Regionaler Workshop stellt gute Praxisbeispiele vor, die Leben und Einstellungen verändern
(LWI) - Kirchliche Initiativen, die Straßenkinder wieder in die Schule bringen, gefährliche traditionelle Praktiken bekämpfen und die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern in Afrika angehen, verändern Leben. Darüber hinaus fördern sie die Einbindung der Bevölkerung und die Zusammenarbeit mit lokalen Interessengruppen.
Auf dem regionalen Workshop des Lutherischen Weltbundes (LWB) vom 15. bis 19. Juli in Moshi, Tansania, berichteten Mitarbeitende aus der Diakonie über ihre Erfahrungen. Dabei ging es um Projekte, die oft unter schwierigen Bedingungen laufen und bei der die Kirche entscheidend zur Bekämpfung sozialer Ungerechtigkeiten und zum Wandel beiträgt.
„Diakonie - eine Grundlage für den gesellschaftlichen Wandel: Erfahrungen aus Afrika“ war das Thema des Workshops der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT). Insgesamt kamen 30 Koordinatorinnen und Koordinatoren von Diakonieprogrammen der LWB-Mitgliedskirchen aus der Zentralafrikanischen Republik, Kenia, Mosambik, Namibia, Ruanda, Sierra Leone, Tansania und Simbabwe zusammen - 15 Männer, 15 Frauen, darunter 7 Jugendliche.
Rose Bangura von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Sierra Leone sprach über das Projekt „Stärkung der Gendergerechtigkeit in Familien und Gemeinden“, das sich am staatlichen Entwicklungsplan zu den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausrichtet. Zur Bekämpfung der Geschlechterungleichheit sollen Frauen über ihre Rechte und Pflichten in Bezug auf ihre wirtschaftliche Entwicklung und Grundbesitz aufgeklärt werden. Einer der Schwerpunkte ist die Aufklärung von Jungen und Mädchen im Teenageralter über praktische Lebenskompetenzen und Fortpflanzungsgesundheit unter dem Motto „Mein Körper, mein Recht“.
„Das Projekt hat den Wissensstand und die Einstellung zu den Geschlechterrollen in den Familien und Gemeinden deutlich verändert, und die wirtschaftliche Teilhabe hat das Leben von gefährdeten Frauen verbessert“, erklärt Bongura.
Eingliederung gefährdeter Kinder
Bei der Vorstellung der Initiative „Going Back to School“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kenias (KELK) berichtete Maro Micah Maua von der KELK von Erfolgsgeschichten von Kindern, die eine höhere Schulbildung abgeschlossen haben und nun als Lehrkräfte und im Bereich Sozialarbeit zur Gesellschaft beitragen.
Mit ihrem Pangani Lutheran Children's Center holt die Kirche gefährdete Kinder, vor allem Mädchen, von den Straßen der kenianischen Hauptstadt Nairobi, hilft ihnen bei der sozialen Eingliederung und sorgt für Bildung und Veränderung. „Wir konnten bereits 117 Mädchen von der Straße retten“, sagt Maua, LWB-Stipendiat im Jahr 2024, der derzeit einen Master-Abschluss an der Universität von Nairobi anstrebt.