Mittelamerika: Friedensbemühungen dringend erforderlich

19. Jun. 2013
Bischof Melvin Jiménez, Ausschusses für Advocacy und öffentliche Verantwortung. © LWB/S. Gallay

Bischof Melvin Jiménez, Ausschusses für Advocacy und öffentliche Verantwortung. © LWB/S. Gallay

LWB-Rat fordert Ende von Gewalt und Straflosigkeit in der Region

(LWI) Der Lutherische Weltbund (LWB) hat eine „tiefe Besorgnis“ angesichts der fortgesetzten Menschenrechtsverletzungen und der Gewalt in Mittelamerika zum Ausdruck gebracht. In einer Öffentlichen Erklärung rief der LWB-Rat zur Ergreifung konkreter Massnahmen zur Beruhigung der Lage in der Region auf.

Die Erklärung wurde vom Rat im Rahmen seiner Tagung verabschiedet, die vom 13. bis 18. Juni in Genf (Schweiz) stattfand. Sie weist darauf hin, dass in Guatemala und Honduras ein hohes Mass an gesellschaftlicher Unsicherheit herrsche, wobei Honduras unter der höchsten Mordrate der Welt leide und Guatemala ebenfalls zu den zehn am schlimmsten betroffenen Ländern zähle.

Das LWB-Leitungsgremium wiederholte seinen bereits 2011 an die Vereinten Nationen gerichteten Aufruf, zur Ergänzung des bestehenden Büros des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) in Guatemala, auch in Honduras ein OHCHR-Büro einzurichten. Die Erklärung fordert weiter, die beiden Büros sollten ihre Anstrengungen verstärken, damit die Straflosigkeit beendet werde, die diejenigen geniessen, die Morde begehen und für Übergriffe auf MenschenrechtsaktivistInnen verantwortlich sind.

In der vom Ausschuss für Advocacy und öffentliche Verantwortung vorgelegten Erklärung wird festgestellt, die betreffenden Verbrechen in beiden Ländern würden hauptsächlich im Zusammenhang mit Banden- und organisierter Kriminalität verübt, betroffen sei aber die gesamte Bevölkerung und besonders die Armen und Schwachen.

„Nach unserer Überzeugung müssen dringend Friedensbemühungen unternommen werden und es ist unsere Pflicht als Kirchen, die Friedensinitiativen zu unterstützen, die ergriffen werden als Reaktion auf die Hilfeschreie der Menschen in Guatemala und Honduras. Sie bitten uns um Fürbitte und um praktische Liebe“, betonte der LWB-Rat.

Der Rat äusserte weiterhin seine Dankbarkeit für die Friedensprozesse zwischen kriminellen Banden und staatlicher Seite, die sowohl in Honduras wie auch in El Salvador unter wesentlicher Mitwirkung der Kirchen und anderer zivilgesellschaftlicher AkteurInnen initiiert wurden.

„Wir rufen die Völkergemeinschaft auf, ihre Anstrengungen zur Unterstützung dieser Prozesse zu verstärken, mit dem Ziel, zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürger einen dauerhaften Frieden zu festigen“, so der Rat weiter.

Das LWB-Leitungsgremium begrüsste den bevorstehenden Mittelamerika-Besuch des LWB-Generalsekretärs Pfr. Martin Junge und äusserte die Hoffnung, er werde dazu beitragen, die Regierungen in der Region auf die Sorgen der lutherischen Kirchengemeinschaft über die Menschenrechtsverletzungen sowie die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, umgehend Schritte zur Beendigung der Gewalt zu unternehmen.

Abschliessend versicherte der Rat die Kirchen und die Menschen in Mittelamerika der Fürbitte und Solidarität der lutherischen Kirchengemeinschaft: „Mögen sie ermutigt werden in ihrem fortdauernden Ringen um Frieden und um den Schutz der Menschenrechte der Schwachen und Gefährdetsten in der Gesellschaft.“

 

 

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