LWB leistet Hilfe für Betroffene der Krise in Zentralafrikanischer Republik

13. Jan. 2014
Neu angekommene Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik bekommen im Flüchtlingslager in Dosseye im Süden des Tschads eine warme Mahlzeit. Foto: LWB Tschad/S. Dalou

Neu angekommene Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik bekommen im Flüchtlingslager in Dosseye im Süden des Tschads eine warme Mahlzeit. Foto: LWB Tschad/S. Dalou

Warme Mahlzeiten und andere Hilfsgüter werden bereitgestellt

(LWI) – Die Abteilung für Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) leistet Nothilfe für Tausende Menschen, die vor der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) fliehen. Die Gewalt hat sich Ende letzten Jahres zugespitzt.

Jan Schutte, AWD-Vertreter im Tschad, erklärte, der LWB beobachte weiterhin die Situation und arbeite mit der Regierung zusammen, um die Bedürfnisse zu ermitteln.

Zusammen mit dem Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) stellt die AWD warme Mahlzeiten für die Flüchtlinge bereit, die aus der ZAR in den Tschad fliehen. Laut Angaben der AWD eskalierte die Krise in der Zentralafrikanischen Republik im Dezember. Während der letzten Wochen fielen allein in der Hauptstadt Bangui mehr als 1.000 Menschen dem religiös motivierten Konflikt zum Opfer.

Die Afrikanische Union hat mehr als 4.000 Soldaten in die Zentralafrikanische Republik entsandt, während die ehemalige Kolonialmacht Frankreich weitere 1.600 Soldaten stellt.

Aufgrund der wachsenden Gewalt begann die Regierung des Tschads am 21. Dezember über Land- und Luftweg mit der Evakuierung der tschadischen Staatsangehörigen, die die ZAR verlassen wollen. Mehrere Hunderttausend TschaderInnen lebten in der Zentralafrikanischen Republik, viele bereits seit mehreren Generationen. Der Tschad beherbergt indessen 70.000 Flüchtlinge aus der ZAR.

Zahlen des LWB/AWD-Programms im Tschad zufolge, wurden bereits 15.000 Personen evakuiert, darunter hauptsächlich Frauen, Kinder, Verletzte und Alte. Acht Übergangszentren wurden aufgebaut. Zwischen 3.000 und 7.000 Menschen warten auf ihre Evakuierung aus der Hauptstadt Bangui.

Während der letzten Wochen sind Tausende TschaderInnen vor der Gewalt in der ZAR geflohen und in den Tschad zurückgekehrt.

Die Zentralafrikanische Republik ist seit dem Sturz des damaligen Präsidenten Francois Bozizé im März 2013 von Gewalt gebeutelt. Medienberichten zufolge wird der Konflikt zunehmend religiös motiviert und ist bestimmt durch Zusammenstösse zwischen der hauptsächlich muslimischen Séléka-Miliz mit christlichen Gruppen.

Die Regierung des Tschads bittet internationale Organisationen und die eigene Bevölkerung um Hilfe bei der Unterbringung, beim Transport und bei der psycho-sozialen Betreuung der Flüchtlinge aus der ZAR. Mohammed Abdiker von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sagte, die Organisation sei bereit zu helfen, brauche aber die finanziellen Mittel hierfür.

„Wir müssen gegenüber unseren Geldgebern und Partnern darlegen, dass das Leben von Migrantinnen und Migranten in grosser Gefahr ist“, so Abdiker.

Der LWB erwartet eine neue Lieferung von Hilfsmitteln des „Lutheran World Relief“, die 13.500 Decken, 1.500 Erstausstattungen für Säuglinge und 2.500 Grundausstattungen für Schulkinder umfasst. Der LWB wird einige dieser Hilfsmittel den von der Krise Betroffenen zur Verfügung stellen. Das LWB/AWD-Programm im Tschad wird die Situation weiter beobachten.