Lutherische Pfarrerinnen stehen im Gemeindedienst, wirken in anderen Bereichen der Seelsorge, etwa als Hochschulgeistliche, oder sind als Missionarinnen tätig. Neun der 65 BischöfInnen in den ELKA-Synoden sind Frauen, 86 Frauen und 456 Männer sind als Leitende Geistliche tätig.

Für Pfarrerin Elizabeth Ekdale, Leitende Geistliche der Lutherischen Markusgemeinde in San Francisco, bietet das Jubiläum Anlass, zu feiern und über die Gaben nachzudenken, die weibliche Geistliche einbringen. „Ich erlebe, dass Frauen mehr Chancen haben, aber die Herausforderungen sind immer noch da“, stellte sie fest. „Wir müssen weiter auf eine volle Einbindung und Gleichbehandlung hinarbeiten.“

Bischof H. Julian Gordy von der Südöstlichen Synode der ELKA betonte, seine Synode wolle die Gaben, die Frauen einzubringen haben, fördern und wertschätzen. Sie seien daher eingeladen, in allen Bereichen des Lebens auf der Ebene der Synode und der Kirchengemeinden Führungsverantwortung zu übernehmen. „Wir nähern uns der Gleichheit, zu der Gott uns beruft.“

Pfarrerin Dr. Cheryl Stewart Pero sieht die Anstrengungen im Sinne der vollen Integration in der ELKA als besonders wichtig an, wo es um ordinierte Frauen mit dunklerer Hautfarbe geht. Die Professorin an der Lutheran School of Theology at Chicago wurde 1980 als zweite afroamerikanische Lutheranerin ordiniert.

Gemeinsam mit Pfarrerin Wyvetta Bullock, der ELKA-Referentin für Verwaltungsfragen, will sie in einem Projekt anlässlich des 500. Reformationsjubiläums Frauen mit dunklerer Hautfarbe zu Wort kommen lassen. „In den kommenden Jahren werden wir, so hoffe ich, deutlich mehr Fairness und Gleichheit erreichen“, erklärte Pero.

Nahezu 80 Prozent aller LWB-Mitgliedskirchen ordinieren Frauen. LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge betont in diesem Zusammenhang, die weltweite Kirchengemeinschaft betrachte das ordinierte Amt als Amt, das Männern wie Frauen offensteht.

 

(Dieser Beitrag stützt sich auf einen in ELCA News veröffentlichten Bericht von Erin Strybis, Redakteurin bei ELCA Mission Advancement.)

 

LWF/OCS
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