LWB unterstützt Friedensarbeit und langfristigen Kompetenzaufbau
Seweyna, Äthiopien/Genf (LWI) – „Lass uns zum Fluss gehen“ bedeutet nicht überall, dass man dann auch Wasser zu Gesicht bekommt.
Anlässlich des diesjährigen Weltwassertages am 22. März stellen wir die Arbeit des Lutherischen Weltbundes (LWB) in der äthiopischen Verwaltungsregion Oromia vor. Hier wurde die lang- und kurzfristige Wasserversorgung für ländliche Gemeinschaften sichergestellt, die Aufgrund von wiederkehrenden Dürren und ethnischen Konflikten vertrieben wurden.
In der Nähe der Grenze zum östlichsten Verwaltungsregion des Landes, Somali, sorgt das LWB-Länderprogramm für Äthiopien die Wasserversorgung von Binnenvertriebenen und deren Nutzvieh in einem Gebiet, in dem zahlreiche Flüsse infolge langer Dürreperioden ausgetrocknet sind.
Die 20 Jahre alte Amina mit ihrem einjährigen Kind im Schatten eines Baums in der für Binnenvertriebene errichteten Siedlung im Distrikt Seweyna. Amina gehört zu den vielen, die einen sicheren Lebensort suchen mussten, da die ethnischen Spannungen zwischen den Gebieten Oromo und Ogaden die Menschen auf beiden Seiten aus ihrer Heimat vertrieben haben.
Um die Auswirkungen von Dürreperioden auf die Gemeinschaften zu verringern, beaufsichtigt der LWB den vom Ethiopia Humanitarian Fund und dem UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten unterstützten Bau von drei 10.000 Kubikmeter Wasser fassenden Teichen in dem Gebiet. Sie fangen während der Regenzeit Wasser auf, das für die trockensten Monate des Jahres als Reserve dient.
Mit dem Wasser kommt der Friede
Tefera Hailu ist der Leiter eines Nothilfe-Teams in der Verwaltungszone Bale, in der das LWB-Länderteam seit den 1970er Jahren präsent ist und Nothilfe sowie langfristige Unterstützung für den Zugang zu Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene leitet und Projekte für Entwicklung und wirtschaftliche Autonomie durchführt. Er erzählt die Geschichte über den Bau eines Wasserreservoirs im Grenzgebiet zwischen Oromia und Somali, in dem der LWB fast 40.000 Binnenvertriebene unterstützt.
„Das Reservoir wurde vor sieben Jahren im Rahmen eines Projekts gebaut, das die Menschen dort in die Lage versetzen sollte, sich auf extreme Dürreperioden vorzubereiten und deren Folgen zu bewältigen“, sagt Hailu. „Heute ist er als ‚Friedensreservoir‘ bekannt, denn er wird von beiden ethnischen Gruppen in diesem Gebiet benutzt.“
Durch langfristige Präsenz zu Resilienz
Auch im Distrikt Seweyna zeigen die LWB-Projekte weitergehende positive Auswirkungen.
In der für Binnenvertriebene errichteten Siedlung Wada hat der LWB provisorische Latrinen errichten lassen, um die Hygiene und die Sanitärversorgung zu verbessern. Diese hier wurde jedoch von den Mitgliedern der Gemeinschaft gebaut und wird auch von ihnen in Ordnung gehalten, nachdem sie von den Vorteilen gesunder sanitärer Praktiken überzeugt waren.
Am nahe bei Burka Dare gelegenen Fluss, der in dieser Jahreszeit kein Wasser mehr führt, hat die Gemeinschaft eine Viehtränke angelegt und versorgt sie mit Sickerwasser tief aus dem Flussbett. So kann der wichtigste Besitz der Gemeinschaft, das Vieh, versorgt werden.
Und in Adaba zeigt eines der ersten Projekte des LWB im Äthiopien aus den 1970er Jahren auch heute noch positive Ergebnisse.
Durch Bodenschutzmaßnahmen und Bewässerungssysteme konnten Landwirtschaftsbetriebe in diesem Gebiet Kartoffeln und Gemüse anbauen.
Das LWB-Projekt wurde längst abgeschlossen, ist für die Landwirte und Menschen in der Region aber nach wie vor eine existenzsichernde Ressource.