Afrika: Ein glaubensgeleiteter Fahrplan für Klimagerechtigkeit

Junge Erwachsene afrikanischer Mitgliedskirchen, die zu den COP-Delegationen des Lutherischen Weltbundes gehörten, haben sich vor kurzem in Tansania zu einem Workshop getroffen, um ihre Initiativen für Klimagerechtigkeit und ihre Fürsprache-Arbeit in der Region zu bekräftigen.

18 Sep 2024
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Participants of the Climate Justice Forum meeting in Tanzania, joined by ELCT Bishop Fredrik Shoo (center). Photo: ELCT

Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Tagung des Forums für Klimagerechtigkeit in Tansania mit ELKT-Bischof Fredrik Shoo (Mitte). Foto: ELKT

Aus Erfahrungen lernen und weitere Maßnahmen gegen den Klimanotstand ergreifen

(LWI) – „Ziel dieser Zusammenkunft war die Stärkung unserer Advocacy-Arbeit für Klimagerechtigkeit durch die Entwicklung eines glaubensgeleiteten Fahrplans für Maßnahmen zum Klimaschutz in der Region Afrika. Das Treffen sollte ebenfalls das Konzept des wechselseitigen Lernens in der Gruppe fördern, indem die Teilnehmenden ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen Initiativen für Klimagerechtigkeit weitergeben und andere inspirieren“, sagte Elena Cedillo, Programmreferentin für Klimagerechtigkeit beim Lutherischen Weltbund (LWF).

Junge Menschen aus den LWB-Mitgliedskirchen in Namibia, Kenia, Nigeria, Madagaskar und Tansania, die die weltweite Gemeinschaft auf den internationalen UN-Klimakonferenzen vertreten haben, sowie junge Klimaaktivisten und -aktivistinnen aus Afrika haben sich vom 2. bis zum 4. September in Moshi in Tansania getroffen.

In seiner Begrüßungsansprache hat Bischof Dr. Fredrick Shoo von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT) die jungen Menschen in Tansania aufgefordert, Mobilisierungskampagnen für den Kampf gegen den Klimawandel durchzuführen und Veranstaltungen auf Gemeindeebene zur Aufklärung jetziger und zukünftiger Generationen über den Klimawandel zu organisieren.

Die Delegierten nahmen ebenfalls an der ELKT-Konferenz für junge Führungskräfte teil, die vom 4. bis zum 9. September mit mehr als 500 jungen Menschen in leitenden Funktionen stattfand. Sie berichteten über ihre Erkenntnisse, die sie durch die Teilnahme an den globalen Klimaverhandlungen gewonnen haben, und auf lokaler Ebene über ihre Erfahrungen mit Projekten wie der Wiederaufforstung von Mangrovenwäldern, Baumpflanzungen und Aufräum- und Reinigungsaktionen.

Diese Erfahrungen werden durch Daten des Zwischenstaatlichen Ausschuss der Vereinten Nationen für Klimaänderungen  (IPCC) untermauert, der die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel auswertet und in Jahresberichten veröffentlicht. Der Bericht 2023 prognostiziert eine Zunahme der negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt und natürliche Ökosysteme, die Landwirtschaft und die Versorgung mit Nahrungsmitteln.

„Afrika ist am unmittelbarsten von der Klimakrise betroffen, und obwohl der Kontinent am wenigsten für dieses Problem verantwortlich ist, wird er doch am stärksten von den Folgen heimgesucht“, sagte Cedillo. „In der Region gibt es immer länger anhaltende Dürren, Überschwemmungen und Ernährungsunsicherheit, die die Ökosysteme und die Lebensgrundlagen der Menschen, die Stabilität und die Zukunft bedrohen.“

Im Vorfeld der anstehenden COP29 in Baku, Aserbaidschan, und unter Nutzung des Fachwissens und der Netzwerkkapazitäten junger Menschen hat der Workshop in Tansania mit der Entwicklung von Programmen und Aktionen begonnen, die die Ergebnisse und Resolutionen der Dreizehnten Vollversammlung und der vorbereitenden Konsultationen berücksichtigen. Die Resolution der Vollversammlung zum Klimanotstand fordert zu einer „verstärkten „Advocacy-Arbeit für Klimagerechtigkeit auf allen Ebenen auf und will die LWB-Mitgliedskirchen dazu bewegen, Kampagnen für Klimagerechtigkeit zu einem festen Teil ihrer Aktivitäten zu machen.“

LWF/A. Weyermüller
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Tansania
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