Genf, 16. Februar 2015 (LWI) – „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“, lautet die Botschaft der Solidarität, die LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge der Evangelisch-Lutherischen Volkskirche in Dänemark (ELVD) nach dem Anschlag in Kopenhagen am 14. Februar übermittelt hat. Bei dem Anschlag wurden zwei Menschen getötet und mehrere Polizeibeamte verletzt.
In einem Schreiben an den Bischof von Kopenhagen, Peter Skov Jakobsen, und an den Vorsitzenden des ELVD-Rates für Internationale Beziehungen, Dr. Mogens Mogensen, hat Junge der dänischen lutherischen Kirche Mut zugesprochen, damit sie weiterhin fest zu ihrer Verpflichtung stehe, als prophetische Stimme den Gemeinschaften auf allen Ebenen der Gesellschaft Unterstützung und Halt zu geben, um „in Gerechtigkeit und Frieden zusammenleben zu können“.
Junge brachte seine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck, in welch vielfältiger Weise Pfarrerinnen, Pfarrer und Kirchengemeinden einen Beitrag leisteten und Diskussionsforen anböten. Er erwähnte die Solidaritätsaktionen für die jüdische Bevölkerung Kopenhagens und die gemeinsame Erklärung der Menschen christlichen und muslimischen Glaubens, die sich gegen Gewalt ausgesprochen und auf die Notwendigkeit eines ständigen Dialogs hingewiesen haben. Eine solche Reaktion „legt Zeugnis ab für die gemeinsame Vision, einen öffentlichen Raum erhalten zu wollen, in dem Gewalt keinen Platz hat und in dem der Respekt und die Würde jedes einzelnen Menschen gewahrt werden“, fügte Junge hinzu.
In der dänischen Hauptstadt und in anderen Städten gedachten am Sonntag mehrere Kirchengemeinden der Opfer in ihren Sonntagsgottesdiensten und kurzfristig organisierten Gedenkfeiern und durch spezielle Botschaften.
Der Kopenhagener Domdekan Pfr. Anders Gadegaard erklärte, wie wichtig es sei, trotz religiöser und politischer Differenzen „Schulter an Schulter zu stehen als Zeichen eines friedlichen Zusammenlebens und des Respekts für Freiheit und Demokratie“.
In der St. Jakobskirche in der Nähe des Kulturzentrums Krudttønden hatten die Menschen Gelegenheit, Kerzen anzuzünden und einen Moment der inneren Einkehr zu finden. In dem Kulturzentrum waren die ersten tödlichen Schüsse während einer Podiumsdiskussion über die Pressefreiheit gefallen. In seiner Sonntagspredigt betonte Gemeindepfarrer Lars Ottosen die Gleichwertigkeit aller Menschen, die für ChristInnen durch die Taufe bekräftigt wird. „In Gottes Augen sind wir alle gleich, und kein Mann und keine Frau darf im Namen Gottes töten, denn dies wäre eine Beleidigung Gottes und der Menschen“, sagte er.
In tröstenden Worten, die er über den Nachrichtendienst Twitter verbreitete, betete der Kopenhagener Bischof Jakobsen für den „Mut, in Freiheit miteinander zu leben – nicht gegeneinander.“
(Mit Informationen von Dr. Jørgen Skov Sørensen, Generalsekretär des ELVD-Rates für Internationale Beziehungen)