Neun Tote, zweitausend von Hochwasser betroffen
(LWI) – Schwere jahreszeitlich bedingte Überschwemmungen haben im Flüchtlingslager in Kakuma im Nordwesten Kenias neun Menschen das Leben gekostet und 500 Häuser weggeschwemmt oder stark beschädigt, doch laut dem Lutherischen Weltbund (LWB), der das Camp unterhält, trotzen die BewohnerInnen weiterhin den Fluten.
„Die Zeichen stehen auf Durchhalten“, sagte Lennart Hernander, der für das Kenia/Dschibuti-Programm verantwortliche Vertreter des LWB-Weltdienstes. „Flüchtlinge sind Menschen, die eine Menge durchgemacht haben und die wissen, dass das Leben schwierig, hart und ein ständiger Kampf ist“, fügte er hinzu.
„Die Menschen sind traurig, wütend und haben Angst, doch irgendwie zeigen sie vor allem Durchhaltevermögen. Natürlich müssen wir noch mehr in Sachen Prävention und auch Hilfe unternehmen, aber diese Menschen wissen, dass die Natur hart und ungerecht ist.“
In dem Flüchtlingslager leben 175 000 Flüchtlinge – darunter 102 000 Kinder – aus dem Südsudan, dem Sudan, aus Burundi, Äthiopien, Somalia und aus der Demokratischen Republik Kongo. In den letzten Wochen ist der Tarach-Fluss, der mitten durch das Flüchtlingslager fliesst, jahreszeitlich bedingt über die Ufer getreten.
Mehr als 100 Familienhaben begonnen, auf höher gelegenes Gelände auszuweichen, und binnen Kurzem verloren laut Schätzungen von LWB, UNHCR und andere Hilfsorganisationen 2 000 Flüchtlinge Nahrungsmittel, Hausrat, Kleidung und ihre Unterkunft. Die Sekundarschule von Kakuma wurde beschädigt und Prüfungsunterlagen durchnässt, doch die geplanten Prüfungen wurden fortgesetzt.
Ein gemeinsames Team der verschiedenen Organisationen, an dem auch der LWB beteiligt ist, arbeitet unermüdlich daran, die betroffenen Familien umzusiedeln, provisorische Unterkünfte zu errichten und Lebensmittel, Decken sowie sauberes Trinkwasser im Flüchtlingslager zu verteilen.
Ein Team für den Schutz von Kindern kümmert sich um die besondere Situation von Kindern im Flüchtlingslager. Der Schulbesuch soll sichergestellt werden, so dass die Prüfungen auch während der Flutkatastrophe weiter durchgeführt werden können.
Beschädigte Wasserleitungen werden repariert oder ersetzt und neue Stellen werden als Ersatz für beschädigte Brunnenbohrlöcher gesucht.
„Die Teams arbeiten hart, sie konzentrieren sich voll darauf, die Situation in den Griff zu bekommen, und sie leisten fantastische Arbeit“, sagte Hernander, „obwohl sie zudem mit zwei Bränden zu kämpfen hatten.“