„Große Resilienz und Einsatzbereitschaft für Frieden sind inspirierend“
BULAWAYO, Simbabwe/GENF (LWI) – „Nachdem wir für die Kirchen und Menschen in Simbabwe gebetet haben, sind wir in dieser aufgrund der Dürre sehr schwierigen Zeit nun persönlich hierhergekommen, um bei den LWB-Mitgliedskirchen, unseren Partnern und den Menschen zu sein“, sagte LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge zu Beginn seines Solidaritätsbesuchs in Simbabwe.
Erste Station des Besuchs war die Stadt Bulawayo, wo die Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe (ELKS) ihren Hauptsitz hat.
„Wir haben der Kirche, den Kirchenleitenden und den Menschen vor allem zugehört. Überall gibt es so viel Leid! Uns wurde berichtet, welch katastrophale Auswirkungen die Dürre hat“, so der Generalsekretär. „Die Menschen haben nicht genug zu essen – sie hungern. Außerdem wurde von Konflikten und Spaltung berichtet und dass die Menschen in Simbabwe nicht mehr zusammenarbeiten.“
Schon in den vergangenen Jahren hat es in Simbabwe immer wieder Dürreperioden gegeben, die gravierende Auswirkungen auf die Produktion von Nahrungsmitteln hatten, ein großes Risiko für die Mais- und Getreideernte waren und Rinder- und andere Nutztierherden ausgelöscht haben. Fast acht Millionen Menschen in den Städten und auf dem Land leiden aktuell unter Nahrungsmittelunsicherheit, was die anhaltende Wirtschaftskrise im Land, die die schwächsten Gesellschaftsgruppen und insbesondere Frauen und Kinder unverhältnismäßig hart trifft, noch weiter verschärft. Zudem tragen Konflikte um Ressourcen zu noch größerer Polarisierung der Gesellschaft bei.
Gabe der Versöhnung teilen
„Gleichzeitig habe ich im Gottesdienst erlebt, dass die Kirche zusammenkommt und sich für Frieden, Dialog und Zusammenarbeit engagiert, und das hat mich ermutigt“, so Junge. „Es hat mir Mut gemacht, so viele ökumenische Vertreterinnen und Vertreter zu sehen und das Zusammengehörigkeitsgefühl den Kirchen zu spüren. Das ist ein Zeichen für die Menschen in Simbabwe, dass uns in Christus die Gabe der Einheit, die Gabe der Versöhnung geschenkt wurde und dass wir bereit sind, diese zu teilen, wo immer wir sind.“
Junge traf im Rahmen seines Besuchs mit Vertreterinnen und Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe, des Lutherischen Entwicklungsdienstes, des Kirchenrates von Simbabwe, des ökumenischen Forums von Kirchenleitenden sowie der lokalen und nationalen Behörden zusammen. Durch ihr im Glauben verwurzeltes Engagement legt die ELKS deutliches Zeugnis ab für Gottes Versöhnungswerk in Christus und bringt die Menschen für Dialog und Engagement für Frieden zusammen. Die ELKS engagiert sich zudem für Entwicklung in marginalisierten Bevölkerungsschichten und ruft zu Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion auf.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe ist seit 1963 Mitglied im LWB und hat rund 300.000 Mitglieder. Sie gehört der Lutherischen Gemeinschaft im Südlichen Afrika (LUCSA) an und hat ihren Hauptsitz in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt des Landes rund 440 km südwestlich der Hauptstadt Harare.
Den Generalsekretär auf seinem Solidaritätsbesuch begleitet haben Pfarrerin Dr. Jeanette Ada Maina, LWB-Vizepräsidentin für die Region Afrika; Pfarrerin Elitha Moyo, LWB-Ratsmitglied aus Simbabwe; Bischof Dr. Joseph Paul Bvumbwe, Präsident der Lutherischen Gemeinschaft im Südlichen Afrika; Pfr. Mats Thurfjell, Schwedische Kirche; Pfr. Benyan Kassahu, Direktor für Afrika bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika; Pfarrerin Dr. Elieshi Mungure, LWB-Regionalreferentin für Afrika; und Pfr. Árni Svanur Daníelson, Leiter der LWB-Kommunikationsabteilung. Darüber hinaus wurde die Delegation begleitet von den drei ELKS-Bischöfen unter Leitung des Vorsitzenden Bischofs Chemist Faindi, der auch Berater des LWB-Rates ist.