Neuer Erzbischof von Canterbury mit Freude begrüsst

22. Mär. 2013
© Picture Partnerships / Lambeth Palace

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Lutherische Kirchenführungen bei feierlicher Inthronisation

Canterbury (Vereinigtes Königreich)/Genf, 22. März 2013 (LWI) – Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Martin Junge, hat die Inthronisation des neuen Erzbischofs von Canterbury, Justin Welby, am gestrigen Donnerstag mit Freude begrüsst und erklärt, sie käme zu einem Zeitpunkt, an dem anglikanische und lutherische Christinnen und Christen in eine neue Phase der Zusammenarbeit einträten.

„Der neue Internationale anglikanisch-lutherische Koordinierungsausschuss (ALICC) wird dieses Jahr zum ersten Mal zusammentreten, und ich bin überzeugt, dass dies ein starkes Zeichen unseres anhaltenden Engagements für ein gemeinsames Zeugnis ist“, sagte Junge, der an der Zeremonie zur Amtseinführung des neuen Erzbischofs in der Kathedrale von Canterbury in England teilnahm.

„Es gibt bereits verschiedene lokale und regionale Vereinbarungen zur Einheit zwischen den lutherischen und anglikanischen Kirchen. Sie beruhen auf intensiven theologischen Gesprächen und auf den langjährigen Erfahrungen im gemeinsamen Leben und Dienst am Anderen“, fügte Junge hinzu.

In dem von Regierungschefs und VertreterInnen von christlichen Traditionen und Religionsgemeinschaften aus aller Welt besuchten Gottesdienst wurde Welby (57), der frühere Bischof von Durham, als Primas von ganz England und geistliches Oberhaupt der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft eingesetzt.

Der aktuelle internationale bilaterale Dialog zwischen AnglikanerInnen und LutheranerInnen begann im Jahr 1972. Über die verschiedenen Phasen der Gespräche wurden gemeinsame Berichten veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten, Australien, Europa, Kanada, Afrika und Brasilien gab und gibt es verschiedene regionale Dialoge zwischen anglikanischen und lutherischen Gläubigen.

In seiner ersten Predigt sprach der Erzbischof über die diakonische Arbeit der Kirche, durch die Obdachlosen Unterkünfte angeboten und Hinterbliebene seelsorgerisch betreut werden, und die auf internationaler Ebene auch Flüchtlingslager unterhält.

„Lasst uns einander auffordern, dem Ruf Christi zu folgen, in unserer Verkündigung Christi deutlich und dem Gebet zu Christus verpflichtet zu sein. So werden wir eine veränderte Welt erleben“, sagte der Erzbischof.

LutheranerInnen und AnglikanerInnen veröffentlichten kürzlich die Ergebnisse ihrer Tagungen seit 2006 in dem Bericht „To Love and Serve the Lord“ (Den Herrn lieben und ihm dienen), der aufzeigt, wie der Dienst der Kirchen die Beziehungen zwischen den Kirchen beider Bekenntnisse verändert. Der Bericht der früheren Internationalen anglikanisch-lutherischen Kommission (ALIC III) konzentrierte sich auf die Diakonie im Leben der Kirche.

Die Empfehlungen des Berichts, die sich an lutherische und anglikanische Kirchen auf allen Ebenen richten, lenken die Aufmerksamkeit der Kirchen auf den diakonischen Dienst, den sie gemeinsam leisten können. Der Bericht der ALIC III betonte, dass „Diakonie untrennbar mit Nachfolge verbunden ist und dem gesamten Volk Gottes gehört“.

ALIC III lädt die anglikanische Gemeinschaft und den LWB ein, ihre jeweiligen Kirchen zu ermutigen, gemeinsam ein breites Spektrum an Diensten und den Aufbau von Beziehungen auf allen Ebenen in kirchlichem Leben und Mission zu entwickeln. Die beiden christlichen Weltgemeinschaften sind ebenso aufgerufen, ihre Kirchen aufzufordern, gemeinsam auf allen Ebenen mehr in der Katastrophenhilfe und der Advocacy für Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, illegitimen Schulden, HIV und AIDS und anderen drängenden sozialen Fragen zu tun.

„Gerade wegen dieser Beziehungen zwischen lutherischen und anglikanischen Christinnen und Christen in den Ortsgemeinden und auf örtlicher Ebene ist mir die Teilnahme an der feierlichen Amtseinführung des neuen Erzbischofs von Canterbury eine besondere Freude“, schloss Junge.

LWF Communication