Sich zuspitzende humanitäre Herausforderungen gemeinsam angehen

Vor dem Hintergrund der vielen drängenden Herausforderungen in der Welt haben Führungspersonen von neun der weltweit führenden humanitären Organisationen gemeinsam das künftige Vorgehen abgesteckt.

29 Jan. 2025
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Maria Immonen, LWB-Direktorin für die Abteilung Weltdienst, und die Leitungspersonen anderer Mitgliedsorganisationen des SCHR treffen sich mit Papst Franziskus. Foto: Vatican Media

Maria Immonen, LWB-Direktorin für die Abteilung Weltdienst, und die Leitungspersonen anderer Mitgliedsorganisationen des SCHR treffen sich mit Papst Franziskus. Foto: Vatican Media

Lenkungsausschuss für humanitäre Hilfe tagt in Rom und unterstreicht neue Notwendigkeiten und Hoffnungen 

(LWI) – „In dem zunehmend schwierigen und komplexen Gefüge unserer Welt war die jüngste Tagung des Lenkungsausschusses für die humanitäre Hilfe (SCHR, Steering Committee for Humanitarian Reponse) in Rom eine wichtige Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie wir uns den wachsenden Herausforderungen gemeinsam noch besser stellen können“, erklärte Maria Immonen, die Direktorin der Abteilung für Weltdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB). 

Der 1972 gegründete Lenkungsausschuss ist ein freiwilliger Zusammenschluss von neun der weltweit führenden humanitären Organisationen, die zusammenkommen, um die Qualität, die Rechenschaftslegung und den Wissens- und Erfahrungsaustausch in der humanitären Hilfe gemeinsam zu analysieren und zu fördern. Der Umfang und die große Reichweite des Engagements seiner Mitglieder zusammengenommen führt dazu, dass er einzigartige Erkenntnisse liefern kann, was in der humanitären Hilfe gut funktioniert, was verbessert werden muss und was getan werden kann, um sicherzustellen, dass die Wirkung der Hilfsmaßnahmen so positiv wie möglich ist für die Menschen, die von Krisen betroffen oder gefährdet sind. 

Immonen und die Führungspersonen der anderen acht Mitgliedsorganisationen sind vom 20. bis 22. Januar in Rom zu ihrer alljährlichen Präsenztagung zusammengekommen, um die drängendsten Probleme und Herausforderungen im Zusammenhang mit ihrer Arbeit in zahlreichen Ländern weltweit zu erörtern. Gastgeberin der diesjährigen Tagung war Caritas Internationalis, der Dachverband von römisch-katholischen Organisationen für Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Auf dem Programm der Tagung standen unter anderem eine Audienz mit Papst Franziskus, Gespräche mit Erzbischof Paul Richard Gallagher, dem Sekretär des Vatikans für die Beziehungen mit den Staaten, sowie Gespräche mit Tom Fletcher, dem Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, und weiteren 24 diplomatischen Vertretungen in Rom. 

„Der gesamte humanitäre Sektor befindet sich an einem wichtigen Scheideweg“, so Immonen, „denn die Finanzmittel, auf die wir uns in der Vergangenheit immer verlassen konnten, gehen kontinuierlich zurück, während die Konflikte und der Nothilfebedarf in der Welt immer mehr zunehmen.“ 

Zusammen verantworten die Mitgliedsorganisationen des SCHR mehr als 30 Prozent der weltweit geleisteten humanitären Hilfe, was Immonen als „unübertroffene Reichweite“ bezeichnete. Er ist einer von nur drei Gruppen von Nichtregierungsorganisationen (NGO), die dauerhaft eingeladen sind, an den Tagungen des Ständigen interinstitutionellen Ausschusses (IASC) der Vereinten Nationen teilzunehmen, der aktiv dabei hilft, das gemeinsame Engagement zu gestalten und Arbeitsschwerpunkte festzulegen. Dies ermöglicht es dem SCHR, schnell und koordiniert zu handeln, um marginalisierten Bevölkerungsgruppen zu helfen, wenn sie Opfer von Naturkatastrophen, Konflikten oder anderen humanitären Notsituationen werden. 

Schutz der humanitären Helferinnen und Helfer 

Eine wichtige Initiative, die die SCHR-Führungspersonen auf ihrer Tagung in Rom erörtern konnten, war ein Antrag der australischen Regierung auf besseren Schutz für die humanitären Helferinnen und Helfer in Konfliktgebieten. Die Erklärung einer australischen Arbeitsgruppe auf Ministeriumsebene vor Kurzem formulierte große Sorge angesichts der jüngsten Verletzungen des humanitären Völkerrechts und forderte eine internationale Erklärung über den Schutz von humanitären Helferinnen und Helfern. 

„Der SCHR ist zudem ein wichtiges Forum, in dem säkulare Organisationen und Organisationen, die aus dem Glauben heraus handeln, zusammenkommen, um sich mit Themen von gemeinsamem Interesse zu beschäftigen“, erklärte Immonen. „In unseren Augen sind unsere Unterschiede etwas sehr positives“, sagte sie, „weil wir das gleiche Ziel verfolgen, nämlich Menschen zuzurüsten, damit sie Hoffnung und eine Zukunft haben.“ 

Mitglieder im SCHR sind Führungspersonen der ACT Alliance, von CARE International, Caritas Internationalis, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, dem LWB, Oxfam, Save the Children International und World Vision International. 

LWB/P. Hitchen