Bergsteiger wollen auf Umweltzerstörung aufmerksam machen
(LWI) – Anlässlich der Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum der lutherischen Kirchengemeinschaft in Afrika sind erfahrene Bergsteiger heute zu einer viertägigen Tour auf den höchsten Gipfel des Kilimandscharo aufgebrochen.
„Wir werden sichergehen, dass wir stellvertretend für die lutherische Kirche in Afrika den Berggipfel erreichen“, erklärte der 26-jährige Harold Minja am 19. Mai anlässlich eines Segnungsgottesdienstes für die Aufbrechenden am Marangu Teachers’ Training College in Moshi. An der pädagogischen Hochschule hatte sich 1955 die erste Gesamtafrikanische Lutherische Konferenz versammelt.
Die Bergtour findet parallel zu einer Tagung von über 200 Delegierten der afrikanischen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und lutherischen VerantwortungsträgerInnen auf der Weltebene statt, die vom 20. bis 24. Mai in Moshi das 60. Jubiläum der ersten Marangu-Konferenz begehen. Gastgeberin der Tagung, bei der es auch um die Vorbereitung auf das 500. Reformationsjubiläum und die Zwölfte LWB-Vollversammlung geht, die unter dem Thema „Befreit durch Gottes Gnade“ stehen, ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELKT).
Winford Mosha, Bezirkspfarrer der ELKT, stand dem Gottesdienst für die Marangu-Kilimandscharo-Tour vor, die die ELKT-Mitglieder Minja und Dawson Chonjo (32) unternehmen. Ihr Motto für die Tour, „Wir sind berufen, Gottes Schöpfung zu bewahren“, soll auf die bedrohliche Umweltzerstörung aufmerksam machen, die zum Abschmelzen des Kilimandscharo-Gletschers beiträgt.
Als Vertreter der afrikanischen lutherischen Kirche und als Zeugen für das Evangelium werden die beiden Bergsteiger ein Banner mit ihrem Motto auf den Uhuru Peak, den mit 5.892,8 Metern höchsten Punkt des Kilimandscharo-Massivs, tragen.
Das Motto wurde in Anlehnung an das Jubiläum der Marangu-Konferenz und die Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum 2017 formuliert. Die für das Reformationsjubiläum und die im gleichen Jahr stattfindende LWB-Vollversammlung gewählten Unterthemen betonen, dass Schöpfung, Erlösung und Menschen „für Geld nicht zu haben“ sind.
Minja und Chonjo werden von den lutherischen Kirchenleitenden im Rahmen des festlichen Pfingstgottesdienstes auf dem Gelände des Marangu Teachers’ Training College am 24. Mai wieder in Empfang genommen.