LWB-Generalsekretärin beendet Besuch beim Weltdienstprogramm in Uganda
KAMPALA, Uganda/GENF (LWB) – Am Ende ihres einwöchigen Besuchs des LWB-Weltdienstprogramms in Uganda zog Pfarrerin Anne Burghardt, die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes, eine positive Bilanz der zehnjährigen Arbeit im Land.
Das Weltdienstprogramm in Uganda unterstützt von allen LWB-Programmen am meisten Menschen. Von den insgesamt 2,4 Millionen Flüchtlingen, die vom LWB jedes Jahr auf der ganzen Welt unterstützt werden, leben heute mehr als 700.000 in Uganda. Dazu gehören mehr als eine halbe Million sudanesische Flüchtlinge im Norden und ungefähr 200.000 kongolesische Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo im Westen.
Während ihres Besuchs in der ersten Aprilwoche sah die LWB-Generalsekretärin die Wirkung der Arbeit vor Ort. Sie besuchte unter anderem Flüchtlingssiedlungen im West-Nil-Gebiet in Norduganda, wo sie am fünften Fastensonntag mit einer Flüchtlingsgemeinde den Gottesdienst feierte.
Bestätigung der Rolle des LWB in humanitärer und Entwicklungszusammenarbeit
Während Burghardts Besuch am Wochenende im West-Nil-Gebiet sagte Anyama Ben, der Vorsitzende des Gemeinderats V in Adjumani, es sei offensichtlich, dass aus der Perspektive seines Distrikts die Arbeit des LWB positive Auswirkungen auf die Menschen in dieser Region habe: „Die Anwesenheit des LWB hat das Leben von allen Menschen hier verbessert, sowohl von Flüchtlingen, als auch den Menschen der Aufnahmegemeinschaft. Der LWB hat uns geholfen, die Brücken zu überqueren, die wir nicht überqueren wollten.“
Für die lokalen Kirchen ist der LWB ein Leuchtturm der diakonischen Arbeit in einem Land, in dem die Flüchtlingspolitik zwar freundlich ist, doch die Ressourcen eine Herausforderung bleiben.
Auf Einladung von Stephen Kaziimba, dem Erzbischof der Kirche von Uganda, traf die LWB-Generalsekretärin am 4. April in Kampala mit Mitgliedern des ACT-Forums Uganda zusammen. Die Kirche von Uganda lud den LWB-Weltdienst erstmals vor über 40 Jahren ein, in Uganda tätig zu werden.
Die Koordination des ACT-Forums ist in Uganda sehr stark und dient dazu, Organisationen zusammenzubringen, um die diakonische Arbeit im Land zu stärken.
Der Erzbischof würdigte die Arbeit des Forums und betonte nicht zuletzt, wie wichtig es sei, junge Männer bei der Präventionsarbeit zu sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt einzubeziehen. Mit rund 12.000 Gemeinden im ganzen Land hat die Kirche von Uganda die Rolle des Weltdienstes bei der Wahrung der Menschenwürde für Menschen in Not erkannt. „Wir wollen, dass die Kirche Christus in den Mittelpunkt stellt, und wenn wir sehen, dass Partner wie Sie hierherkommen, dann helfen Sie uns, unseren Glauben in die Tat umzusetzen. Deshalb danke ich Ihnen dafür, dass Sie die Sprache der Liebe sprechen, und hoffe, dass wir unsere Zusammenarbeit, unsere Verbindung und unsere Kommunikation fortsetzen“, sagte Kaziimba.
Zur Rolle des Weltdienstes als Ausdruck dessen, was es für die LWB-Gemeinschaft bedeutet, Menschen in Not zu dienen, sagte LWB-Weltdienstdirektorin Maria Immonen: „Manchmal predigt die Kirche nicht mit Worten am lautesten, sondern wenn sie in der Welt Gutes tut. Als Laiin kann ich sagen, dass viele von uns ihre Berufung in diesem Bereich finden.“
In Kampala besuchte die Generalsekretärin auch die lutherische Kirche Ugandas. Die lutherische Kirche Ugandas ist eine sich noch entwickelnde Kirche mit rund 3.500 Mitgliedern, die von sieben Pfarrern und 17 weiteren Evangelisten im ganzen Land betreut werden. Sie ist Mitglied der Lutheran Communion in Central and East Africa (Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Ostafrika, LUCCEA) und wird derzeit von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) unter der Leitung von Bischof Abednego Keshomshahara und dem stellvertretenden ELCT-Generalsekretär für Mission und Evangelisation, Lazaro Rohho, begleitet. Die Kirche will in naher Zukunft eine LWB-Mitgliedskirche werden.
Bei der Begrüßung der LWB-Generalsekretärin, des Vorsitzenden der Synode der Lutherischen Kirche von Uganda und des Pfarrers der Evangelisch-Lutherischen Eben-Ezer-Kirche in Kampala sprach Pfarrer Wamala Jerome über das Leben und den Dienst der Kirche, der über die Verkündigung des Evangeliums hinausgeht.
„Abgesehen von der Verkündigung des Evangeliums teilen wir das Wenige, das wir haben, miteinander“, sagte Jerome. „Ich danke dem LWB, dass er der Menschheit in Uganda und darüber hinaus hilft und die Bedürfnisse der Leidenden erfüllt.“
Das Leben von Generationen verbessern
Die lange Geschichte der Arbeit des Weltdienstes in Uganda zeigt, dass die Aktivitäten in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Projekte zur Sicherung des Lebensunterhalts, humanitäre Hilfe und Entwicklungsarbeit seit Generationen spürbar sind.
Heute ist Esther Davinia Anyakun, die ugandische Staatsministerin für Nothilfe, Katastrophenschutz und Flüchtlinge im Büro des Premierministers von Uganda, selbst jemand, die sich daran erinnert, was der LWB in den frühen Tagen ihrer Kindheit für sie und ihre Gemeinschaft getan hat.
Anyakun, die in Karamoja aufwuchs, erinnert sich, dass der LWB eine der ersten Organisationen war, die die Gemeinden dort unterstützte, als sie noch zur Grundschule ging. Das Programm des Weltdienstes in Uganda begann seine Arbeit in der Region Karamoja aufgrund der Hungersnot und dem Wassermangel in den späten 1970er Jahren.
„Mir liegt der LWB am Herzen, weil ich gesehen habe, was er für mein Kindheit getan hat, und ich weiss es zu würdigen, dass er noch immer in diesem Land ist“, sagte sie. „Ich möchte dem LWB für seine Unterstützung bei der Flüchtlingshilfe danken. Dies ergänzt meine Arbeit als Ministerin, und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihnen.“
Die LWB-Vizepräsidentin für die Region Afrika, Jeannette Ada Maina, sagte, sie sei dankbar dafür, wie Burghardt sich während der zwei Wochen mit den Mitgliedskirchen und dem Weltdienst auseinandergesetzt habe. „Ihr Besuch hat die Kirchen gestärkt und einen offenen Blick auf die Arbeit des LWB vor Ort ermöglicht, der das Leben vieler Menschen unterstützt. Wir vertrauen darauf, dass das, was wir gesehen haben, nun dazu beitragen kann, die Arbeit der Kirchen zu stärken, indem wir uns näherkommen und indem wir den Dialog und das Engagement als Zeugnis des Glaubens durch Handeln fördern“, sagte Ada Maina.
Burghardt fügte hinzu: „Durch den Besuch eines Weltdienstprogramms nach einer Woche mit einer der LWB-Mitgliedskirchen in der Region wurden zwei grundlegende Aspekte unseres Daseins als lutherische Gemeinschaft in den Vordergrund gerückt: die Pflege der Beziehungen zwischen den Kirchen und der Dienst an Menschen in Not.“
„Das ist die Arbeit des LWB: das Leben der Menschen zu verändern, für Hoffnung und für eine Zukunft“, schloss sie.