Brasilianischer Pfarrer spricht auf der Synode des Vatikans

23 Okt. 2019
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Pfr. Nicolau Nascimento de Paiva (links) mit anderen ökumenischen Delegierten auf der Synode des Vatikans vor dem Petersdom. Robert Flock

Pfr. Nicolau Nascimento de Paiva (links) mit anderen ökumenischen Delegierten auf der Synode des Vatikans vor dem Petersdom. Robert Flock

Ökumenische Stimmen zu Herausforderungen im Amazonasgebiet

Rom, Italien/Genf (LWI) – Der brasilianische Pfarrer Nicolau Nascimento de Paiva hat sich diese Woche im Vatikan in seiner Eigenschaft als ökumenischer Delegierter und Teilnehmender an der Amazonas-Synode der katholischen Kirche mit dem aus Argentinien stammenden Papst Franziskus getroffen. Zu dieser Sondersynode, die vom 6. bis zum 27. Oktober in Rom stattfindet, treffen sich katholische Bischöfe und Indigene aus den neun Nationen, auf die sich das Amazonasgebiet erstreckt: Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Guyana, Französisch-Guyana, Venezuela und Suriname.

Pfr. Nascimento de Paiva ist Seelsorger der Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) in Belém, der Hauptstadt des Bundesstaates Pará. An der Synode nimmt er in seiner Funktion als Präsident des Conselho Amazônico de Igrejas Cristãs (Amazonasrat der christlichen Kirchen – CAIC) teil, der eine wichtige Rolle als Wegbegleiter der am stärksten gefährdeten Menschen wahrnimmt und sich besonders um diejenigen kümmert, die wegen der Krise in Venezuela das Land verlassen, sowie um afrikanische Flüchtlinge, die mehr Sicherheit und bessere Lebensbedingungen suchen.

Ökologische, soziale und spirituelle Herausforderungen

Er und die anderen „brüderlichen Delegierten“, wie die Vertreterinnen und Vertreter der anderen christlichen Kirchen genannt werden, hielten während der Versammlung kurze Vorträge über ihre Arbeit und über die Sicht der Kirchen auf die ökologischen, sozialen und spirituellen Herausforderungen für die Menschen im Amazonasgebiet. In den kleineren Sprachengruppen können sie außerdem in persönlicherer Weise Ideen austauschen, Kontakte anbahnen und über Themen sprechen, die in ein Beratungsdokument einfließen werden. Dies soll Papst Franziskus nach Beendigung der Synode überreicht werden.

Pfr. Nascimento de Pavia sagte, er sei erfreut über die Einladung des Papstes gewesen, die ihm von Bischof Teodoro Mendesy Tavares überbracht wurde. Mit dem Hinweis, dass „alle brüderlichen Delegierten sehr gut aufgenommen wurden“ von ihren katholischen Kollegen, sagte er weiterhin, dass man ihm „aufmerksam zugehört“ habe, als er über den ökumenischen Dialog und die Diakoniearbeit der IECLB berichtete.

Der lutherische Pfarrer erklärte, dass die Synode „die Welt darauf aufmerksam macht, was im Amazonasgebiet geschieht“ und besonders auf die Not der indigenen Völker und der Migrierenden hinweise, die sich in der Region niederlassen. Er betonte weiterhin, dass der Amazonas unseres Schutzes bedarf, nicht nur, weil er wichtig für das Weltklima ist, sondern auch, weil dort Menschen getötet werden, Kinderprostitution an der Tagesordnung ist und Menschen, die zu viel fragen, verfolgt und ermordet werden.“

Abgesehen davon, dass die Rechte dieser Menschen garantiert werden müssten, so de Pavia weiter, „ist es erforderlich, sich um die Familien zu kümmern und die Spiritualität der Indigenen zu respektieren, die ein eng mit der Natur verbundenes Leben führen.“ „Die Bewahrung des Amazonasgebietes“, so fügte er hinzu, „bedeutet, dass wir Sorge tragen um uns und um unsere gemeinsame Heimat.“ Wir müssen eine „prophetische und provokative“ Stimme sein, sagte er abschließend, anstatt zu schweigen und alles so zu lassen, wie es immer war.

 

 

LWF/OCS