Deutscher Evangelischer Kirchentag setzt Schwerpunkt auf gerechtes Wirtschaften

10. Mai 2013
LWB-Jugendreferentin Caroline Richter während des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hamburg (Deutschland). © LWB/DNK/F. Hübner

LWB-Jugendreferentin Caroline Richter während des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hamburg (Deutschland). © LWB/DNK/F. Hübner

Kirchentreffen mit über 100.000 Gästen und internationaler Beteiligung in Hamburg

Fragen der Gerechtigkeit und des verantwortlichen Wirtschaftens standen im Mittelpunkt des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentags, der vom 1. bis 5. Mai 2013 in Hamburg stattfand. Die Laienbewegung deutscher Protestanten traf sich unter der Losung „Soviel du brauchst“ (2. Mose, 16.18). Knapp 120.000 DauerteilnehmerInnen feierten Gottesdienste, tauschten sich über ihren Glauben aus und diskutierten aktuelle politische Fragen mit VertreterInnen aus Kirche, Gesellschaft und Politik. Unter den Gästen waren auch der deutsche Bundespräsident und ehemalige evangelische Pfarrer, Joachim Gauck, und die Bundeskanzlerin, Angela Merkel.

Über 350.000 Menschen besuchten am Mittwoch den Abend der Begegnung der gastgebenden Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, eine LWB-Mitgliedskirche. An vielen Ständen im ganzen Innenstadtgebiet stellten sich die verschiedenen Regionen der Kirche vor, die erst Pfingsten 2012 durch den Zusammenschluss dreier einzelner Kirchen entstanden ist. An den ca. 2.500 thematischen Veranstaltungen, die Donnerstag, Freitag und Samstag standfanden, wirkten auch viele Gäste aus der weltweiten Ökumene mit. Auch Vertreterinnen des Büros der Kirchengemeinschaft des LWB waren beteiligt.

Caroline Richter, die Jugendreferentin des LWB, forderte auf dem Podium zum Thema „Gutes Leben – so viel du brauchst. Zwischen Wachstum, Fortschritt und Gerechtigkeit“ mehr Jugendpartizipation bei den drängenden Zukunftsfragen der Welt. Aus dem LWB berichtete sie von der besonderen Aufgabe und Verantwortung, die junge Erwachsene dort in Fragen der Nachhaltigkeit tragen. So bestand beispielsweise die Delegation des LWB zum Klimagipfel 2012 in Doha ausschliesslich aus jungen Erwachsenen unter 30 Jahren.

Als weiteres Beispiel gelungener Jugendbeteiligung nannte Richter die umfangreichen Beschlüsse des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), die auf eine Initiative des Jugendausschusses des DNK/LWB zurückgehen. Durch die Beschlüsse soll die Arbeit des DNK/LWB umweltfreundlicher werden.

In einer Bibelarbeit zu der Speisung der 5.000 (Johannes 6,1-15) warnte Patricia Cuyatti, die Gebietsreferentin des LWB für Lateinamerika und die Karibik, vor einem Übergewicht wirtschaftlichen Denkens. Die Bibelstelle zeige, dass wirtschaftliche Erwägungen den Hunger der Menschen nicht zu stillen vermögen. Aber die Quelle des Lebens sei durch Jesus bereits unter den Menschen. Dieses bereits Vorhandene vermag den Hunger der Menschen zu stillen, wie es in der Speisung der 5.000 die fünf Brote und zwei Fische vermögen. Die Kirchen rief die Theologin auf, ebenfalls ihre vorhandenen Mittel einzusetzen und ökonomischen Paradigmen nicht zu viel Macht in den Kirchen einzuräumen.

Am Sonntag, dem 5. Mai, ging das grosse Glaubensfest mit einem Abendmahlsgottesdienst im Hamburger Stadtpark zu Ende, an dem 130.000 Gläubige teilnahmen. Der nächste Kirchentag wird vom 3. bis 7. Juni 2015 in Stuttgart stattfinden.

LWF Communication