Welttag der humanitären Hilfe: Fokus auf Krisenhelfer

18 Aug. 2023

Der LWB hat 7.700 Mitarbeitende, die für den LWB-Weltdienst in den Krisenregionen dieser Welt in der humanitären Hilfe tätig sind. Der Welttag der humanitären Hilfe ehrt der LWB ihren Einsatz.

 

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WRD 2023 - Chad

LWB-Krisenhelfer mit sudanesischen Geflüchteten im Tschad. Foto: LWB/M. Renaux

Unermüdlicher Einsatz für Menschen in Not

(LWI) – Humanitäre Arbeit wird immer gefährlicher und herausfordernder. Anlässlich des Welttages der humanitären Hilfe 2023 hebt der Lutherische Weltbund (LWB) gemeinsam mit Hilfsorganisationen weltweit das Engagement von Helfern in den Krisenregionen dieser Welt hervor.

Der LWB beschäftigt über 7.700 Mitarbeitende, die für den Weltdienst arbeiten. Mehr als 90 Prozent kommen aus dem Land, in dem sie arbeiten, und leben mit den Gemeinschaften, in denen sie tätig sind. Der LWB-Weltdienst ist in 28 Ländern vertreten, darunter Kolumbien, Tschad, Haiti, Myanmar und der Ukraine.

„Am Welttag der humanitären Hilfe gedenken und ehren wir besonders unsere Mitarbeitenden, die auf der ganzen Welt arbeiten, oft in sehr herausfordernden und gefährlichen Situationen“, sagt Maria Immonen, Direktorin des LWB-Weltdienstes. „Sie sind trotz eskalierender Konflikte, verheerender Naturkatastrophen und schwieriger Sicherheitssituationen bei den Menschen geblieben, denen sie mit ihrer Arbeit dienen.“

Zugangsbeschränkungen und Überfälle

Einige der LWF-Mitarbeitenden vor Ort haben über die spezifischen Herausforderungen ihrer Arbeitsplätze berichtet. Roger Kalimiro, Spezialist für Wasser und sanitäre Einrichtungen (WASH) und den Bau von Unterkünften im Tschad, war in den letzten Monaten unermüdlich im Einsatz, um Flüchtende aus dem Sudan zu versorgen. „Zeit zum Ausruhen bleibt kaum, weil die Not so groß ist“, sagt er. Die Spenden für die Sudanhilfe decken nicht den überwältigenden Bedarf ab, den Kalimiro und sein Team täglich sehen. Hilfsgüter sind knapp und teuer, die Sicherheitslage ist angespannt. „Wir haben Fahrzeug- und Motorraddiebstähle erlebt.“

Sein Amtskollege im Irak, der leitende WASH-Ingenieur Azad M. Ahmad, muss jedes Mal mehrere Militär-Kontrollpunkte passieren, wenn er zu den Menschen reist, die der LWB in der Ninewa-Ebene unterstützt. Obwohl der sogenannte Islamische Staat in Ninewa besiegt wurde, ist die Lage angespannt. „Die rauen Wetterbedingungen und häufigen Sandstürme während der Sommersaison begünstigen zufällige Angriffe“, sagt er. Der Zugang zur Hilfeleistung für Menschen in Not ist an fast allen Orten, an denen der LWB tätig ist, schwierig. Der LWB hat sich wiederholt zum Respekt vor dem humanitären Raum geäußert, zuletzt bei der Syrienhilfe.

„Das ist es wert“

Die Hauptmotivation, unter solch herausfordernden Bedingungen zu arbeiten, ist für viele der Stolz auf ihre Arbeit. „Die Ukraine ist eines der anspruchsvollsten Länder, in denen ich je gearbeitet habe“, sagt Mark Mullan, LWF-Teamleiter im jüngsten LWB-Länderprogramm. Er berichtet von häufigen Luftangriffen, mehrmals am Tag, die ständig Arbeit und Schlaf unterbrechen und die Menschen zermürben. „Aber wenn man sieht, dass unsere Arbeit einen echten Unterschied im Leben der Menschen macht, ist es das wert“, betont er.

Roger Kalimiro im Tschad erinnert sich an die Installation eines Wassersystems für sudanesische Geflüchtete. Die Menschen hatten tagelang ohne frisches Wasser ausgeharrt. „Das Lächeln und die Hoffnung in den Gesichtern der Menschen zu sehen, als plötzlich Wasser heraussprudelte, hat mir das Herz gewärmt. Das sind Momente, in denen ich denke, dass sich das lohnt. In solchen Momenten vergesse ich den Schlafmangel und die Schwierigkeiten unserer Arbeit.“

„Unsere Mitarbeitenden verkörpern unser Versprechen, mit den am stärksten ausgegrenzten Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, die von den vielen Krisen in unserer heutigen Welt betroffen sind, ihnen beizustehen und zu helfen, egal was passiert“, betont Maria Immonen. „Der LWB-Weltdienst würde ohne sie nicht existieren.

Der 19. August ist der Welttag der humanitären Hilfe. Im Gedenken an einen Terroranschlag, bei dem am 19. August 2003 11 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet wurden, soll dieser Tag das Bewusstsein für die humanitäre Arbeit schärfen. 

Der 20. Welttag der humanitären Hilfe steht unter dem Motto „Egal, was passiert“ und erinnert an diejenigen, die ihr Leben im Dienst an Menschen in Not verloren haben, sowie an die zunehmenden Herausforderungen für die Helfer weltweit. 

LWB/C. Kästner-Meyer