Welche Gemeinsamkeiten haben Christinnen und Christen lutherischen Glaubens und Angehörige der Pfingstkirchen? Wie können sie ihr gemeinsames Zeugnis in der Welt verstärken? Um diesen Schlüsselfragen nachzugehen trafen sich die Mitglieder einer internationalen Dialoggruppe.
Abschluss der ersten Runde im Internationalen Lutherisch-Pfingstkirchlichen Dialog in Kalifornien
(LWI) – Christliche Identität, die Verkündigung des Evangeliums, Hinwendung zu den Armen und Ausgegrenzten, Dienst an den Kranken und Befreiungsdienst. Diese Themen standen unter anderem auf der Tagesordnung bei einer Tagung, an der Delegationen des Lutherischen Weltbunds (LWB) und der Weltpfingstgemeinschaft (WPG) Ende September am Fuller Theological Seminary in Pasadena, Kalifornien teilnahmen.
Dirk Lange, Assistierender LWB-Generalsekretär für ökumenische Beziehungen und Co-Sekretär der Dialogskommission, befand sich unter den Tagungsteilnehmenden. Er bemerkte, dass „die beiden Delegationen nicht nur miteinander gebetet haben, sondern auch für einander. Über den Gottesdienst und den Dialog, unterwegs und im Austausch erkennen wir den Weg der von Gott gewünschten Einheit.“
Die Tagung bildete den Abschluss der ersten Runde im Internationalen Lutherisch-Pfingstkirchlichen Dialog. Dieser begann 2016 mit einer Versammlung in Baguio City auf den Philippinen. Seit damals haben sich Delegationen der beiden Weltgemeinschaften getroffen und zwar 2017 in Wittenberg, Deutschland, 2018 in Santiago de Chile und 2019 in Antananarivo auf Madagaskar.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie fanden die nachfolgenden Tagungen online statt. Es war den zehn Teilnehmenden also eine besondere Freude, dass sie sich vom 23. bis 27 September in den Vereinigten Staaten persönlich treffen konnten. Jeder Tag begann und endete mit einer Andacht, die sowohl von lutherischen als auch pfingstkirchlichen Mitgliedern der Dialoggruppe geleitet wurden.
Mit Schwerpunkt auf dem auferstandenen Christus
Am Sonntag besuchten die Teilnehmenden einen Gottesdienst in der West Angeles Church of God in Christ (Kirche Gottes in Christi von West Angeles), einer großen Pfingstkirche mit einer hauptsächlich aus Schwarzen bestehenden Gemeinde. „Mögen die Gottesdienste bei den Menschen lutherischen Glaubens und den Angehörigen der Pfingstkirchen auch unterschiedlich gestaltet sein“, sagte Lange, „so liegt der Schwerpunkt doch auf dem auferstandenen Christus, und auch das heilbringende Wirken Christi ist dasselbe.“
Dieser ersten Dialogrunde gingen von 2004 bis 2010 vorbereitende Sitzungen voraus. Sie wurden vom Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg organisiert. Der Dialog richtete sein Augenmerk auf die verschiedenen Aspekte der christlichen Identität und des geistlichen Amtes, zum Beispiel welche Bedeutung der Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat zukommt, die Hinwendung zu den Armen und Ausgegrenzten sowie der Kranken- und Befreiungsdienst.
Auf der Tagung arbeiteten die Teilnehmenden einen Bericht über die Ergebnisse der ersten Dialogrunde aus, der sowohl dem LWB als auch der WPG vorgelegt wird. Für nächstes Jahr ist eine Publikation geplant. In Anbetracht des gelungenen Ausgangs der Tagung sagte Dr. Jean-Daniel Plüss, der pfingstkirchliche Co-Vorsitzende der Kommission, der Bericht decke „die im Laufe der vergangenen Jahre diskutierten Themen im Detail ab und zeigt eine große Schnittmenge zwischen den beiden Kirchenfamilien auf, die Bereiche mit gemeinsamen Anliegen und Möglichkeiten für das gemeinsame Zeugnis nahelegt.”
„Wir befürworten nachdrücklich die Einleitung einer zweiten Runde, bei der der Schwerpunkt auf Gottesdienst, Gottesdienstbräuchen, christlicher Bildung innerhalb unserer beiden Kirchen liegt“, schloss Lange.
During their encounter, participants worked together on a report on the outcomes of this first round of dialogue which will be submitted to both the LWF and the PWF, with a publication planned for next year. Reflecting on the successful outcome of the meeting, Dr. Jean-Daniel Plüss, Pentecostal co-chair of the commission, said the report covers “in some detail the themes that have been discussed over the past years and shows much overlap between the two church families, suggesting areas of common concern and possibilities for common witness.”
“We have also highly recommended the initiation of a second round which could focus on worship, worship practices, Christian formation within our two churches,” Lange concluded.