Planungsausschuss für die Vollversammlung 2017 eingerichtet

8. Jul. 2013
AWD-Direktor Pfr. Hitzler (li.) und der neu ernannte AME-Direktor Pfr. Dr. Carlos Bock. © LWB/S. Gallay

AWD-Direktor Pfr. Hitzler (li.) und der neu ernannte AME-Direktor Pfr. Dr. Carlos Bock. © LWB/S. Gallay

Beschlüsse der Ratstagung 2013

(LWI) – Nachdem der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) sich für Windhuk (Namibia) als Ort der Zwölften LWB-Vollversammlung entschieden hat, die 2017 stattfinden soll, hat er auch einen achtköpfigen Planungsausschuss für die Vollversammlung eingerichtet. Der Ausschuss hat die Aufgabe, die Vorbereitungen für die nächste Tagung des höchsten Entscheidungsgremiums des LWB zu begleiten.

Bei seiner Tagung vom 13. bis 18. Juni in Genf nahm der Rat die von den Bischöfen der drei namibischen LWB-Mitgliedskirchen – der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN), der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELKRN) und der deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN-DELK) – ausgesprochene Einladung an, die Vollversammlung in Namibia zu veranstalten. (Siehe Meldung zu diesem Thema auf www.lutheranworld.org)

Dem Planungsausschuss gehören VertreterInnen aller sieben LWB-Regionen an, eine ausgewogene Vertretung der Generationen und beider Geschlechter wurde berücksichtigt. Zusätzlich unterstützen zwei Berater die Planungen.

Afrika ist im Ausschuss mit zwei Personen vertreten: ELKRN-Bischof Dr. Zephania Kameeta und Mami Brunah Aro Sandaniaina von der Madagassischen Lutherischen Kirche, die Jugenddelegierte im LWB-Rat ist. Weitere Ausschussmitglieder sind: Bischof Dr. Nicolas Tai, Evangelisch-Lutherische Kirche Hongkong (Asien), Pfarrerin Dr. Gloria Rojas Vargas, Evangelisch-Lutherische Kirche in Chile (Lateinamerika und die Karibik), Jugenddelegierte im Rat Mikka McCracken, Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (Nordamerika), Pfarrerin Agnes Pángyánszky, Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn (Mittel- und Osteuropa), Pfr. Dr. Kjell Nordstokke, Norwegische Kirche (Nordische Länder), und Superintendent Oliver Dantine, Evangelische Kirche A. B. in Österreich (Mittel- und Westeuropa).

Die beiden Berater, Pfr. Dr. Chandran Paul Martin, Tamilische Evangelisch-Lutherische Kirche (Indien), und Pfr. Klaus Rieth, Evangelische Landeskirche in Württemberg (Deutschland), waren seitens des Büros der Kirchengemeinschaft sowie der gastgebenden Kirche als Koordinatoren für die Elfte LWB-Vollversammlung 2010 zuständig.

Nordstokke, ehemaliger Direktor der LWB-Abteilung für Mission und Entwicklung, ist designierter Vorsitzender des Planungsausschusses für die Vollversammlung 2017.

142 LWB-Mitgliedskirchen

Auf Empfehlung des Ständigen Ausschusses für Mitgliedschaft und die Verfassung begrüsste der Rat den Zusammenschluss der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland mit der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (EELK) und bestätigte die EELK als Gründungsmitglied des LWB. Nach dem Zusammenschluss der Evangelisch-Lutherischen Kirche Frankreichs und der Reformierten Kirche Frankreichs begrüsste der Rat weiterhin die Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs als LWB-Mitglied.

Unter Berücksichtigung dieser Veränderungen hat der LWB aktuell 142 Mitgliedskirchen.

Entschlossenheit zum ökumenischen Dialog

Entsprechend einer Empfehlung des Ausschusses für Theologie und ökumenische Beziehungen nahm der Rat den Bericht der Lutherisch/römisch-katholischen Kommission für die Einheit, „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, mit Anerkennung entgegen und dankte der Kommission für ihre Arbeit. Der Rat nahm zur Kenntnis, dass der Ausschuss sich für die Übersetzung des Dokuments in andere Sprachen, die Erstellung von Arbeitsmaterialien für den allgemeinen Gebrauch im Sinne einer Erschliessung des Dokuments für die Basis sowie eine breite Rezeption an theologischen Fakultäten und Einrichtungen ausgesprochen hatte.

Der Rat nahm den Bericht des Instituts für Ökumenische Forschung in Strassburg (Frankreich) entgegen und würdigte die durch das Institut geleistete kontinuierliche Begleitung der sowie die wesentlichen inhaltlichen Beiträge zu den bilateralen Dialogen und dessen Unterstützung für das Büro des LWB für ökumenische Beziehungen.

Der Rat bekräftigte die Entschlossenheit des LWB zur Fortführung der ökumenischen Forschungsarbeit, der sich das Institut widmet.

Weltdienst

Der Ausschuss für Weltdienst informierte den Rat in seinem Bericht, dass über eine Million Menschen in Angola und Namibia derzeit von der schwersten Dürre der letzten drei Jahrzehnte heimgesucht werden und keinen Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln und Wasser haben.

Der Rat rief die LWB-Mitgliedskirchen dringend auf, die von den LWB-Kirchen in Namibia und dem Weltdienst sowie dem ACT-Forum und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Angolas geplanten gemeinsamen Hilfsmassnahmen im Gebet und mit finanziellen Beiträgen zu unterstützen.

Der Ausschuss unterstrich die Dringlichkeit der Massnahmen und wies den Rat darauf hin, dass „diese sehr ernste Situation“ im Schatten grösserer globaler Krisen Gefahr laufe, nicht „die notwendige Aufmerksamkeit und Hilfe“ zu erhalten.

Kommunikation

Dem Rat wurde weiterhin der Bericht des Ständigen Ausschusses für Kommunikation vorgelegt, der im Berichtszeitraum erzielte wesentliche Erfolge beschrieb bei der Erarbeitung einer LWB-Kommunikationsstrategie, bei der Konzeption einer visuellen Identität einschliesslich des Starts der neuen LWB-Website zur Ratstagung sowie bei der Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb des Büros der Kirchengemeinschaft hinsichtlich der Kommunikation.

Der Ausschuss informierte den Rat, dass die Programmpläne für die Kommunikation 2014 den Aufbau regionaler Kommunikationsnetzwerke in der LWB-Kirchengemeinschaft priorisieren werden.

Mission und Entwicklung

In seinem Bericht an den Rat verwies der Ausschuss für Mission und Entwicklung auf die veränderte Dynamik in den Finanzbeziehungen zwischen Mitgliedskirchen, Partnerorganisationen und dem LWB, einschliesslich der bei manchen Partnern zunehmenden Tendenz, Mitgliedskirchen bilateral zu unterstützen. Es müsse diskutiert werden, so der Bericht, wie Ressourcen innerhalb der LWB-Kirchengemeinschaft weitergegeben werden. Der Rat unterstützte den Vorschlag, die Abteilung für Mission und Entwicklung (AME) möge initiativ werden und diese Entwicklungen innerhalb der Communio untersuchen und analysieren im Blick auf mögliche neue Modelle für die Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den Partnern und der AME, insbesondere im Bereich Projektfinanzierung.

Der Rat nahm mit Anerkennung den Bericht über die Evaluierung der HIV und AIDS-Kampagne des LWB entgegen und beauftragte das Büro der Kirchengemeinschaft, und dort konkret den Generalsekretär, die in dem Dokument enthaltenen Empfehlungen zu prüfen und konkrete Aktionspläne für die Fortführung der Arbeit zu entwickeln. Das LWB-Leitungsgremium rief die LWB-Mitgliedskirchen auf, eine Berücksichtigung der Empfehlungen zur zukünftigen Ausrichtung der Arbeit in ihren HIV und AIDS-Programmen zu prüfen. Die AME will in den Mitgliedskirchen die Kapazität für einen verbesserten Umgang mit der HIV-und-AIDS-Thematik fördern, insbesondere im Sinne einer zunehmenden Berücksichtigung der Problematik im gesamten Spektrum kirchlicher Aktivitäten.

Der Rat nahm den Entwurf eines theologischen Rahmens für die Kapazitätsentwicklung entgegen. Das Dokument will Grundlagen für das gemeinsame Lernen liefern, wodurch in den Kirchen die Kapazität zum Umgang mit kontextuellen Erfordernissen gefördert werden soll. Der Rat beauftragte das Büro der Kirchengemeinschaft, sich bei der mit den Mitgliedskirchen betriebenen Kapazitätsentwicklung auf dieses Dokument zu stützen.

Auf der Grundlage des Berichts des Sonderausschusses zum Reformationsjubiläum 2017 empfahl der Rat einen von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn konzipierten Zeichentrickfilm über Luther der gesamten Kirchengemeinschaft als Projekt. Der Film solle in lutherischen Kirchen weltweit genutzt werden; alle Mitgliedskirchen seien aufgerufen, zur Produktion und Verwendung des Films beizutragen.

Finanzen

Gemäss dem Bericht des Finanzausschusses bewilligte der Rat den LWB-Haushalt für 2014 mit Gesamtausgaben in Höhe von EUR 87.676.868 und autorisierte das Büro der Kirchengemeinschaft, die Beschaffung der nötigen Mittel zu betreiben. Eine Steigerung der Kosten für die Gehälter der Mitarbeitenden in Genf und den Länderbüros um EUR 10.202 sowie eine Anpassung an die Lebenshaltungskosten in Höhe von 0,5 Prozent wurden ebenfalls bewilligt. Der Rat autorisierte das Gremium leitender AmtsträgerInnen, bei seiner nächsten Tagung über etwaige Anpassungen des Haushalts zu beschliessen.

Der Rat nahm die Berichte über den operativen Plan für das Büro der Kirchengemeinschaft (Communion Office Operational Plan – COOP) für das Jahr 2012, den Bericht des Stiftungsfonds sowie die konsolidierten Finanzberichte der Buchprüfer 2012 entgegen und beauftragte PricewaterhouseCoopers als Buchprüfer für den LWB.

Im seinem Bericht an den Rat äusserte sich der Finanzausschuss besorgt über die rückläufigen Einnahmen einiger Abteilungen des LWB und die daraus für den Haushalt erwachsenden Probleme.

Ratstagung 2014

Auf Einladung des Nationalen LWB-Komitees in Indonesien beschloss der Rat, zu seiner nächsten Tagung vom 12. bis 17. Juni 2014 in Medan (Indonesien) zusammenzutreten.

 

LWF Communication