Staat zeichnet Bischof für Beitrag zu Entwicklung des Landes aus
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan (ELKRK), Jurij Timofejewitsch Nowgorodow, sagt, die besondere Auszeichnung, die er vom Präsidenten seines Landes erhalten hat, sei eine Ehre für die ganze Kirche und „würdigt insbesondere die Rolle der Kirche in der Öffentlichkeit“.
Ende 2012 hatte Präsident Nursultan Äbischuly Nasarbajew Bischof Nowgorodow die Ehrenurkunde der Republik verliehen und damit seine Verdienste um die soziale und kulturelle Entwicklung des Landes und der Festigung der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den Völkern geehrt.
„Wir nehmen diese Belohnung des Staats als Zeichen wahr, dass wir den Auftrag Gottes treulich erfüllen“, erklärte Nowgorodow gegenüber der Lutherischen Welt-Information (LWI). Er wies darauf hin, dass obwohl die lutherische Kirche in den letzten Jahrzehnten auf rund 2.500 Mitglieder geschrumpft sei, sie in Kasachstan ein hohes Mass an Achtung geniesse. Als Bischof sei er selbst nie losgelöst davon vorstellbar, sondern nur Sprachrohr der Kirche und der christlichen Botschaft.
Als Vertreter der lutherischen Kirche nimmt Bischof Nowgorodow auch am internationalen Kongress für Führungspersonen von Welt- und traditionellen Religionen teil, der von der Regierung des Landes seit 2003 alle drei Jahre in der kasachischen Hauptstadt organisiert wird. Auch der Lutherische Weltbund (LWB) ist auf diesem Kongress vertreten. Die Treffen helfen laut Nowgorodow dabei, Vertrauen zwischen den Religionen aufzubauen und Dialoge zu ermöglichen. „Für uns ist es eine Möglichkeit, innerhalb und außerhalb unseres Landes Gehör für unsere Positionen zu finden“, so der Bischof.
Viele verschiedene Nationalitäten und Religionen
Nowgorodow erklärte, dass der gute Stand der Kirche in der Gesellschaft auf die über zweihundertjährige Tradition der lutherischen Kirche in Kasachstan und ihre guten Beziehungen zu den Menschen zurückgehe. „Kasachstan würde ich eine eigentümliche ‚Arche Noah‘ nennen“, erläuterte der Bischof. „Hier leben mehr als hundert unterschiedliche Nationalitäten und viele verschiedene Religionen zusammen.“ Aus dieser Vielfalt habe sich ein besonderer Geist des Zusammenlebens entwickelt, in dem sich auch die lutherische Kirche entwickelt habe.
Dass die Rahmenbedingungen für Religionsgemeinschaften dennoch auch heute nicht immer einfach sind, wurde an dem neuen Religionsgesetz aus den Jahren 2011 deutlich. Es erforderte eine Neuregistrierung jeder einzelnen Gemeinde, um die Legalität ihrer Tätigkeiten zu sichern. Mit Hilfe ihrer internationalen Partner konnte die lutherische Kirche die notwenigen Schritte abschließen und kann sich nun wieder auf ihre inhaltlichen Aufgaben konzentrieren, nämlich dem missionarischen Wirken in die Gesellschaft. Das, so betonte der Bischof, sei eine große Aufgabe für eine kleine Kirche.
Die ELKRK ist eine Regionalkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS), die seit 1989 Mitglied im LWB ist.
LWI mit Material des Martin-Luther-Bundes.