Beitrag lutherischer „Frauen in Bewegung“ dient der ganzen Kirche

23 Febr. 2015
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Katharina von Bora, Martin Luthers Ehefrau, wurde dieses Denkmal in Wittenberg gesetzt. Foto: LWB/E. Neuenfeldt

Katharina von Bora, Martin Luthers Ehefrau, wurde dieses Denkmal in Wittenberg gesetzt. Foto: LWB/E. Neuenfeldt

Internationale Arbeitsgruppe des LWB startet dreijährigen Prozess

(LWI) – Eine internationale Arbeitsgruppe des Lutherischen Weltbundes (LWB) hat am 22. Februar im Rahmen der Vorbereitungen auf das 500. Reformationsjubiläum den Prozess „Frauen in Bewegung“ gestartet.

„Frauen in Bewegung: Von Wittenberg nach Windhuk“ will alle LWB-Mitgliedskirchen in eine Bewegung einbinden, die den grundlegenden Beitrag von Frauen zum lutherischen Zeugnis in der gesamten Kirche und Gesellschaft artikulieren soll.

Bei der ersten Tagung der Gruppe, die vom 22. bis 25. Februar in Wittenberg, der Stadt des Reformators Martin Luther, stattfindet, erarbeiten die 23 Theologinnen und Kirchenleiterinnen aus allen sieben LWB-Regionen einen Rahmen für die Verwirklichung von „Frauen in Bewegung“ zwischen 2015 und dem Jubiläumsjahr 2017, in dem auch die Zwölfte LWB-Vollversammlung stattfinden wird.

Die vom LWB-Programm Frauen in Kirche und Gesellschaft koordinierte Gruppe erstellt zudem einen Arbeitsplan, der die folgenden vier Bereiche umfassen wird: Frauen in Leitungs- und Entscheidungsfunktionen; Frauen treiben Theologie; Dokumentation der Geschichte(n) von Frauen, ihren Erfahrungen und ihrem Beitrag zur immerwährenden Reformation der Kirche sowie Überlegungen, wie das „Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB“ dazu beitragen kann, Kirchen in ihrer jeweiligen Realität und ihrem jeweiligen Kontext zu bevollmächtigen.

LWB-Generalsekretär Pfr. Martin Junge betont, der Prozess sei wichtig, um der LWB-Kirchengemeinschaft die Anliegen von Frauen nahezubringen als Anliegen, die nicht nur eine bestimmte Gruppe betreffen, sondern die ganze Kirche angehen. „Es geht noch grundlegender darum, dass die Kirche sichtbar machen will, dass sie versöhnter Leib ist, der getragen ist vom Wort Gottes und inspiriert von der eschatologischen Vision der in Gemeinschaft lebenden Menschheitsfamilie,“ so Junge.

Die Themen würden bearbeitet „nicht im Namen der Frauen […] sondern im Namen der Kirche und der lutherischen Communio“.

Junge erinnert die Teilnehmenden, dass die Reformation ihren Ausgang nahm von einer Bewegung vornehmlich junger Menschen, die sich auf gewaltige Weise mobilisierten, um neu zu vermitteln, was Gottes Wort für sie in ihrem Kontext bedeutete.

„Ich hoffe also, dass ‚Frauen in Bewegung‘ uns daran erinnern wird, dass die Reformation eine Bewegung ist und bleibt – Bewegung von Gottes Geist in unserer Welt, Bewegung eines Windes, den man nicht kontrollieren kann, der Herz und Geist der Menschen erfasst und Menschen in Bewegung bringt.“

Neben anderen Materialien soll die neue Plattform Frauengeschichte(n) aus den verschiedenen LWB-Regionen anbieten, zunächst über einige der ersten in lutherischen Kirchen ordinierten Frauen. Verantwortungsträgerinnen in LWB-Mitgliedskirchen werden sich zudem auseinandersetzen mit Chancen und Herausforderungen der das 500. Reformationsjubiläum feiernden globalen Bewegung.

LWF Communication