LWB begrüsst Friedensgespräche in Kolumbien

4. Sep. 2012
Kinder aus der indigenen Ansiedlung La Esperanza im kolumbianischen Departamento Arauca. Der LWB unterstützt Gemeinwesen wie dieses, dessen Bevölkerung in der Folge des im Land seit Jahrzehnten andauernden, bewaffneten Konflikts aus ihren angestammten Heimatorten vertrieben wurde. © LWB/AWD-Kolumbien/M. Sjögren

Kinder aus der indigenen Ansiedlung La Esperanza im kolumbianischen Departamento Arauca. Der LWB unterstützt Gemeinwesen wie dieses, dessen Bevölkerung in der Folge des im Land seit Jahrzehnten andauernden, bewaffneten Konflikts aus ihren angestammten Heimatorten vertrieben wurde. © LWB/AWD-Kolumbien/M. Sjögren

Generalsekretär fordert dazu auf, Grundsätzen für gerechten, nachhaltigen Frieden Rechnung zu tragen

Der Lutherische Weltbund (LWB) begrüsst die Ankündigung von Friedensgesprächen in Kolumbien und drängt darauf, dass der Dialog Grundsätze für einen gerechten und nachhaltigen Frieden berücksichtigt.

In einer heute veröffentlichten Erklärung äussert LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge angesichts der Tatsache, dass die kolumbianische Regierung und die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) im Begriff sind, Friedensgespräche aufzunehmen, Dankbarkeit und Hoffnung.

Der LWB-Rat sei anlässlich seiner Tagung in Bogotá im Juni 2012 „zutiefst bewegt [gewesen] angesichts der Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen die Menschen zu kämpfen haben, die im Kontext des seit langer Zeit anhaltenden kolumbianischen Konflikts in Armut leben“, in dessen Folge jede/r zehnte BürgerIn des Landes gewaltsam vertrieben wurde, stellt Junge fest.

Der Rat, der zwischen den Vollversammlungen als höchstes Entscheidungsgremium des LWB fungiert, habe mit Besorgnis die besonders schweren Folgen der Gewalt und der sozialen Ungerechtigkeit für Frauen und Kinder sowie für die indigene und afrokolumbianische Bevölkerung zur Kenntnis genommen, so Junge weiter.

Der Generalsekretär rief die kolumbianische Regierung und die bewaffneten Oppositionsgruppen dazu auf, in ihren Verhandlungen den „Grundsätzen für einen gerechten und nachhaltigen Frieden Rechnung zu tragen“, die der LWB-Rat bei seiner Tagung 2012 dargelegt habe.

Die Ratsmitglieder hatten betont: „Jede/r kolumbianische Bürger/in muss die Möglichkeit haben, sich an dem [Friedensprozess] zu beteiligen“.

Überdies müsse der Friedensprozess „von höchster Ebene hin zur Basis und umgekehrt von der Basis aufwärts angelegt sein.“

Ein Umdenken sei unerlässlich, hatte der Rat festgestellt und angeregt, „anstelle von Bildern der Gewalt“ „Bilder des Dialogs sprechen“ zu lassen.

Die Opfer dürften nicht ausgeschlossen werden, da sie „in dem Friedensdialog eine entscheidende Rolle“ spielten.

Der Generalsekretär betonte die Entschlossenheit des LWB, sich gemeinsam einzusetzen „für eine gerechte, friedliche und versöhnte Welt“, wie es in der für die Kirchengemeinschaft formulierten „Vision“ heisst, und wiederholte den vom Rat an die LutheranerInnen in aller Welt gerichteten Appell, „für und mit den Kirchen und Menschen in Kolumbien zu beten und sich für diese einzusetzen“. (335 Wörter) 

LWB-Erklärung zu den Friedensgesprächen in Kolumbien | LWF Statement on Peace Talks in Colombia |Declaración de La FLM sobre Las Conversaciones de Paz en Colombia | Öffentliche Erklärung des Rates zu Kolumbien, 2012

LWF Communication