Im problematischen operativen Umfeld leistet der LWB weiterhin humanitäre Arbeit
(LWI) – Schwieriger operativer Kontext in Haiti. Fehlende Rechtsstaatlichkeit, die Herrschaft organisierter krimineller Gruppen, wirtschaftliche Probleme, Erdbeben und extreme Wetterereignisse drohen alles zu zerstören, was die Menschen dort aufzubauen versuchen.
Der LWB, die Diakonie Katastrophenhilfe (DKH) und die Norwegische Kirchenhilfe (NCA) arbeiten weiterhin unter unsicheren Bedingungen, um besonders gefährdeten Gemeinschaften zu helfen. In unserem Gespräch berichtet LWB-Länderrepräsentant Prospery Raymond über die größten Probleme, die wichtigsten Projekte des LWB und bereichernde Momente.
Auswirkungen auf das Personal
„Die Situation in Haiti ist sehr kompliziert“, sagt Raymond. „Seit der Ermordung des Präsidenten gibt es keine offizielle gewählte Regierung mehr. Die Inflation ist mit mehr als 40 Prozent extrem hoch.“
Organisierte kriminelle Gruppen, gemeinhin als Gangs bezeichnet, haben die Kontrolle in der Hauptstadt Port-au-Prince übernommen. Der LWB unterhält dort ein gemeinsames Büro mit der DKH und der NCA. Jeden Tag gibt es gezielte Entführungen, Tötungen ohne Gerichtsverfahren und Schießereien.
„Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten unter einer extremen Belastung“, sagt Raymond. „Wir haben einen Fahrdienst eingerichtet, damit sie ihr Büro erreichen können. Sie leben mit ihren Familien alle hier in Port-au-Prince. Manche mussten umziehen, weil die Gangs die Kontrolle in dem Viertel übernommen haben, in dem sie wohnten. Der LWB leistet psychologische Unterstützung und hilft ihnen, mit den Belastungen umzugehen.“