Salvadorianisches Kreuz für Papst Franziskus als Ermutigung zum Dienst

21. Mär. 2013
LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan überreicht Papst Franziskus ein salvadorianisches Kreuz. © Servizio Fotografico "L'Osservatore Romano"

LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan überreicht Papst Franziskus ein salvadorianisches Kreuz. © Servizio Fotografico "L'Osservatore Romano"

LWB-Führung trifft Papst

Während einer Audienz bei Papst Franziskus am gestrigen Vormittag hat der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Dr. Munib A. Younan, dem neuen Pontifex ein bemaltes Kreuz aus El Salvador überreicht, das ihm Inspirationsquelle bei seinen neuen Aufgaben dienen soll.

„Möge es Sie ermutigen, Ihre pastoralen Erfahrungen aus Argentinien als Gabe für diesen neuen Dienst, in den Sie berufen wurden, einzusetzen. Wir beten darum, dass Ihre Beiträge ein Segen für die Kirche werden“, sagte Younan.

Am Dienstag hatte Papst Franziskus in seiner Predigt, die er während seiner Einführungsmesse hielt, erklärt, dass der Dienst des heiligen Josef, der auch als „Hüter“ bekannt ist, Vorbild für unseren Dienst sein sollte, dem Christinnen und Christen sowie die Gemeindeleitungen nacheifern sollten.

„Alle Verantwortungsträger auf wirtschaftlichem, politischem und sozialem Gebiet, alle Männer und Frauen guten Willens möchte ich herzlich bitten: Lasst uns ‚Hüter‘ der Schöpfung, des in die Natur hineingelegten Planes Gottes sein, Hüter des anderen, der Umwelt“, drängte Franziskus.

Während der Audienz im Vatikan überreichte LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge, ein Theologe aus Chile, dem Papst ein Exemplar der LWB-Publikation zum Thema Auslandsverschuldung mit dem Titel „Nicht nur Zahlen: Kritische Fragen zur Legitimität von Auslandsschulden“.

„Als Argentinier wissen Sie, was die Auslandsverschuldung, die in vielerlei Hinsicht illegal und illegitim ist, bei Menschen anrichten kann. Unsere Beziehung und unsere Einheit, die wir als Gabe von Gott erhalten haben, entfalten ihre volle Bedeutung, wenn wir sie im Zusammenhang mit Gottes Versprechen eines Lebens in Fülle für alle Menschen betrachten“, erklärte Junge.

Bezugnehmend auf die seit fast fünfzig Jahren geführten Dialoge zwischen LutheranerInnen und KatholikInnen sicherte der LWB-Generalsekretär das Engagement der lutherischen Gemeinschaft zu, die ökumenischen Gespräche fortzusetzen.

„Eine Kirche kann nicht für sich bleiben. Sie braucht die starken Bande von Beziehungen, Austausch und gegenseitiger Erbauung. Ökumenische Dialoge sind ein wesentlicher Ausdruck dessen, was es bedeutet, in der heutigen Gesellschaft eine Kirche zu sein“, sagte Junge weiter.

Vor diesem Hintergrund wiederholten die lutherischen Kirchenleiter ihre Einladung und Verpflichtung, mit der römisch-katholischen Kirche bei der Feier des 500-jährigen Jubiläums des Beginns der lutherischen Reformation im Jahr 2017 zusammenzuarbeiten.

In einem Brief vom 14. März an den neuen Papst wiesen die lutherischen Kirchenleiter auf die in Kürze anstehende Veröffentlichung der Publikation der lutherisch/römisch-katholische Kommission für die Einheit „From Conflict to Communion“ als „bedeutenden Meilenstein unserer gemeinsamen Vorbereitungen für das 500-jährige Jubiläum der lutherischen Reformation“ hin.

LWF Communication