Weltgebetstag: Glaube und Handeln gehören untrennbar zusammen

28. Feb. 2013
Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen, Anne-Lise Hammann Jeannot © WGT e.V.

Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen, Anne-Lise Hammann Jeannot © WGT e.V.

Frauennetzwerke des LWB unterstützen Kampf für Geschlechtergerechtigkeit

Der Weltgebetstag (WGT), der in vielen Ländern der Erde am ersten Freitag im März gefeiert wird, ist ein Tag, an dem Frauen weltweit bekräftigen, dass Beten und Handeln untrennbar zusammen gehören und beides eine unschätzbare Wirkung hat.

Für den Lutherischen Weltbund (LWB) sei dies eine Gelegenheit, über Fragen in Zusammenhang mit der Ermächtigung von Frauen sowie Frauen in Führungspositionen und Geschlechtergerechtigkeit in der Gesellschaft sowie innerhalb der Kirche nachzudenken, erklärte Pfarrerin Dr. Elaine Neuenfeldt, Referentin für Frauen in Kirche und Gesellschaft (FKG) beim LWB.

Neuenfeldt betonte, dass der WGT-Bewegung christlicher Frauen aus vielen unterschiedlichen Kirchentraditionen auch viele Frauen aus den Mitgliedskirchen des LWB angehören, die sich aus ihrem Glauben heraus für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen.

„Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“, heisst das Thema des WGT 2013. Dieses Thema steht in direkter Verbindung zur diakonischen Arbeit des LWB mit Flüchtlingen und Binnenvertriebenen sowie mit seinem Eintreten gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für Menschenrechte, betonte Neuenfeldt. „Es ist auch eine theologische Bekräftigung der Verpflichtung der lutherischen Gemeinschaft, eine integrative Gemeinschaft zu sein, unsere Unterschiede als Gabe zu begreifen, die unsere gemeinsame spirituelle Reise bereichert“, fügte sie hinzu.

FKG lotet derzeit weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem WGT aus. Während ihres jüngsten Besuchs beim LWB betonte WGT-Geschäftsführerin Rosȃngela Oliveira, dass die Spiritualität, die beim WGT zum Ausdruck kommt, „vielen Frauen [die Möglichkeit gibt], sich Frauen aus Ländern zu öffnen, über die wir vermutlich nichts wissen, und diese zu uns sprechen zu lassen. Wir beten füreinander.“

Oliveira beschrieb das innige „einander zuhören und voneinander lernen“ als wichtig, um all jene zu ermächtigen, die sich in ihren Gemeinschaften für Gerechtigkeit einsetzen und um Frauen für das Unrecht zu sensibilisieren, das ihnen in ihrem eigenen Leben widerfährt.

Sie berichtete zum Beispiel von Frauen aus Madagaskar, die Workshops über Menschenrechte und Riten der Witwenschaft organisiert haben, da sie von Frauen in Malaysia von „der Notwendigkeit, ohne Furcht oder Mutlosigkeit nach Gerechtigkeit zu streben“ erfahren hatten. In Kamerun tragen Seminare und Schulungen für Frauen und Mädchen über ihre Rechte dazu bei, den Einsatz gegen Gewalt gegen Frauen und Kinderhandel, und die Unterstützung für Witwen in Gefängnissen zu stärken.

Für Neuenfeldt tragen diese bedeutenden, vom WGT inspirierten Initiativen dazu bei, „Brücken zu bauen, die die Netzwerke von Frauen stärken und die Führungsrolle von Frauen in unseren Kirchen und in der Gesellschaft hervorheben“.

Die FKG-Referentin betonte das Engagement des LWB, „Männer und Frauen [auch weiterhin zu ermutigen], Hand in Hand im Kampf gegen systemische Ungerechtigkeit einzutreten und sich gemeinsam zu engagieren, dass die Realität der Unterdrückung Gesellschaften weicht, die sich durch ein gutes Leben auszeichnen, das sich an gerechten Beziehungen orientiert“.

Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit FKG: Wenn Sie Aktionen, Initiativen und Projekte lutherischer Kirchen in Ihrem Land oder Ihrer Region kennen, bei denen es darum geht, Gewalt gegen Frauen zu beenden, teilen Sie diese Erfahrungen oder Geschichten doch mit uns und schicken Sie uns eine E-Mail an lwfwicas [at] lutheranworld [dot] org

LWF Communication