Aufruf: Hunger am Horn von Afrika bekämpfen

25 Mai 2023

Der LWB und seine Partnerorganisationen fordern eine nachhaltigere Hilfe für die Länder am Horn von Afrika. Diese humanitären Hilfsaktionen brauchen ein umfassendes finanzielles Fundament, damit die Auswirkungen der Klimaungerechtigkeit in der Region abgemildert und Spenderorganisationen dazu veranlasst werden, die Auswirkungen des Klimawandels und der Klimaungerechtigkeit in den Länder am Horn zu thematisieren.  

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Hunger am Horn von Afrika

Eine Gruppe von Turkana - eine Hirtengemeinschaft in der Nähe des Flüchtlingslagers Kakuma, Kenia. Die Gemeinschaft lernt, wie man verschiedene Feldfrüchte anbaut, da das sich verändernde Klima und die verlängerten Trockenzeiten ihre traditionelle Lebensgrundlage, die Viehhaltung, immer schwieriger machen. Foto: LWB/Albin Hillert

Auswirkungen der Klimaungerechtigkeit ansprechen

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWI) hat sich einem organisationsübergreifenden Aufruf an internationale Regierungen angeschlossen, Soforthilfemaßnahmen am Horn von Afrika umfassend zu unterstützen. Der Aufruf der Inter-Agency Working Group (IAWG) erfolgt zum Auftakt der  hochkarätig besetzten UN-Geberkonferenz für die Länder am Horn von Afrika in New York am 24. Mai 2023.

„Wir fordern die globalen Geberorganisationen nachdrücklich auf, die Auswirkungen der Klimaungerechtigkeit in der Region zu berücksichtigen und die Finanzhilfen zuzusagen, die für die umfassende Finanzierung der humanitären Hilfe erforderlich sind und die den unmittelbaren, aber auch langfristigen Erfordernissen in Äthiopien, Kenia und Somalia entsprechen“, heißt es in dem Aufruf. Er wurde von 21 Organisationen unterzeichnet, darunter der LWB und zahlreiche seiner langjährigen Partner.

Rund 43.000 Menschen sind bereits gestorben, mehr als 35 Millionen brauchen Hilfe.

Die Region leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels, besonders unter Dürren und Überschwemmungen. Da viele Menschen für die Subsistenzlandwirtschaft und die Nutzviehhaltung auf Regen angewiesen sind, führen Dürreperioden zu Hunger und Vertreibung in der gesamten Region. Die drei Länder leiden zurzeit unter der schlimmsten Dürre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in der Region.

„Diese Trockenheit hat in Verbindung mit anderen Schockereignissen wie unverhältnismäßig hohen Preisen für Lebensmittel und Waren sowie den anhaltenden Konflikten Leben und  Existenzen zerstört und die humanitären Hilfeersuchen in eine ungeahnte Dimension steigen lassen“, heißt es in dem Aufruf.  

Die Organisationen fügen hinzu, dass „allein 2022 nach Schätzungen eines UN-Berichts rund 43.000 Menschen infolge der Dürre in Somalia gestorben sind, davon die Hälfte vermutlich Kinder unter fünf Jahren. In Kenia, Äthiopien und Somalia wurden fünf Millionen Menschen zu Binnenvertriebenen, davon 2,3 Millionen aufgrund von Naturkatastrophen und 2,7 Millionen infolge von Konflikten und Gewalt. Mehr als 35 Millionen Menschen in den drei Ländern brauchen dringend Hilfe (...). Darüber hinaus leiden geschätzte 23,8 Millionen Menschen in der Region Hunger.“

Verantwortung übernehmen, Hilfe verstärken

Die unterzeichnenden Organisationen fordern die in New York versammelte internationale Staatengemeinschaft nachdrücklich zu einer „koordinierten und langfristigen“ Finanzhilfe auf, um etwas gegen die aktuelle Notlage zu unternehmen und dabei gleichzeitig die Gemeinschaften dabei zu unterstützen, sich besser auf Krisen vorzubereiten und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

LWB/C. Kästner-Meyer