Anglikanisch-lutherische Impulse verbinden die Kirchenfamilien

03 März 2017
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Tägliche Impulse in der Passionszeit reflektieren anglikanische und lutherische Erfahrungen von Gottes Gnade. Foto: LWB/Albin Hillert

Tägliche Impulse in der Passionszeit reflektieren anglikanische und lutherische Erfahrungen von Gottes Gnade. Foto: LWB/Albin Hillert

Ökumenisches Projekt zum Reformationsjubiläum

GENF (LWI) – Für jeden der 40 Tage in der Passionszeit bietet der Lutherische Weltbund (LWB) in diesem Jahr einen Impuls zur Reflexion. Zusammengestellt hat die täglichen Impulse der Internationale anglikanisch-lutherische Koordinierungsausschuss (ALICC) aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums. Die Texte können in Kleingruppen oder von Einzelpersonen als Denkanstoß für die Passionszeit oder auch für die Osterzeit bis Trinitatis bzw. zu anderen Zeiten im Kirchenjahr genutzt werden.

Spirituelle Inhalte verbinden anglikanische und lutherische Gläubige

Der ALICC hat 42 Personen anglikanischer und lutherischer Tradition aus aller Welt beauftragt, auf der Grundlage des Themas „Befreit durch Gottes Gnade“, mit dem der LWB das Reformationsjubiläum überschrieben hat, Beiträge zu dieser sechswöchigen Serie von Impulsen zu verfassen. Die Idee: beide Kirchengemeinschaften sollen zum gemeinsamen Reformationsgedenken angeregt werden.

Veröffentlicht werden die Impulse unter dem Titel „Liberated by God’s Grace. Anglican–Lutheran Reflections“ (Befreit durch Gottes Gnade. Anglikanisch-lutherische Reflexionen). Im Laufe der Passionszeit 2017 werden sie auch – in englischer Sprache – auf der Webseite des LWB zugänglich gemacht.

Die Sammlung bietet, anstelle der vom Lutherischen Weltbund und der Anglikanischen Kirchengemeinschaft normalerweise erarbeiteten gemeinsamen ökumenischen Erklärungen, spirituelle Inhalte, die dazu anregen, miteinander darüber nachzudenken, wozu anglikanische und lutherische Gemeinden in der Gnade Gottes heute berufen sind.

Im Vorwort formuliert der Ausschuss die Hoffnung, dass die Impulse beide Kirchenfamilien einander näher bringen. „Den ALICC bewegt die Hoffnung, dass ein solches gemeinsames Reflektieren, gestützt auf die Beiträge einer ganzen Reihe von Autorinnen und Autoren mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, unsere beiden Kirchenfamilien in unserem gemeinsamen Erleben der Gnade Gottes einander in diesem ganz besonderen Jahr näher bringen möge,“ schreiben Bischof Tim Harris, Anglikanische Kirche von Australien, und Bischof Michael Pryse, Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada, die gemeinsam den Vorsitz des ALICC innehaben.

Jeder Impuls besteht aus einem biblischen Text, einer Reflexion und einem Begleittext, der jeweils aus der lutherischen oder der anglikanischen Tradition stammt. Sie können nicht nur während der Passions- und Osterzeit genutzt werden; sie eignen sich ebenso für die Nutzung zu anderen Zeiten im Kirchenjahr, ob 2017 oder später.

Praktische Zusammenarbeit im Vordergrund

Die anglikanisch-lutherischen Beziehungen sind eine der ökumenischen Erfolgsgeschichten der letzten Jahrzehnte.

Der vor vier Jahren eingerichtete ALICC hat den Auftrag, als Impulsgeber für die weitere Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Kirchenfamilien zu wirken und das gemeinsame Gedenken anlässlich des diesjährigen Reformationsjubiläums zu begleiten. Bei den Aktivitäten des Ausschusses steht die praktische lutherisch-anglikanische Zusammenarbeit im Vordergrund.

 

LWF/OCS