Europa: Kommunikation im Dienst der Kirchengemeinschaft

17 Okt. 2018
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Teilnehmende am Kommunikationsworkshop. Foto: LWB/Praxedis Bouwman

Teilnehmende am Kommunikationsworkshop. Foto: LWB/Praxedis Bouwman

Kommunikationsfachleute aus europäischen LWB-Mitgliedskirchen tagen in Riga

Riga, Lettland/Genf (LWI) – Kommunikatorinnen und Kommunikatoren aus Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in ganz Europa haben sich zum Abschluss ihrer ersten gemeinsamen Tagung verpflichtet, sich weiter mit der Frage auseinanderzusetzen, wie in Europa das Instrument der Kommunikation zum Aufbau der Kirchengemeinschaft eingesetzt werden kann.

Die Teilnehmenden aus über 20 europäischen lutherischen Kirchen waren in Riga (Lettland) Gäste der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands (ELKL). Thema ihrer Tagung waren mögliche Ansätze, um die Kommunikation die Kirchengemeinschaft zu fördern und zu stärken sowie die Arbeit der europäischen LWB-Mitgliedskirchen wirksam zu kommunizieren.

Die Tagung bot den Teilnehmenden Gelegenheit zum Austausch über sowie zur Entwicklung von praktischen Ansätzen für eine intensivierte Förderung der Gemeinschaft im LWB auf der europäischen Ebene. Eingehend diskutiert wurde die aktuelle gesellschaftliche und politische Situation. Im Blick auf den Kontext einer post-faktisch geprägten Informationsgesellschaft, in der die Säkularisierung zunehme bzw. immer weniger Menschen einer Kirche angehörten, sowie einer sich wandelnden europäischen Landschaft wurden die folgenden Aufgabenstellungen herausgearbeitet: „Wie können Kirchen Kirche sein? Wie können Kirchen als lutherische Kirchengemeinschaft leben? Wie kann die Kirche beitragen zum Kampf gegen Manipulation und Lügen? Wie kann die Kirche die mehr als 2000 Jahre alte Botschaft der Liebe kommunizieren und Wegweisung bieten für die kritische Auseinandersetzung mit Nachrichten und einen kritischen Konsum von Informationen?

„Wir brauchen Brücken der Gemeinschaft, nicht Mauern“

Die Tagung stützte ihre Arbeit auf die Grundlage von Johannes 20,21: „Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“

In einem Referat stellte der ehemalige Stellvertretende LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Chandran Paul Martin, der für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika als Asienreferent tätig ist, fest: „Kommunikation ist entscheidend für das imago Dei und die missio Dei [Ebenbild Gottes, Mission Gottes]. Schämen wir uns des Evangeliums? Aus Europa haben Sie das Evangelium nach Indien, nach Asien, nach Afrika gebracht. Braucht Europa heute das Evangelium von außerhalb?“

Prof. Dr. Jolyon Mitchell, Professor an der Universität Edinburgh, diskutierte, von der Emmaus-Erzählung ausgehend, die postfaktische Gesellschaft. Weltweit bauten viele Länder neue Barrieren auf, dabei brauche es „Brücken der Gemeinschaft, nicht Mauern“.

Dr. Nienke Vos, Vrije Universiteit Amsterdam, befasste sich mit den Kommunikationstechniken der frühen Christenheit und stellte fest: „Die Kirche ist von jeher eine internationale Organisation“, Martin Luther sei seinerseits ein früher Markenentwickler gewesen.

Bischof i. R. Pavils Bruvers von der ELKL stellte den Teilnehmenden die Missionsarbeit seiner Kirche vor. Die theologische Bildung von Laiinnen/Laien und Geistlichen gleichermaßen sei wesentliches Element der Mission der Kirche. Viele Geistliche betreuten entlegene Gemeinden, für sie sei die Unterstützung im Bereich Kommunikation besonders wichtig.

Die zweite Tagung europäischer Kommunikatorinnen- und Kommunikatoren ist für Ende nächsten Jahres geplant.

Ein Beitrag von Praxedis Bouwman, redigiert und übersetzt vom Kommunikationsbüro des LWB.

LWF/OCS