„Wir stehen an Ihrer Seite“

4. Mai 2016
EKBB-Synodalsenior Daniel Ženatý (li.) und Synodalratsmitglied Jiří Schneider reinigen den Eingang des Diakonie-Büros in Prag. Foto: EKBB.

EKBB-Synodalsenior Daniel Ženatý (li.) und Synodalratsmitglied Jiří Schneider reinigen den Eingang des Diakonie-Büros in Prag. Foto: EKBB.

Besorgnis über Hassbotschaften gegen tschechische LWB-Mitgliedskirche

Genf, 4. Mai 2016 (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) ist zutiefst besorgt über Hassbotschaften, die sich gegen das Diakonie-Büro der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) in Prag richten.

Neben weiteren vandalistischen Übergriffen auf Einrichtungen und Unternehmen, die die tschechische „HateFree“-Bewegung unterstützen, wurde kürzlich auch der Haupteingang des Diakonie-Büros mit Drohungen besprüht. „HateFree“, ein Netzwerk privater, öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen, setzt sich für Toleranz in der tschechischen Gesellschaft ein und ruft Institutionen und Firmen auf, Angestellten und Gästen Sicherheit und Schutz zu garantieren.

„Wir stehen an Ihrer Seite, so wie Sie weiterhin an der Seite derjenigen stehen, die um Gerechtigkeit und ihre Rechte ringen und die auf Ihr Mitfühlen und Ihre Liebe angewiesen sind“, schreibt aus diesem Anlass LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge an den EKBB-Synodalsenior Pfr. Daniel Ženatý.

In seinem Schreiben dankt Junge Ženatý und anderen Kirchenleitenden für „die sofortige Reaktion und das starke Signal“, nach dem Übergriff am 23. April persönlich den Büroeingang gereinigt zu haben. Damit habe die Kirche demonstriert, dass sie weiterhin allen Menschen einen offenen, sicheren Raum bieten werde, ungeachtet irgendwelcher Unterschiede. In einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung hat die EKBB betont, die Übergriffe würden sie nicht davon abhalten, „ein für alle offener Ort“ zu sein.

Im Jahr 2015 unterstützte die LWB-Mitgliedskirche gemeinsam mit weiteren Organisationen eine Petition an die Regierung, die die Gewährung von Asyl an eine Gruppe syrischer Flüchtlinge erreichte, deren Asylantrag ursprünglich mit der Begründung abgelehnt worden war, dass die Antragstellenden ein Sicherheitsrisiko darstellten.

Der LWB-Generalsekretär sicherte der tschechischen Kirche die Unterstützung des LWB zu im Blick auf ihre Arbeit mit Menschen, die aus unterschiedlichen Teilen der Welt vor Konflikten und Gewalt fliehen.

Menschen, die sich in die tschechische Gesellschaft integrieren möchten, werden von den Kirchen und ihren diakonischen Einrichtungen ebenfalls unterstützt. Gemeinden der EKBB betreuen Flüchtlinge aus Weißrussland, Myanmar, Pakistan, der Ukraine und weiteren Ländern.

Das EKBB-Diakoniebüro unterstützt auch die humanitäre Arbeit des LWB für syrische Flüchtlinge in Jordanien. Das tschechische Aussenministerium stellt hierfür staatliche Mittel zur Verfügung.

Pull quote: „Wir stehen an Ihrer Seite, so wie Sie weiterhin an der Seite derjenigen stehen, die um Gerechtigkeit und ihre Rechte ringen und die auf Ihr Mitfühlen und Ihre Liebe angewiesen sind.“ –LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge