COVID-19: Gerechter Zugang zu Impfstoffen gefordert

3. Jan. 2022
Foto: LWB/Albin Hillert

Foto: LWB/Albin Hillert

Impfgerechtigkeit grundlegend für die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie

GENF, Schweiz (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) setzt sich gemeinsam mit Oxfam und zwölf weiteren Partnern dafür ein, dass Flüchtende und Vertriebene Zugang zu COVID-19-Impfstoffen erhalten. 

Die Pandemie hat marginalisierte Gemeinschaften unverhältnismäßig schwer getroffen, dazu gehören Frauen und Mädchen, Binnenvertriebene und Menschen, die weltweit in Ländern mit mittleren und geringen Durchschnittseinkommen leben. Diese betroffenen Gruppierungen sind nicht nur besonders stark gefährdet, sondern dem zusätzlichen beunruhigenden Nachteil ausgesetzt, von der Verteilung der COVID-19-Impfstoffe weitgehend ausgeschlossen zu werden.

Der LWB und seine Partner empfehlen konkrete Maßnahmen zur Unterstützung von Regierungen, Behörden, UN-Organisationen und humanitären Gruppen, damit diese die weitere Verbreitung des Virus durch einen besseren Zugang zu Impfstoffen und Gesundheitsversorgung proaktiv bekämpfen können. 

Ein vor kurzem veröffentlichtes Informationsdossier mit dem Titel „A People‘s Vaccine for Refugees“ stellt fest, dass „85 Prozent der Flüchtenden von Ländern mit geringen und mittleren Durchschnittseinkommen aufgenommen werden, während in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 85 Prozent der Vakzine in wohlhabende Länder geliefert wurden.“ Dieses offensichtliche Ungleichgewicht kann nur durch die Umsetzung internationaler Maßnahmen im Interesse der Menschen korrigiert werden, die bisher nicht erreicht werden konnten.

„Für diejenigen in überfüllten Flüchtlingslagern, in denen Abstandsregeln nicht einzuhalten sind und in denen es bestenfalls eine rudimentäre Gesundheitsversorgung gibt, haben Impfungen eine besonders hohe Bedeutung. Damit wir hier Erfolg haben, müssen die Aufnahmeländer genügend Impfstoffe erhalten. Das ist der erste Schritt“, kommentierte Chey Mattner, Einsatzleiter bei der LWB-Abteilung für Weltdienst. „Die Aufnahmegemeinschaften, die die Flüchtenden unterstützen, werden oft ebenfalls an den Rand gedrängt, da es in manchen Ländern ein ausgeprägtes Gefälle zwischen Land und Stadt gibt“, fügte er hinzu. „Wenn wir uns der Ausgrenzung von Flüchtenden und Aufnahmegesellschaften bewusstwerden, kommen wir auch zu einer ganzheitlichen Strategie.“ 

Zu den Empfehlungen in dem Informationsdossier zählen die Unterstützung und Finanzierung von Impfgerechtigkeit, ein Aufruf an die Regierungen in den Aufnahmeländern zur aktiven Inklusion aller Bevölkerungsteile sowie die Berücksichtigung der Anforderungen anderer vulnerabler Gruppen wie Frauen und Menschen mit Behinderungen. 

Der LWB und seine Partner fordern die internationale Gemeinschaft auf, sich weiter und noch intensiver für eine globale Impfgerechtigkeit einzusetzen, damit niemand auf der Strecke bleibt. 

 

Von LWB/T. Rakoto. Deutsche Übersetzung: Detlef Höffken, Redaktion: LWB/A. Weyermüller