LWB freut sich mit römisch-katholischer Kirche über die Wahl von Papst Franziskus

14. Mär. 2013
Der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio wurde zum römisch-katholischen Papst gewählt. © Mazur/catholicnews.org.uk; Creative Commons-Lizenz „Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ (CC-NC-SA), <a href="http://www.flickr.com/photos/catholicism/8555990888/">via Flickr</a>

Der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio wurde zum römisch-katholischen Papst gewählt. © Mazur/catholicnews.org.uk; Creative Commons-Lizenz „Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ (CC-NC-SA), <a href="http://www.flickr.com/photos/catholicism/8555990888/">via Flickr</a>

Aufruf zur Fortführung des Dialogs mit der lutherischen Kirchengemeinschaft

Der Lutherische Weltbund (LWB) hat dem neugewählten Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Papst Franziskus, anlässlich seines ersten Tages im Amt Grüsse übermittelt. In einem Schreiben an den neuen Papst betonen LWB-Präsident Bischof Dr. Munib A. Younan und LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge, die lutherische Kirchengemeinschaft freue sich mit den KatholikInnen, und fordern den Papst zum fortgesetzten Dialog mit der lutherischen Tradition auf.

Das römisch-katholische Kardinalskollegium hatte den argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio am Abend des 13. März im Vatikan zum Papst gewählt. Der 76-Jährige ist das erste Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche aus der südlichen Hemisphäre.

„Sie wurden in einer Zeit zu diesem Dienst an der Kirche gewählt, in der LutheranerInnen und KatholikInnen auf der lokalen wie globalen Ebene im gegenseitigen Verständnis und gemeinsamen Zeugnis wachsen“, erklären die LWB-Vertreter.

Younan und Junge zeigen sich erwartungsvoll im Hinblick auf die Einsichten, die der Neugewählte aus seinem reichen pastoralen und bischöflichen Dienst in Argentinien in sein neues Amt einbringt. „Die Problematik der Militärdiktatur, des wirtschaftlichen Zusammenbruchs aufgrund der Auslandsverschuldung, der gesellschaftlichen Gewalt und der Umweltzerstörung hat Ihr Leben und Ihren Dienst ebenso geprägt wie die frohe Hoffnung und der tiefe Glaube des pilgernden Volkes Gottes, das inmitten dieser Realitäten gemeinsam die Liebe Gottes zur Menschheit bezeugt“, so die LWB-Vertreter in ihrem Schreiben.

Weiter verweisen Younan und Junge auf einen der entscheidenden Schritte des lutherisch-katholischen Dialogs – die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre (GE) von Vatikan und LWB im Jahr 1999, die an den verschiedensten Orten weltweit gefeiert wurde. Als damaliger Erzbischof von Buenos Aires nahm der neugewählte Papst aktiv an den gemeinsamen Feierlichkeiten zur Unterzeichnung teil, die in der dortigen Gemeinde der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche, die LWB-Mitglied ist, ausgerichtet wurden. „Unsere Mitgliedskirchen erinnern sich voller Freude an Ihre aktive Mitwirkung“ an diesem wichtigen Ereignis, wie in dem Schreiben betont wird.

Papst Franziskus trete sein Amt in einer Zeit zunehmenden Verständnisses zwischen LutheranerInnen und KatholikInnen an. Die Lutherisch/römisch-katholische Kommission für die Einheit stehe kurz vor ihrem 50. Jubiläum und werde in Kürze das Dokument „From Conflict to Communion“ herausgeben, das „einen bedeutenden Meilenstein“ der Vorbereitungen auf das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017 darstelle, so die LWB-Vertreter weiter: „Wir beten darum, dass dieses Dokument Bedeutung für viele Menschen weltweit gewinnen möge, die sich so sehr nach Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung sehnen.“

Younan und Junge würdigen im Namen des LWB das Engagement des Vatikan im ökumenischen Dialog und versichern den Papst ihres Gebets für das weitere gemeinsame Wachstum der Kirchen durch das alltägliche Zeugnis von ChristInnen in aller Welt. „Diejenigen, die miteinander beten und sich aus dem Glauben heraus gemeinsam für ihre Nächsten einsetzen, wo Unrecht und Gewalt herrschen, leisten einen Beitrag zu diesem zunehmenden Verständnis und gemeinsamen Zeugnis.“

Die LWB-Vertreter erklären: „Die vom Gebet getragene Zusammenarbeit ist die Grundlage unseres Strebens nach der sichtbaren Einheit der Kirche, die unser Mühen erfordert, uns aber letztlich allein durch die Gnade Gottes geschenkt wird.“

Dem neuen Papst wünschen Younan und Junge abschliessend: „Möge Ihr Dienst getragen sein von der Hoffnung auf jene Dinge, die Gott für die Welt bereitet hat und die das Zeugnis aller christlichen Kirchen weltweit inspirieren.“

Als 266. Papst tritt Franziskus die Nachfolge des gebürtigen Deutschen Benedikt XVI. an, der der römisch-katholischen Kirche seit 2005 vorstand und Ende Februar zurückgetreten war.

LWF Communication